Neigen Sie zu blauen Flecken ohne offensichtlichen Grund? Keine Panik! Meistens sind die kleinen Blutergüsse harmlos. In manchen Fällen kann jedoch auch ein ernsteres Problem dahinterstecken. Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten müssen und wann Sie zum Arzt gehen sollten.
Ein blauer Fleck (Bluterguss bzw. Hämatom) entsteht, wenn ein Teil des Körpers so stark beschädigt wird, dass die kleinen Blutgefäße in der Nähe der Hautoberfläche reißen und sich Blut in das Gewebe unterhalb der Haut verteilt. Auslöser für solche Verletzungen kann ein Stoß, eine Prellung oder auch festes Aufdrücken sein. Bei einer starken Verletzung entsteht ein Bluterguss sehr plötzlich, bei leichteren dauert es eine Weile.
Einige Hämatome treten jedoch ohne eine offensichtliche Verletzung auf, sozusagen „aus heiterem Himmel“. Deshalb fällt es manchmal schwer, eine Ursache zuzuordnen. Solch unerklärliche Flecken treten meistens an den Armen oder den Beinen auf, da diese Körperteile am aktivsten sind. Wir sagen Ihnen, was es damit auf sich hat.
Blauer Fleck: Die Neigung zu Blutergüssen ist normal
Wer zu Blutergüssen neigt, hat nicht unbedingt ein schwerwiegendes gesundheitliches Problem.
Das können einfache Gründe für einen plötzlichen Fleck sein:
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Unbemerkt gestoßen? Manche Leute entwickeln einfach schneller Beulen als andere. Sie bekommen Blutergüsse, wenn sie sich ohne es zu merken an Tischen, Stühlen und anderen Gegenständen stoßen.
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Unfallgefährdet? Kinder sind unfallgefährdeter als Erwachsene. Sie rennen umher, stürzen, stehen wieder auf und fallen direkt wieder hin. Dies kann dramatisch aussehende Blutergüsse zur Folge haben, obwohl die Kinder weder ernsthaft verletzt sind noch über Schmerzen klagen.
- Medikamente? Menschen, die blutverdünnende Medikamente wie Acetylsalicylsäure, Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer) oder einige Antibiotika einnehmen, sind anfällig für Hämatome, denn diese Mittel erhöhen das Risiko, dass ein blauer Fleck auftritt. Auch Patienten mit einer Blutgerinnungsstörung,etwa der Bluterkrankheit (Hämophilie), bekommen häufig scheinbar ohne ersichtlichen Grund ein Bluterguss.
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Gewebe anfälliger? Ältere Menschen entwickeln schneller Blutergüsse, weil die Haut und das direkt darunterliegende Gewebe mit zunehmendem Alter dünner werden und die dort liegenden Blutgefäße nicht mehr so gut schützen können. Darüber hinaus verlieren die Gefäßwände im Laufe der Zeit an Elastizität. Diese Faktoren führen dazu, dass die Blutgefäße auch bei geringer Krafteinwirkung eher reißen.
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Leichte Verletzung? Eine kleine Verletzung kann manchmal größere Blutergüsse verursachen, als Sie vielleicht annehmen. So kann es passieren, dass Sie beim Fußballspielen stolpern und dem gar keine Bedeutung beimessen, weil kein Blut fließt oder Sie keine Schmerzen verspüren. Später entdecken Sie dann einen Bluterguss – meist das Ergebnis einer leichten Gelenksverstauchung oder Muskelzerrung.
Blaue Flecken als Zeichen einer gefährlichen Erkrankung
Hin und wieder kann eine erhöhte Neigung zu Blutergüssen ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Dabei handelt es sich in der Regel um schwerwiegende Krankheiten, die in die Hände von Ärzten gehören. Dazu zählen:
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Infektionen: Einige virale und bakterielle Infektionen können zu einer Ansammlung von Toxinen im Blut und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Blutergüsse führen. Auch Insektenbisse, zum Beispiel durch eine Kriebelmücke, können einen großen blauen Fleck verursachen.
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Blutgerinnungsstörungen wie die Bluterkrankheit oder das Willebrand-Jürgens-Syndrom führen schnell zu Blutungen und Hämatomen.
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einige Krebsarten (z. B. Leukämie): Der Körper von Betroffenen produziert zu wenig Blutplättchen (Thrombozyten) und es kommt zu einer gestörten Blutgerinnung.
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Basedow’sche Krankheit: Durch die Schilddrüsenerkrankung können blaue Flecken an den Unterschenkeln entstehen.
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Vitaminmangel: Fehlt es langfristig an Vitamin K, gerinnt das Blut nach Verletzungen nicht mehr schnell genug. Dies kann zu Hämatomen und inneren Blutungen führen.
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Morbus Boeck (Sarkoidose): Ein Symptom dieser chronischen Entzündungskrankheit sind blaue Fleckchen im Gesicht.
- Diabetes: Wer Insulin spritzen muss, kann die betroffenen Hautstellen leicht verletzen und es entsteht ein Bluterguss. Außerdem verschlechtert die Stoffwechselkrankheit die Heilung von Hämatomen, so bleibt die Haut länger verfärbt als üblich.
Wann sind Hämatome ein Fall für den Arzt?
Die meisten Menschen, die sich schnell einen Bluterguss zuziehen, müssen sich keine Gedanken wegen einer ernsthaften Erkrankung machen. In den folgenden Fällen sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen:
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wenn Sie vermehrt unerklärliche Blutergüsse an Ihrem Körper bemerken, v.a. wenn diese nicht durch äußere Einwirkungen entstanden sind.
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bei Fieber
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bei Schmerzen ohne erkennbare Ursache
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wenn Sie sich wegen anderer gesundheitlicher Aspekte Sorgen machen (z. B. bei Verdauungsstörungen, hartnäckigem Husten)
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wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen
Schon gewusst? Darum wechselt ein Bluterguss die Farbe
Ein Bluterguss bleibt seiner Farbe nicht treu. Mit dem „Älterwerden“ nimmt er alle Farben des Regenbogens an – von violett zu blau, anschließend von grün zu gelb. Grund dafür sind Enzyme, die den Blutfarbstoff Hämoglobin nach und nach in weitere, andersfarbige Stoffe zersetzen.
Und was denken Sie daran ?