Die News zum Unwetter in Deutschland im stern-Ticker:
+++ Göring-Eckardt sieht in Unwettern "Auswirkungen der Klimakatastrophe" +++
Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, sieht in den schweren Unwettern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ein Alarmzeichen für den Klimawandel. "Das sind schon Auswirkungen der Klimakatastrophe", sagte sie in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart". Die Unwetter seien ein "Aufruf, sich klar zu machen: Das ist schon da, das ist schon hier bei uns". Sie rief dazu auf, nun "dringend Veränderung herbeizuführen". Göring-Eckardt zeigte sich bestürzt angesichts der Opfer. "Das ist etwas, wo ich erstmal mit vollem Herzen bei den Menschen bin, um die es da geht", sagte sie.
+++ Minister: Weitere Gebäude im Kreis Ahrweiler von Einsturz bedroht +++
In der Katastrophenregion im nördlichen Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Mainzer Innenministeriums weitere Häuser vom Einsturz bedroht. "Die schlimmen Unwetter haben Rheinland-Pfalz mit erbarmungsloser Wucht getroffen und schon innerhalb weniger Stunden zum Einsturz gleich mehrerer Wohnhäuser im Landkreis Ahrweiler geführt", erklärte Innenminister Roger Lewentz (SPD).
Das genaue Ausmaß der Katastrophe in mehreren Landkreisen und kreisfreien Städten des Bundeslandes sei derzeit noch nicht absehbar. Bei der Rettung von Menschen sei am Mittwochabend auch ein Polizeihubschrauber mit Seilwinde eingesetzt worden. Lewentz sagte, er habe in der Nacht Kontakt zur Bundeswehr aufgenommen.
Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) habe in der Nacht dafür gesorgt, dass Einsatzkräfte abgelöst werden konnten. Dafür kamen Helfer aus dem Süden des Landes. "In solchen Situationen zeigt sich der starke Zusammenhalt im Land", erklärte Lewentz. Der Minister hatte sich am frühen Mittwochabend gemeinsam mit Landrat Jürgen Pföhler (CDU) ein Bild von der Lage im Kreis Ahrweiler gemacht und mit dem Krisenstab der Kreisverwaltung gesprochen.
Regen, Regen, Regen – Szenen der Sintflut im Westen Deutschlands
+++ Ort mit 2000 Einwohnern bei Trier durch Hochwasser abgeschnitten +++
Wegen des Hochwassers sind alle Zufahrtswege zur Gemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg abgeschnitten. Der Ort mit rund 2000 Einwohnern sei momentan nicht erreichbar, sagte ein Kreissprecher. Man versuche nun mit Hilfe der Bundeswehr mit Wasserfahrzeugen die Bewohner zu erreichen. Meldungen über Tote und Vermisste gebe es bisher nicht. Ähnliche Rettungsaktionen gebe es auch an dem wenige Kilometer entfernten Fluss Sauer.
+++ Landesregierung in Rheinland-Pfalz kommt zu Sondersitzung zusammen +++
Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat wegen der Unwetter in der Eifel eine Sondersitzung angesetzt. "Es ist eine Katastrophe", erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz. "Es gibt Tote, Vermisste und viele, die noch immer in Gefahr sind." Alle Kräfte seien rund um die Uhr im Einsatz und riskierten dabei ihr eigenes Leben. Ihr Mitgefühl gelte den Opfern der Hochwasserkatastrophe, sagte Dreyer. "Ich bange mit den Menschen vor Ort."
Die Regierungschefin kündigte an, sich zusammen mit Innenminister Roger Lewentz (SPD) einen eigenen Eindruck von der Lage vor Ort zu verschaffen. Sie appellierte an die Bewohner der Katastrophenregion, in ihren Häusern zu bleiben. "Wir mobilisieren alles, um Sie zu retten!"
+++ Zahl der Vermissten nach Unwettern in der Eifel steigt auf knapp 70 +++
In dem vom Hochwasser schwer getroffenen Eifel-Ort Schuld im Landkreis Ahrweiler ist die Zahl der Vermissten laut Polizei Koblenz inzwischen auf knapp 70 gestiegen. Dort waren den Angaben zufolge in der Nacht sechs Häuser eingestürzt. Eine Vielzahl an Häusern sei instabil, es bestehe Einsturzgefahr. Der Katastrophenfall sei ausgerufen worden. Mindestens vier Menschen kamen nach Angaben der Polizei ums Leben.
