Eine Zwillings-Schwangerschaft bedeutet auch unter normalen Umständen eine außergewöhnlich große Belastung für den Körper. Das, was Kaillee Dyke aus Australien derzeit durchmachen muss, übersteigt das aber bei weitem: Im siebten Monat schwanger liegt sie mit Covid-19 auf der Intensivstation.
Das Video dauert nur zwei Sekunden und doch merkt man, wie schwer, Kaillee allein das Atmen fällt. Ihr Mann Chris hat den kurzen Clip ins Netz gestellt – um damit daran zu erinnern, dass das Coronavirus mitnichten ein Virus ist, das nur Alte und Kranke lebensbedrohlich treffen kann. Sowohl er als auch seine Frau hatten sich jüngst mit Sars-CoV-2 angesteckt. Doch während er sich schnell wieder davon erholte, liegt Kaillee inzwischen auf der Intensivstation des Royal Melbourne Hospital, wie die „Daily Mail“ berichtet.
Dort kämpft die junge Frau seit acht Tagen nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das ihrer beiden ungeborenen Kinder. Denn Kaillee ist schwanger mit Zwillingen, einem Mädchen und einem Jungen.
Damit ihnen genau das erspart bleiben würde, hatten die werdenden Eltern zuvor alles getan, um sich nicht mit dem neuen Erreger, gegen den es bisher weder eine Impfung noch eine gezielte Therapie gibt, anzustecken, wie sie berichten. Doch offensichtlich vergebens.
Besucher sind nicht erlaubt
Neben dem kurzen Video ist in dem Facebook-Post auch ein Ultraschall-Bild der beiden Babys im Mutterleib zu sehen – ungewöhnlich verschwommen und in schlechter Bildqualität. Das rührt daher, dass es lediglich ein Screenshot aus einem Video-Telefonat mit seiner Frau ist, erklärt Chris. Denn Besucher in ihrem Krankenzimmer empfangen, darf Kailee aufgrund des hohen Ansteckungsrisikos nicht – auch nicht ihren bereits infizierten und offiziell genesenen Partner.
„Können das Virus nur gemeinsam besiegen“
Nach mehreren Tagen auf der Intensivstation gehe es der werdenden Mutter inzwischen besser. Sie könne wieder weitgehend selbstständig atmen und brauche die Beatmungsmaschine nur noch als „Back-Up“, zitiert die „Daily Mail“ ihren Mann. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis ihre Lunge wieder stark genug sei, völlig alleine zu arbeiten. „Die Ärzte sagen, es ist bei Covid-19 schwer vorherzusagen, wann das sein wird, aber hoffentlich sehr bald.“
Chris lehrt die Krankengeschichte seiner Frau vor allem Umsicht und eine angemessene Risikoeinschätzung, derer es vieler aus seiner Sicht mangelt: „Mir zeigt es, wie schwierig es ist, sich als Individuum zu schützen und dass wir eben nur gemeinsam das Virus besiegen können.“
Und was denken Sie daran ?