Nur zwölf Schritte sind es vom Ausgang der Metrostation bis zum Eingang des Hotels. In der automatischen Glastür spiegelt sich die Fassade des Gare du Nord, der bereits für den großen Ansturm der kommenden Olympischen Spiele 2024 frisch renoviert wurde.
"Der Gare du Nord ist nicht nur ein Mittelpunkt im Nahverkehrssystem von Paris, sondern auch das Herz, das das Blut sammelt und tagsüber und nachts in die Nachbarschaften verteilt", schreibt der Historiker Alex Toledano in dem Buch "Portraits of the Gare du Nord", das in den 237 Zimmern des Hotels ausliegt. Für ihn ist das 10. Arrondissement noch nicht vollständig gentrifiziert worden.
Pendler prägen das Viertel, das anders als die Gegend um Bahnhöfe in Deutschland keinen heruntergekommen Eindruck macht, sondern durch die Läden und Restaurants der Einwanderer, die vor allem aus Algerien, Tunesien, Sri Lanka, Kamerun und dem Kongo stammen, bunt und belebt wirkt.
Der ethnisch stark geprägte Charakter von draußen findet sich optisch auch im Rezeption-Bereich des 25hous Hotels wieder. Hier wird einem nicht nur die Zimmerkarte ausgehändigt, in der Lobby werden auch Reiseutensilien, Magazine und Klamotten angeboten.
Effekt vor Funktionalität
Besonders auf den Zimmern gehen die Gäste weiter auf eine visuelle Weltreise, tauchen ein in warme afrikanisch-asiatisch inspirierte Farbwelten und Muster. Bei manchem Einrichtungsgegenständen wie den Lampen geht es eher um den Effekt als um die Funktion. Die Leuchtmittel spenden leider kein Licht, wo es benötigt wird. Die filigrane Schreibtischlampe blendet nur und kippt dauernd um.
Der Waschtisch mit seiner goldfarbenen Keramikschüssel sieht schön aus, dürfte aber ein Albtraum für das Personal sein, wenn es ums Putzen geht. Das Bettgestell ruht auf hölzernen Weinkisten, der Kofferinhalt wird statt in einem Schrank in einem rollbaren Trolley für Kleidersäcke aufgehängt.
Das Besondere am 25hours Hotel ist die Lage, mitten in der Stadt und mit vielen berühmten Brasserien in der Umgebung wie die Brasserie Bellanger, die Brasserie Flooder die klassische Brasserie Terminus Nord, die sich im Erdgeschoss des Hotels befindet.
Übrigens: Längst hat sich Paris zu einer fahrradfreundlicheren Stadt entwickelt. An der Rezeption können sich Bikes ausgeliehen werden, um das Viertel mit seinen ungewöhnlichen Läden zu entdecken – mehr davon am Ende der Fotostrecke.
Und was denken Sie daran ?