In Zeiten von Inflation und Wirtschaftskrise klingt es fast zu schön, um wahr zu sein: Ab Juli bekommen fast alle Arbeitnehmer in Deutschland mehr Gehalt aufs Konto. Im Juli gibt es sogar eine Einmalzahlung obendrauf.
Den einen oder anderen zusätzlichen Euro können Arbeitnehmer aktuell gut gebrauchen: Schließlich erreicht die Inflation seit Monaten dauerhaft hohe Werte, vor allem bei den Energiekosten steigen die Preise für Verbraucher deutlich.
Genau dieses Problem hat auch die Bundesregierung auf dem Schirm – und daher eine Steuerentlastung beschlossen, die fast allen Arbeitnehmern in Zukunft mehr Lohn bescheren wird. Noch besser: Im Juli wird sogar eine Rückzahlung fällig – auf einen Schlag kommt damit eine ordentliche Summe mehr aufs Konto.
Dank Steuersenkung: Arbeitnehmer bekommen im Juli hohe Rückzahlung
Hintergrund ist eine Neuerung bei der Einkommenssteuer: Die fällt zwar prinzipiell auf jeden verdienten Euro an, ist in Deutschland aber gestaffelt. Menschen mit hohen Einkommen sollen dadurch mehr beitragen, ärmere Arbeitnehmer entlastet werden. Für die erste Stufe (auch "Grundfreibetrag" genannt) gilt: Für die hier genannte Summe fällt für alle Arbeitnehmer gar keine Einkommenssteuer an.
Bislang lag dieser Grundfreibetrag bei 9.984 Euro – diese Summe kommt also bei allen Arbeitnehmern steuerfrei an. Im Mai hat die Bundesregierung als Teil des Entlastungspakets der Ampel diesen Grundfreibetrag um 363 Euro auf 10.347 Euro angehoben, d.h. ab diesem Jahr fallen auf weitere 363 Euro keine Steuern an.
Der Clou dabei: Die Erhöhung des Grundfreibetrag wird nicht erst "ab sofort" gültig, sondern sogar rückwirkend zum 1. Januar. Weil Arbeitgeber das im Frühjahr noch nicht wissen konnten, haben sie monatelang zu viele Steuern gezahlt. Und genau diese zu viel gezahlte Summe wird nun mit dem Juligehalt als Einmalzahlung an Arbeitgeber erstattet.
Einmalzahlung kommt obendrauf
Die Steuererleichterung hat das Institut der deutschen Wirtschaft für Singles mit rund 69 Euro mehr im Jahr berechnet. Bei einer Alleinverdienerfamilie mit zwei Kindern bringt die Erhöhung des Grundfreibetrages rund 138 Euro mehr im Jahr. Wer es ganz genau wissen möchte, kann den Wert zudem beim Bundesfinanzministerium berechnen.
Eine Ausnahme bildet nur eine Gruppe: Wer bislang schon unter 9.984 Euro pro Jahr verdient hat, bekommt kein Geld zurück – weil darauf eben schon bislang keine Steuern fällig wurden.
Dennoch gibt es auch für ärmere Menschen gute Nachrichten: Empfänger von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II erhalten im Juli eine Einmalzahlung von 200 Euro, für Kinder in ärmeren Familien erhöhen sich die monatlichen Zahlungen ab Juli um 20 Euro. Eine Einmalzahlung von 100 Euro erhalten auch Arbeitslosengeld-I-Empfänger.
Und was denken Sie daran ?