Der gesamte Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sei von der Unwetterlage betroffen, sagte der Sprecher. Mehrere Orte waren demnach wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Die vier Toten wurden an verschiedenen Orten im Landkreis gefunden. Ungefähr 50 Menschen befänden sich nach wie vor auf Hausdächern und müssten gerettet werden.
+++ Scholz: Meldungen zum Hochwasser schockieren +++
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat entsetzt auf die Folgen der Unwetter insbesondere im Westen Deutschlands reagiert. "Die Meldungen zum Hochwasser alarmieren und schockieren", schrieb der Bundesfinanzminister auf Twitter. "Jetzt geht es um schnelle Hilfe." Sein großer Dank gehe an die Einsatzkräfte, die ihr Leben riskierten. "Mein Mitgefühl gilt den Vermissten und Verstorbenen, ihren Angehörigen sowie allen, deren Häuser überschwemmt sind."
Bereits am Vorabend hatte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner getwittert, er habe selten so einen Starkregen erlebt wie gerade in Nordrhein-Westfalen. "Gäste meiner Veranstaltungen müssen wegen Überflutungen heim, Bäume stürzen auf Straßen, Sirenen heulen", schrieb der Spitzenkandidat der Liberalen. "Passt auf Euch auf - und vielen Dank für den Dienst an alle, die jetzt Menschen in Not helfen!" Auch die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock dankte am späten Mittwochabend per Twitter "den unermüdlichen Einsatzkräften, die viel riskieren, um zu helfen".
+++ Laschet sagt wegen Unwettern in der Eifel Besuch bei CSU-Klausur ab +++
CDU-Chef Armin Laschet hat wegen der dramatischen Hochwasserlage in der Eifel seinen geplanten Besuch bei der Klausur der CSU-Landesgruppe in Seeon abgesagt. Das teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit. Laschet habe seine Reise durch Süddeutschland abgebrochen und sei noch in der Nacht nach Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt.
Am Donnerstagmorgen wollte Laschet die von den Unwettern besonders betroffene Stadt Hagen besuchen, um sich dort mit dem Oberbürgermeister im Krisenstab ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Aus der Staatskanzlei hieß es weiter, der Ministerpräsident wolle sich nach seinem Besuch in Hagen über die Folgen und weiteren Entwicklungen der Unwetter in Nordrhein-Westfalen informieren und mögliche Hilfen des Landes forcieren.
Laschet habe die Absage des Besuchs der CSU-Klausur mit CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder abgesprochen. Er habe dies mit der Zusage verbunden, zeitnah im August mit der CSU-Landesgruppe zusammenzukommen, hieß es weiter.
+++ NRW-SPD fordert schnelle Hilfe für Hochwasser-Opfer und Gemeinden +++
Nach dem Starkregen und Überschwemmungen in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen hat der Düsseldorfer SPD-Oppositionschef Thomas Kutschaty schnelle und unbürokratische Hilfe der schwarz-gelben Landesregierung gefordert. "Der heftige Dauerregen hat viele Menschen in Nordrhein-Westfalen in Not gebracht oder schwer verletzt", erklärte der SPD-Landespartei- und Fraktionschef.
"Durch den Starkregen mussten viele Menschen von jetzt auf gleich ihre Häuser und Wohnungen verlassen, nur das Nötigste mitnehmen und den Rest zurücklassen", sagte Kutschaty. Die CDU/FDP-Landesregierung sei nun gefordert, Hilfe zügig zu organisieren. Die Menschen, die betroffenen Städte und Gemeinden sowie auch die Einsatzkräfte brauchten "jetzt schnelle und unbürokratische Hilfe". Außerdem müsse geprüft werden, inwiefern der Landtag kurzfristig aktiv unterstützen könne.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wollte sich am Donnerstagmorgen in der besonders stark vom Hochwasser betroffenen Stadt Hagen ein Bild von der Lage machen.
