Berlin – Herumtollen, planschen, mit Mama spielen: Bei seinem ersten offiziellen Auftritt vor Besuchern des Berliner Tierparks hat Berlins Eisbären-Mädchen am Samstag das volle Programm gezeigt – und ALLE Blicke auf sich gezogen.
An der gut besuchten Eisbärenanlage reagierten die Menschen mit „Ah“ und „Oh“ auf tollpatschige Szenen und hielten die Handys für Schnappschüsse parat. Auch vom Appetit der noch namenlosen Kleinen konnten sie sich überzeugen: Das Jungtier trank ausdauernd bei Mama Tonja (9).
Besucherzahlen gibt der Tierpark zu einzelnen Tagen nicht heraus – man sei sehr zufrieden mit dem Andrang, hieß es lediglich. „Tonja und die Kleine sind direkt rausgekommen, als wir den Schieber zur Außenanlage geöffnet haben“, sagte ein Tierpark-Sprecher. Die beiden halten sich offensichtlich gerne draußen auf.
Besucher müssen laut Angaben aber auch darauf gefasst sein, dass sich das Duo ab und an zum Ausruhen in die Wurfhöhle zurückzieht und so lange nicht zu sehen ist. In dem Stall hatte Tonja ihr Junges seit der Geburt am 1. Dezember aufgezogen.
Erster Schwimmversuch bereits am Freitag
Bereits am Freitag, gut dreieinhalb Monate nach der Geburt, war das Mini-Eisbärchen zum ersten Mal bei einem Pressetermin auf der Außenanlage zu sehen gewesen. Vor Fotografen und Reportern lief es munter über die Felsen und machte sogar seine ersten Schwimmversuche! Dicht an seiner Seite: Eisbären-Mama Tonja (9).
„Das ist heute natürlich ein ganz besonderer Tag für das gesamte Team des Tierparks Berlin“, hatte Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem stolz verkündet. „Nach dem monatelangen Bangen und Daumendrücken ist die Erleichterung kaum in Worte zu fassen und wir freuen uns, dass das kleine Eisbärchen ab diesem Wochenende auch endlich für unsere Besucher zu sehen ist.“
Erster tapsiger Ausflug des Mini-Eisbären
Und Eisbär-Kurator Dr. Florian Sicks hatte ergänzt: „Wir sind mit der Entwicklung nach wie vor sehr zufrieden – die junge Eisbärin ist mittlerweile so aktiv und sicher auf den Tatzen, dass es nun Zeit für den ersten Ausflug war.“
Sicks erklärte auch, warum das Bärchen schon beim ersten Versuch schwimmen konnte: „Sobald junge Eisbären alt und kräftig genug sind, um mit ihren Müttern die Wurfhöhle zu verlassen, können sie bereits instinktiv schwimmen.“
Eisbärchen ist putzmunter und ziemlich frech
Trotz schwarzer Knopfaugen und weißem Kuschelfell sei das Junge definitiv kein Kuscheltier, so der Chef der Berliner Zoos.
► Bei der zweiten Tierarzt-Untersuchung und Impfung am vergangenen Dienstag zeigte sich das Eisbär-Mädchen bereits äußerst wehrhaft. Es ließ sich weder wiegen noch vermessen. Bei der ersten Tierarzt-Untersuchung am 14. Februar brachte die kleine Eisbärin bei einer Größe von 61 cm von Kopf bis Po stolze 8,5 kg auf die Waage.
„Sie ist nicht zimperlich“, berichtete Knieriem. Die kleine Eisbärin starte auch schon Scheinangriffe auf ihre Mutter und beiße sie neckisch ins Fell.
Aber Mama Tonja bleibe dabei stets gelassen und schiebe ihren Nachwuchs höchstens sachte mit ihrer großen Bärentatze beiseite. „Sie ist einfach eine richtig gute Bären-Mama.“
Namenspate wird gesucht
Einen Namen wird das Eisbärchen bekommen, wenn ein Pate feststeht. „Wir sind aktuell in Gesprächen mit potenziellen Paten, von denen es schon einige gibt. Der Pate bestimmt den Namen und das Prozedere, wie der Name ausgesucht wird, maßgeblich mit“, erklärte Tierpark-Sprecher Max Jäger vor wenigen Tagen.
Bis es so weit ist, stehen Formalia auf dem Programm. „Geklärt werden muss, wie die Patenschaft genau ausgestaltet wird. Dann wird auch feststehen, wie das Jungtier heißt oder wie der Name ausgesucht wird“, so Jäger weiter. Die Entscheidung wird voraussichtlich Anfang April fallen.
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