Amber Heard und Johnny Depp streiten sich erneut vor Gericht. Bereits am zweiten Prozesstag wurden unter anderem schwerwiegende Vorwürfe seitens Heard laut. Ihre Anwälte beschreiben, wie Depp ihr gegenüber gewalttätig wurde.
Gleich zu Beginn des Zivilprozesses von Johnny Depp gegen Amber Heard wurden heftige Vorwürfe laut. Heards Anwälte schilderten einen Vorfall, der sich 2015 während eines Australien-Aufenthaltes der Ex-Eheleute zugetragen haben soll.
Amber Heard: Johnny Depp habe sie mit Schnapsflasche penetriert
"Er hat sie gegen die Bar gepresst. Er hat Flaschen (...) nach ihr geworfen. Er hat sie auf den zerbrochenen Flaschen über den Boden geschleift. Er hat sie geschlagen. Er hat sie getreten. Er hat ihr gesagt, dass er sie verdammt noch mal umbringen wird, und dass er sie verdammt noch mal hasst", ließ Anwältin Elaine Bredehoft verlautbaren. "Er hämmert auf sie ein, hämmert auf sie ein. Und dann penetriert er sie mit einer Schnapsflasche", sagte sie an die Jury gerichtet.
Sowohl Depp als auch Heard waren in Fairfax, Virginia, im Gerichtssaal. Der Prozess wird mit Kameras übertragen. Der "Fluch der Karibik"-Star verlangt wegen Verleumdung rund 50 Millionen Dollar (umgerechnet gut 45 Millionen Euro) Schadenersatz sowie eine Geldbuße von 350.000 Dollar von seiner Ex-Frau. Die Schauspielerin fordert in ihrer Gegenklage unter anderem wegen Verleumdung Schadenersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar und eine Geldbuße von 350.000 Dollar.
Depps Anwälte dementieren Gewalt seinerseits
Während Bredehoft über die mutmaßliche Gewalt durch Depp sprach, schüttelte der den Kopf. Seine Verteidiger wiesen die Vorwürfe von ihm und ließen verlautbaren, Heard wandele ihre Aussagen immer ab und setze auf Schockeffekte. "Miss Heard ist eine zutiefst gestörte Person, die die Menschen um sie herum manipuliert", sagte Anwältin Camille Vasquez in ihrem Eröffnungsplädoyer.
Depps Verteidigerin schilderte außerdem, wie die beiden sich kennenlernten und wie Heard auch damals ihre angebliche Manipulationskunst nutzte. "Sie gab sich große Mühe, ihn für sich zu gewinnen, indem sie die vernarrte Freundin spielte, und es funktionierte - er verliebte sich Hals über Kopf in sie", erklärte die Anwältin. Und auch Heard nutzte ihr zufolge Gewalt. "Sie griff zu körperlicher Gewalt, warf Dinge nach ihm, schlug ihn, sagte ihm, er sei ein Feigling, er sei nicht Manns genug, weil er nicht bleiben und mit ihr kämpfen würde", so Vasquez.
Amber Heard soll es "nur ums Image" gehen
Depps Freunde hätten ihn vor Heard gewarnt und er habe fliehen wollen, erklärte Vasquez, doch die "Aquaman"-Schauspielerin habe Gewalt mit Liebe gleichgesetzt. "Sie entschuldigte sich mit poetischen Ausreden, als ob die Gewalt nur beweise, wie heftig und überwältigend ihre Liebe zu ihm war", sagte die Anwältin.
An die Jury gerichtet betonte sie, Heard ginge es nur um ihr Image. Sie habe die "Me Too"-Bewegung genutzt, um sich selbst in ein gutes Licht zu rücken. "Miss Heard und ihre Anwälte werden Ihnen einige wirklich schreckliche Geschichten über Missbrauch erzählen", kündigte sie an. "Sie sollen Sie schockieren und überwältigen, sie sollen explosiv sein und Sie von Ihrem gesunden Menschenverstand ablenken, der Ihnen sagen wird, dass das alles eine Lüge ist. Kein einziger Missbrauchsfall kann sich so zugetragen haben, wie Frau Heard behauptet."
Der Prozess vor einer siebenköpfigen Jury soll rund sechs Wochen dauern. Depp und Heard sollen selbst aussagen, außerdem werden prominente Zeugen erwartet, darunter Tesla-Chef Elon Musk und die Schauspieler Paul Bettany und James Franco.
Und was denken Sie daran ?