+++ 77-Jähriger stirbt in überflutetem Keller in Kreis Unna +++
Während des schweren Unwetters ist am Mittwoch ein 77-Jähriger im nordrhein-westfälischen Kreis Unna im unter Wasser stehenden Keller seines Hauses ums Leben gekommen. Die Kriminalpolizei ermittle zu den Todesumständen des Manns aus Kamen, teilten die Beamten mit. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es aber nicht. Die Polizei erreichten demnach hunderte Notrufe. Zumeist seien vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gemeldet worden. Die Polizei im Kreis Unna rückte zu mehr als hundert Einsätzen aus.
+++ Bahnverkehr in NRW nach Überflutungen massiv gestört +++
Durch die Überflutungen und den Dauerregen ist der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen massiv beeinträchtigt. Die Bahn rief dazu auf, Fahrten von und nach Nordrhein-Westfalen nach Möglichkeit zu verschieben. Aufgrund von Streckensperrungen fahren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien nicht oder nur eingeschränkt, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Auch auf den Autobahnen gibt es erhebliche Wetter-Folgen.
Die Bahnstrecke Köln - Wuppertal - Hagen - Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. Der Hauptbahnhof Hagen sei wegen eines Wassereinbruchs gesperrt. Auch auf der Strecke von Köln nach Koblenz über Bonn Hauptbahnhof könnten keine Züge fahren. Erhebliche Einschränkungen gebe es zudem auf der Strecke von Köln nach Dortmund durchs Ruhrgebiet. Züge aus dem Norden und Osten endeten in Münster, Hamm und Dortmund. Aus dem Süden endeten die Verbindungen in Koblenz oder Köln.
An vielen Stellen sei es zu überspülten Gleisen, Fahrbahnstörungen und Beschädigungen von Betriebsanlagen gekommen. Eine Erfassung der Unwetterschäden sei erst mit abfließenden Wassermassen möglich.
Die Autobahn 1 wurde nach Angaben der Polizei zwischen dem Kreuz Leverkusen und Burscheid wegen überfluteter Fahrbahnen in beiden Richtungen gesperrt. Auch auf der A 61 konnten zwischen dem Kreuz Bliesheim und dem Kreuz Meckenheim in beiden Richtungen keine Autos fahren.
+++ Kurzschluss durch Hochwasser – Klinik in Leverkusen wird geräumt +++
Wegen einer Störung der Stromversorgung muss in Leverkusen ein Krankenhaus komplett evakuiert werden. Betroffen seien 468 Menschen, teilte das Klinikum Leverkusen mit. Die Maßnahme sei mit der Feuerwehr abgesprochen. Alle Operationen, Termine und Eingriffe seien abgesagt. Bereits in der Nacht sei der Notstrom ausgefallen, einige Stationen seien ohne Licht gewesen. "Die medizinischen Geräte der Intensivstationen mussten teilweise mit Akkus betrieben werden", teilte das Klinikum mit. Bereits in der Nacht seien 12 Kinder und 15 erwachsene Patienten in umliegende Krankenhäuser verlegt worden.
Auslöser des Stromausfalls war das Hochwasser des Flüsschens Dhünn. Dadurch wurde ein Kurzschluss an zwei Trafos ausgelöst, der Strom fiel aus. Es sei nicht abzusehen, wann die Stromversorgung wieder zuverlässig funktionieren werde, erklärte das Klinikum.
+++ Ortschaft bei Bevertalsperre in NRW mit Boot evakuiert +++
Nach massiven Regenfällen müssen etwa 1500 Menschen in Hückeswagen im Bergischen Land ihre Wohnungen verlassen. "Bei den Evakuierungsmaßnahmen muss viel mit dem Boot gemacht werden, weil die Straßen nicht mehr befahrbar sind", sagte ein Polizeisprecher. Betroffen sei vor allem der Stadtteil Kleineichen unterhalb der Bevertalsperre. Bei den Rettungsmaßnahmen seien zwei DLRG-Helfer verletzt worden.
Die Lage scheint allerdings nicht mehr ganz so angespannt wie noch in der Nacht. "Der Damm, der zu brechen drohte, ist soweit sicher", sagte der Polizeisprecher. In dem Bereich rund um die Talsperre gebe es aber großflächige Überschwemmungen. In der Nacht waren im Oberbergischen Kreis nach Angaben des Polizeisprechers etwa 1000 Kräfte im Einsatz.
