In Frankreich haben mehrere Tausend Menschen an einem Marsch für einen Busfahrer teilgenommen, der nach einer brutalen Attacke als hirntot gilt. In Bayonne im Südwesten des Landes versammelten sich am Mittwochabend rund 6000 Teilnehmer, wie Medien berichteten.
Sie habe nicht mit so viel Unterstützung gerechnet, sagte die Frau des Busfahrers gegenüber einem Fernsehsender. Zudem ergänzte sie, dass ihr die Justiz helfen werde, ihren Mann zu rächen. In Paris, Straßburg, Bordeaux und weiteren Städten stoppten Berichten zufolge Busse um 19.30 Uhr für eine Schweigeminute.
Angriff wegen Zurückweisung
Der Angriff auf den 59 Jahre alten Busfahrer hatte in Frankreich für Entsetzen gesorgt. Berichten zufolge hatte der Fahrer am Sonntag im nahe der Grenze zu Spanien gelegenen Bayonne mehreren Menschen an einer Haltestelle zurückgewiesen. Sie wollten demnach trotz Maskenpflicht ohne Schutzmasken und gültige Fahrscheine in den Bus einsteigen. Die Zurückgewiesenen griffen den Busfahrer an, er wurde heftig auf den Kopf geschlagen. Er sei hirntot, aber sein Herz schlage noch, sagte seine Frau.
Vier Tatverdächtige in Untersuchungshaft
Vier Tatverdächtige wurden festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft von Bayonne mitteilte. Sie befinden sich in Untersuchungshaft. Gegen zwei von ihnen, einen 22- und einen 23-Jährigen, wird wegen versuchten Totschlags ermittelt, gegen die zwei weiteren Verdächtigen wegen unterlassener Hilfeleistung.
Kollegen legten Arbeit nieder
Der Bus fuhr für einen Verkehrsverbund in der ländlichen Region im Département Pyrénées-Atlantiques. Als Reaktion auf den Angriff auf ihren Kollegen haben Busfahrer des Verbunds zu Beginn der Woche von ihrem Recht Gebrauch gemacht, wegen hoher psychischer Belastung ihre Arbeit zeitweise niederzulegen.
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