In China ist nach Dutzenden Coronavirus-Neuinfektionen in der Hauptstadt Peking die Angst groß, dass das Reich der Mitte von einer zweiten Pandemiewelle überrollt wird. Was Forschern zusätzlich Sorge bereitet, ist die Tatsache, dass es sich dabei um eine Mutation von SARS-CoV-2 handeln soll - das haben Untersuchungen des Genstamms des Erregers ergeben. Nun stellt sich die Frage, ob der noch unbekannte Untertyp auch andere Eigenschaften aufweist, also ob er harmloser oder gefährlicher als das ursprüngliche Virus ist.
Nach dem Ausbruch auf dem größten Großmarkt für frische Ware in Peking wurde der Markt sowie mehrere Wohngebiete abgeriegelt - es folgten Massentests von Händlern und Mitarbeitern des Marktes.
Gewaltiges Polizeiaufkommen herrschte auf dem Xinfadi-Fleischmarkt, nachdem Corona-Neuinfektionen nachgewiesen wurden
Forscher suchen Ursprung von mutiertem Erreger
Der Erreger wurde schließlich einer Sequenzierung unterzogen. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass es sich um einen anderen Typ Virus handelt als jener, der sich rund um den Globus ausgebreitet hatte, berichtete die englischsprachige chinesische Tageszeitung „Global Times“. Nun wird versucht, herauszufinden, wo diese Mutation ihren Ursprung hat.
Warnung vor importierten und gefrorenen Lebensmitteln
Das Virus wurde auf Schneidbrettern auf dem Xinfandi-Markt nachgewiesen, wo Lachs aus Norwegen, Chile, Australien, Kanada und von den Färöer-Inseln verarbeitet wurde. Wu Zunyou, ein Experte vom Chinesischen Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention, riet den Bewohnern Pekings davon ab, importierte oder gefrorene Lebensmittel zu konsumieren. Das Virus könnte auf der Oberfläche von Tiefkühlware bis zu drei Monaten überleben.
Besorgniserregend ist zudem, dass einer der Menschen, die sich neu mit dem Erreger infiziert haben, schon zehn Tage vor dem positiven Test über Symptome klagte. Erst im dritten Spital, das der Patient aufsuchte, wurde eine Corona-Infektion bestätigt. Mittlerweile ist die Zahl der Ansteckungen, die über den Markt erfolgte, auf 79 Fälle angestiegen, berichtet das US-Nachrichtenportal Bloomberg.
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