+++ Ministerpräsidentin Dreyer: "Bange mit allen, die in Gefahr sind" +++
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat nach der Hochwasserkatastrophe in der Eifel ihre Betroffenheit geäußert. "Das Unwetter hat unser Land hart getroffen. Ich bange mit allen, die in Gefahr sind", schrieb die SPD-Politikerin am Donnerstagmorgen im Kurznachrichtendienst Twitter. Sie danke allen Helfern und Einsatzkräften, die unermüdlich mit großem Einsatz gegen die Wassermassen ankämpften.
+++ Mann nach Sturz in überflutetem Keller gestorben +++
In Solingen ist ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz im überfluteten Keller seines Hauses gestorben. Bei dem Sturz sei er mit dem Kopf unter Wasser geraten, sagte eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei. Nach Angaben der Stadt Solingen war der Mann aus einem Kellerschacht gerettet und wiederbelebt worden. Er sei nach dem Transport ins Krankenhaus gestorben.
+++ Menschen sitzen in Häusern und auf Dächern fest +++
Wegen der heftigen Überflutungen sitzen mehrere Menschen in ihren Häusern fest. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sitzen nach Angaben eines Sprechers des Eifelkreises in Waxweiler fünf Leute in einem Haus fest, das komplett von Wasser umgeben ist, wie der SWR berichtet. Die Lage sei sehr dramatisch. Rettungskräfte könnten das Haus auch mit Booten nicht mehr erreichen. Man warte auf Hilfe durch die Luftrettung.
Laut Polizei sitzen viele Menschen auf den Dächern ihrer Häuser fest und warten auf Rettung. Diese müsse zum Teil aus der Luft erfolgen, da die Strömungen zu stark für Feuerwehrboote sind. Auf dem Campingplatz "Stahlhütte" in Dorsel (Kreis Ahrweiler) und weiteren Anlagen entlang der Ahr mussten Personen von den Dächern ihrer Campingwagen gerettet werden.
+++ 2000 Einsätze wegen Unwettern in Trier +++
Einsatzkräfte haben in der Nacht zu Donnerstag mit dem Hochwasser in der Region Trier gekämpft. Mehr als 4500 Anrufe seien bei der Rettungsleitstelle der Feuerwehr eingegangen, teilte die Stadt Trier mit. Dabei wurden Feuerwehr und Rettungsdienste zu 2000 Einsätzen rausgeschickt. In der Stadt Trier hätte zudem die Kyll, ein Nebenfluss der Mosel, im Stadtteil Ehrang gedroht überzulaufen. 1600 Menschen seien daher in der Nacht mit Durchsagen der Feuerwehr darauf vorbereitet worden, ihre Häuser und Wohnungen kurzfristig verlassen zu müssen. Auch eine Wache der Berufsfeuerwehr habe gedroht, überschwemmt zu werden. Sie sei mit Sandsäcken geschützt worden. Gegen sechs Uhr schien demnach der Scheitelpunkt der Kyll erreicht zu sein. Eine Evakuierung sei daher nicht nötig gewesen.
+++ Vier Tote durch Unwetter in rheinland-pfälzischem Kreis Ahrweiler +++
Im Zusammenhang mit den schweren Unwettern sind im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler in der Eifel mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei in Koblenz am Donnerstagmorgen. Die genauen Umstände seien noch unklar. Die Opfer wurden demnach an mehreren Orten gefunden. Allein im besonders betroffenen Ort Schuld, wo sechs Häuser einstürzten und mehrere weitere einsturzgefährdet waren, würden zudem 50 bis 60 Menschen vermisst, sagte ein Sprecher der Polizei in Koblenz am Donnerstagmorgen der Nachrichtenagentur AFP. "Sehr viele" Menschen befanden sich demnach auf den Hausdächern, die Rettungseinsätze liefen auf Hochtouren. Allerdings waren demnach mehrere Orte wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Die Rettungskräfte erreichten laut Polizei nicht alle betroffenen Orte, auch Hubschrauber waren im Einsatz.
+++ Großeinsatz für Feuerwehr nach Gewitter in Schleswig-Holstein +++
Nach einem starken Gewitterschauer sind die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Uetersen in Schleswig-Holstein zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. In rund 60 Fällen wurden am Mittwochabend überflutete Keller, Straßen und Grundstücke leergepumpt, wie der Kreisfeuerwehrverband mitteilte. Besonders heftig trafen demnach die Wassermassen die Fußgängerzone, vier Wohnblocks und das Gelände einer Chemiefirma, bei der die Produktionshallen vollzulaufen drohten. Als die Einsatzkräfte bei der Firma eintrafen, hätten Mitarbeiter des Betriebs die Hallen bereits mit dafür vorgesehenen Barrieren gegen das Wasser geschützt. Die Gefahr eines Gefahrgutaustritts habe zu keiner Zeit bestanden, hieß es.
