Mütter mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung – woran man das erkennt, warum Töchter das häufig besonders stark trifft und die Folgen für deren Zukunft. Keine liebevolle Umarmung, nie ein Kuss, selten Mitgefühl, wenn mal etwas schief läuft: Kinder von narzisstischen, liebesunfähigen Müttern lernen zu entbehren. Das Gefühl von Schutz, Wärme und Geborgenheit, das andere während der Kindheit genießen, erfahren sie nicht. Besonders problematisch dabei: Da sie die Mutter-Tochter-Beziehung nur kalt und unvollkommen kennen, fällt es ihnen oft erst nach der Pubertät oder im Erwachsenenleben auf, dass sie anders aufgewachsen sind als andere Töchter. Kinder von narzisstischen Müttern äußern sich typischerweise so: Narzisstische Mütter sind meist unfähig auf die Bedürfnisse kleiner oder größerer Kinder einzugehen, da sich ihre Gefühlswelt stets um sich selbst dreht. Oftmals werden die Kinder dazu genutzt, das eigene Selbstbild zu stabilisieren. Dass Kinder selbst Schutz, Hilfe, Anleitung, Beistand und Vertrauen benötigen, um zu einer stabilen Persönlichkeit heranzuwachen, erkennen narzisstische Mütter nicht. Weil narzisstische Mütter oftmals sich selbst in den Töchtern sehen, haben Mädchen es besonders schwer. Statt sich selbst zu entwerten, muss das Kind dran glauben. So werden Kinder emotional missbraucht. Die Mädchen reagieren oft schon im jüngsten Alter verunsichert, da sie von den Launen ihrer narzisstischen Müttern abhängig sind. Ist die Mutter traurig, trauen sie sich nicht fröhlich zu sein. Reagiert die Mutter wütend, verstummen die Kleinen. Statt langsam, aber sicher ein eigenes Gefühl für sich selbst zu entwickeln, lernen sie, sich an die Stimmungen der Mutter anzupassen. Wähend der Pubertät werden Töchter narzisstischer Mutter zunehmend als weibliche Konkurrenz betrachtet. Zeichen der Verachtung, Zurechtweisungen und verbale Verletzungen mehren sich in der Zeit. Hinzu kommt, dass das heranwachsende Mädchen verstärkt eigene Persönlichkeitsmerkmale entwickelt und sich in einigen Fällen nicht mehr so leicht maßregeln lässt. Die Mütter reagieren dann oftmals mit noch stärkerem Druck. Die kleinen und später größeren Mädchen lernen nicht ausreichend, ihren eigenen Gefühlen zu trauen. Sie wirken nach außen verunsichert, zeitweise in sich gekehrt, weil sie nirgends anecken möchten und stehen selten für ihre Belange ein. Das trägt sich bis ins höhere Alter fort, wenn die Tochter nicht aktiv daran arbeitet. Symptome wie Magersucht, Drogensucht, Selbstverletzung können Ausdruck einer solchen Selbstunsicherheit sein. Haben Mädchen erkannt, dass sie als Kinder unter einer narzisstischen Mutter gelitten haben, kann eine Psychotherapie helfen, das Defizit im Selbstbewusstsein wieder aufzufüllen. Während einer Therapie erkennen die Frauen oftmals erst, welche klaren Symptome auf eine narzisstische Mutter hindeuten (vergleiche dazu den Punkt: Was Kinder von narzisstischen Müttern oft berichten). In einem weiteren Schritt identifizieren sie Verhaltensmuster, die sie während ihrer Kindheit erlernt haben. Nun gilt es, diese Muster durch neue zu ersetzen und dabei die eigenen Gefühle zuvorderst zu stellen. Statt nur auf andere Menschen zu reagieren, dürfen eigene Wünsche benannt und ausgesprochen werden. Für Töchter narzisstischer Mütter bedeutet diese scheinbar einfache Verhaltensweise häufig einen riesigen Schritt zu einem neuen Gefühl – unabhängig von der nicht liebensfähigen Mutter zu sein. In dem Buch "Das Gift der Narzisse" erzählt Gabriele Nicoleta, die Tochter einer narzisstischen Mutter, ausführlich vom Leid ihrer Kindheit aufgrund der Persönlichkeitsstörung ihrer Mutter.#Inhalt
Narzisstische Mütter: Was den Töchtern fehlt
Was Kinder von narzisstischen Müttern häufig berichten
Warum narzisstische Mütter emotionalen Missbrauch begehen
Unsichere Gefühle: Die Töchter können sich auf nichts verlassen
Pubertät und Erwachsenenalter: Warum es zwischen narzisstischen Müttern und den Töchtern knallt
Was der emotionale Missbrauch bei Mädchen bewirken kann
Wege aus dem Gefühlschaos
Buch-Tipp: Das Gift der Narzisse
Und was denken Sie daran ?