La Paz – Diese Geschichte ist zum quaken schön! Vor zehn Jahren entdeckten Forscher einen Wasserfrosch. Er galt als letztes Exemplar seiner Art, drohte auszusterben. Im Januar wurde eine passende Partnerin entdeckt – beide scheinen jetzt zur Paarung bereit!
Benannt wurde das Froschpärchen nach dem berühmtesten Liebespaar der Geschichte, Romeo und Julia. Laut Umweltorganisation Global Wildlife Conservation lebt Romeo inzwischen mit Julia im selben Aquarium und hat mit seinem ersten Balzruf seit zwei Jahren Bereitschaft zur Paarung signalisiert.
„Wunderbar, ihn endlich balzen zu sehen“
Der bolivianische Urwald ist die Heimat der Sehuencas-Wasserfrösche
Bevor Julia zu Romeo ins Aquarium durfte, musste das Weibchen auf eine mögliche Pilzinfektion getestet werden
Gefahr durch Pilzinfektion
Die Wissenschaftler hatten Spenden gesammelt, um mehrere Suchaktionen nach einem Weibchen zu finanzieren. Im Januar wurden sie im selben Wald, aus dem auch Romeo stammt, fündig! Bei der Suche konnten sogar noch vier weitere Sehuencas-Wasserfrösche in der Wildnis eingesammelt werden, zwei Männchen und zwei Weibchen, die nun ebenfalls in einem Aquarium leben.
►Bevor Julia Romeo Gesellschaft leisten konnte, musste auch bei ihr eine Chytridiomykose ausgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um eine Pilzinfektion, die den Bestand der Sehuencas-Wasserfrösche drastisch reduziert hat. Erst nach einer Beobachtungszeit wurden die beiden Frösche ins selbe Aquarium gesetzt.
Zehn Jahre war Romeo alleine, jetzt dürfen die Forscher sogar auf Nachwuchs hoffen
Romeo muss Umklammerung üben
Für Romeo wird die Zeit allmählich knapp, denn: Die Lebenserwartung von Sehuencas-Wasserfröschen beträgt etwa 15 Jahre. Romeo muss nun den sogenannten Amplexus üben – eine bestimmte Art, wie Froschmännchen ihre Partnerin während der Paarung umklammern, um ihre Eier befruchten zu können.
Manche Froscharten verharren für eine erfolgreiche Paarung wochen- oder sogar monatelang in dieser Stellung. Welche Dauer bei Sehuencas-Wasserfröschen üblich ist, ist nicht bekannt. Romeo hat es bis jetzt etwa ein halbes Dutzend Mal geschafft, Julia zu besteigen und zu umklammern. Sein längster Amplexus dauerte 15 Minuten.
Sehuencas-Wasserfrösche leben vollständig im Wasser. Früher lebten sie in großer Zahl am Grund kleiner Flüsse und Bäche und in Bergseen. Eine Kombination aus Klimawandel, Zerstörung ihres Lebensraums, Chytridiomykose und das Aussetzen von natürlicherweise nicht dort vorkommenden Forellen in Gewässer sorgten für einen massiven Rückgang des Bestands in Bolivien, Ecuador und Peru.
Laut Global Wildlife Conservation hat Bolivien weltweit die zehntgrößte Artenvielfalt bei Amphibien. Mehr als ein Fünftel der dortigen Arten seien allerdings akut vom Aussterben bedroht.
Gesucht und gefunden – Wasserfrosch Romeo soll seiner Julia sogar die Wurm-Mahlzeiten überlassen
Und was denken Sie daran ?