+++ Sechs Häuser nach Unwetter in der Eifel eingestürzt – mehr als 30 Menschen vermisst +++
Nach schweren Regenfällen sind in der Eifel in der Nacht zu Donnerstag sechs Häuser eingestürzt. Mehrere weitere Häuser in der Gemeinde Schuld im Landkreis Ahrweiler seien einsturzgefährdet, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben der Polizei vom Morgen werden derzeit mehr als 30 Menschen vermisst.
Im Landkreis Ahrweiler wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Nach Angaben der Polizei waren mehrere Orte wegen Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Menschen seien auf die Dächer ihrer Häuser geflüchtet und warteten dort auf die Rettungskräfte. Landrat Jürgen Pföhler rief die Menschen auf, möglichst zu Hause bleiben und "sich gegebenenfalls in höher gelegene Stockwerke" zu begeben. "Die Lage ist sehr ernst", sagte er. Es bestehe Lebensgefahr.
+++ Damm der Steinbachtalsperre droht zu brechen – A61 vollgesperrt +++
Der Damm der Steinbachtalsperre in Euskirchen droht aufgrund des Unwetters zu brechen. Daher sei am Donnerstag die Autobahn 61 zwischen Bliesheim und Meckenheim vollgesperrt worden, teilte die Polizei mit. Zuvor war die A61 bereits gesperrt worden, weil die Autobahn von Wasser überflutet worden sei. Zur Beobachtung des Dammes seien das Technische Hilfswerk (THW) und die Polizei vor Ort. Der Verkehr wird auf die A565 umgeleitet.
+++ Wupper-Talsperre läuft kontrolliert ab +++
Nach enormen Regenfällen haben die Behörden im Bergischen Land einen unkontrollierten Überlauf der Wupper-Talsperre bei Radevormwald befürchtet. Einsatzkräfte der Feuerwehr können das Wasser mittlerweile jedoch kontrolliert ablaufen lassen, teilte ein Sprecher der Leitstelle Oberbergischer Kreis am frühen Donnerstagmorgen mit. Nach Angaben von Hans-Uwe Koch vom Amt für Bevölkerungsschutz des Kreises soll durch das Ablaufenlassen Druck vom Sperrdeich genommen werden.
Der Oberbergische Kreis warnte am Abend unter der Überschrift "Evakuierung" davor, dass der Wasserstand der Wupper im Stadtgebiet von Radevormwald in kurzer Zeit sehr stark anschwellen wird. "Es besteht die akute Gefahr der Überflutung", hieß es in der Warnung. Die Anwohner entlang der Wupper im Stadtgebiet wurden aufgefordert, umgehend den Gefahrenbereich zu verlassen. "Es besteht akute Lebensgefahr!"
Aus Sicherheitsgründen wurden die Anwohner der Wupper in Radevormwald bereits seit dem späten Abend aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen, auch mit Lautsprecherdurchsagen. Seit Mitternacht wurden auch die Anwohner von Bever und Wupper in Hückeswagen aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen. In Hückeswagen sei aufgrund der heftigen Regenfälle die Bevertalsperre übergelaufen. Über 1000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Zudem wurden angrenzende Ortschaften und Häuser evakuiert.
+++ Zwei Feuerwehrmänner bei Unwettereinsätzen ums Leben gekommen +++
Heftiger Regen hat in vielen Teilen Nordrhein-Westfalens für Überschwemmungen und Hochwasser gesorgt – bei Einsätzen im Märkischen Kreis sind dabei zwei Feuerwehrmänner gestorben. In Altena im Sauerland kam bei der Rettung eines Mannes nach dem Starkregen ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann ums Leben. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei im Märkischen Kreis am Mittwoch. Nur zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen. Der 52-Jährige sei am Mittwochabend trotz Reanimations- und Hilfsmaßnahmen gestorben, teilte die Polizei mit. Die Polizei gehe von einem gesundheitlichen Notfall aus.
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