Sie hatte sich an Schienen festgekettet und damit die Belieferung des Kohlekraftwerks Neurath verhindert: Eine Klimaschützerin ist deswegen vom Amtsgericht Grevenbroich zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt worden.
Wegen der Blockade von Gleisen an einem Kohlekraftwerk in Nordrhein-Westfalen hat das Amtsgericht Grevenbroich eine Klimaaktivistin zu neun Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Der Entscheid sei aber noch nicht rechtskräftig, teilte ein Sprecher des Landgerichts Mönchengladbach am Dienstag mit. Die Staatsanwaltschaft hatte die 38-Jährige wegen Störung öffentlicher Betriebe und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt.
Klimaaktivistin kettete sich an Schienen fest
Laut Anklage soll die Aktivistin aus Kiel am 5. November 2021 gemeinsam mit weiteren Klimaschützern und Klimaschützerinnen bei Rommerskirchen die zum Kohlekraftwerk Neurath führenden Gleise blockiert haben. Hierbei soll sie ihre Arme in einer Armröhre eingegipst, mit einem Schloss in der Röhre festgekettet und unter der Schiene befestigt haben.
Der Aufforderung der Polizei, die Gleise zu räumen, sei die Frau nicht nachgekommen. Die Befestigung habe deshalb mit technischem Gerät gelöst werden müssen. Wegen der Blockade habe der Bahnbetrieb ganztägig eingestellt werden müssen, was dazu geführt habe, dass das Kraftwerk nicht mit Kohle beliefert worden sei. Es sei ein Schaden in Höhe von knapp anderthalb Millionen Euro entstanden.
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