Mit gerade einmal zwei Jahren kam Hund Ben 2016 in das Tierheim Delitzsch in Sachsen. Seitdem konnte der Rüde aufgrund seiner unberechenbaren Art nicht vermittelt werden. Doch nun gibt es Hoffnung für Ben: Eine Spendenaktion soll dabei helfen, ein Zuhause für den Hund zu finden.
2014 kam Hund Ben bei einer Familie zur Welt. Zunächst gab es keine Probleme mit dem Welpen. Doch mit der Zeit wurde Ben immer unberechenbarer. Er soll seine Rolle als Wachhund so ernst genommen haben, dass er nicht einmal mehr Besuch auf das Grundstück seiner Familie ließ. "Als dann noch ein Familienmitglied über ihn stürzte, biss er zu", erzählt ein Mitarbeiter des Tierheims in Delitzsch, einer Stadt im Nordwesten des Freistaates Sachsen, wo Ben 2016 abgeben worden ist. Dies berichtet "TAG 24."
Nach zwei Stunden im neuen Zuhause biss der Hund zu
Zunächst soll sich der Rüde in seinem vorläufigen Zuhause sehr gut benommen haben. 2017 hätte es sogar beinahe ein Happy End für Ben gegeben: Ein Mann wollte ihn adoptieren. Sein neues Herrchen war jeden Tag mit dem Hund spazieren, um ihn kennenzulernen. "Als der große Tag kam und Ben in sein neues Zuhause umziehen durfte, biss er nach gerade mal 2 Stunden zu. Der Grund: Er hatte eine Granne am Kopf, die ihm sein Herrchen entfernen wollte. Für Ben reicht das schon als Grund, um 'in die Luft zu gehen'", erzählt ein Tierheim-Mitarbeiter.
So musste Ben schließlich wieder zurück in das Tierheim in Delitzsch. Auch dort soll es immer wieder zu Beißvorfällen gekommen sein. "Selbst bei den kleinsten Tierarztbehandlungen sieht er rot. Einfache Dinge wie eine Zecke ziehen bringen ihn zum Eskalieren. Eine Vermittlung scheint deshalb fast unmöglich, auch wenn wir die Hoffnung nie aufgeben wollen", schreibt das Tierheim in einem Facebook-Beitrag. In dem Tierheim hat der Rüde eine Bezugsperson, die regelmäßig mit ihm Gassi geht und ihm so ein paar schöne Momente außerhalb des Tierheims ermöglicht. "Wenn man ihn in diesem Momenten beobachtet, hat es für kurze Zeit etwas unbeschwertes", heißt es in dem Beitrag weiter.
"Wünschen uns, dass er ein normales Leben führen kann"
Doch die liebevolle Betreuung ist natürlich kein Ersatz für ein eigenes Zuhause. Daher hat das Tierheim beschlossen, Ben an das Hundegut Nord in Schleswig-Holstein abzugeben. Diese Pension ist auf schwierige Hunde wie Ben spezialisiert und könnte ihn mit Training auf eine Vermittlung vorbereiten. "Nach vier Jahren im Knast wünschen wir uns nichts sehnlicher, als dass er endlich ein normales Leben führen kann", so das Tierheim. Doch die Kosten für einen Platz im Hundgut Nord sind nicht gering. 500 Euro muss das Tierheim jeden Monat bezahlen. Aus diesem Grund startete bereits im April eine Spendenaktion für Ben. Das Spendenziel lautete: 2000 Euro. Knapp zwei Wochen später wurde dieses Ziel bereits erreicht. "Ben ist inzwischen bei der Trainerin angekommen, wir haben ihn am 30. April hingefahren", erzählt Stephanie Scheibe vom Tierheim Delitzsch gegenüber TAG24.
Bislang könne man noch nicht sagen, ob das Training bei dem Rüden anschlägt, erzählt die Tierheim-Mitarbeiterin. "Die nächsten Tage werden wir aber mehr erfahren. Wir stehen mit der Trainerin in Kontakt und sind froh, dass sie einen Platz für ihn freigehalten hat."
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