Warnbilder und hohe Steuern auf Zigaretten reichen nicht mehr – in Russland wird jetzt hart durchgegriffen, um die Zahl der Raucher zu reduzieren. Die Regierung um Präsident und Fitness-Fan Wladimir Putin plant einen klaren Kurs, um die Menschen vom Rauchen abzubringen. Der 5-Punkte-Plan des russischen Gesundheitsministeriums!
- Warum Russland das Rauchen verbieten will
- Mit 14 Jahren wird zur ersten Zigarette gegriffen
- Die russische Strategie gegen Zigaretten
- Die Anti-Rauch-Maßnahmen der Russen im Überblick:
Warum Russland das Rauchen verbieten will
Rauchen ist extrem schädlich für die Gesundheit, verursacht Krebserkrankungen und belastet die Umwelt. Immer mehr Menschen begreifen das und beschließen von sich aus, mit dem Rauchen aufzuhören. Doch von der Nikotinsucht loszukommen, ist gar nicht so einfach.
Mit 14 Jahren wird zur ersten Zigarette gegriffen
Und so gibt es noch immer viele Menschen, die tagtäglich zum giftigen Glimmstängel greifen. In Russland sind es etwa 31 Prozent der Bevölkerung, in Deutschland circa 30 Prozent der Erwachsenen – das sind 20 Millionen Menschen! Besonders unter jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren sind die Raucher-Quoten hoch, so das Ergebnis der "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)“.
Das durchschnittliche Alter, zu dem die befragten Raucherinnen und Raucher mit dem Rauchen beginnen, lag im Jahr 2012 bei 14,4 Jahren.
Die Zahl der Raucher ist in Deutschland wie in Russland seit Jahren rückläufig. Dem russischen Gesundheitsministerium reicht der Rückgang von etwa 10 Prozent in den letzten zehn Jahren allerdings nicht. Die russischen Politiker wollen Zigaretten komplett aus ihrem Land verbannen. Doch ihnen ist klar, dass ein komplettes Verbot von heute auf morgen zu hart wäre und wahrscheinlich eher wieder zu einer steigenden Attraktivität von Zigaretten beitragen würde.
Die russische Strategie gegen Zigaretten
Der Kreml setzt darum, so ein Bericht des Stern, auf eine ausgeklügelte Langzeitstrategie. Geplant sind laut russischer Medien vielfältige Maßnahmen, die komplett verhindern sollen, dass junge Menschen überhaupt erst mit dem Rauchen anfangen – eine schlaue Taktik, wenn man bedenkt, dass die meisten Raucher im jugendlichen Alter das erste Mal in Kontakt mit Zigaretten kommen.
Die Anti-Rauch-Maßnahmen der Russen im Überblick:
- Russland will das Rauchen für diejenigen Russen verbieten, die nach 2014 geboren worden sind. Der Hintergedanke: Es ist einfacher, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen, als es sich mühsam wieder abzugewöhnen.
- Zusätzlich soll es unter Androhung von Strafmaßnahmen verboten werden, diesen Jahrgängen Zigaretten oder ähnliche Rauchwaren zu verkaufen oder zu geben.
- Rauchen soll in öffentlichen Transportmitteln staatlichen Wohnungen und in Autos, in denen Kinder sitzen, komplett untersagt werden.
- Auch das Rauchen in Gegenwart von Nichtrauchern soll verboten werden.
- Raucherpausen während der Arbeitszeit sollen nachgearbeitet werden müssen.
- Schockbilder und Warnungen auf Zigarettenschachteln und jeder einzelnen Zigarette werden ebenfalls zum Informieren und Abschrecken genutzt.
Das russische Gesundheitsministerium ist davon überzeugt, dass derart langfristig angelegte Maßnahmen mit der Zeit nicht mehr als drastisch empfunden werden, sondern als logische Konsequenzen der gesundheitspolitischen Auswirkungen des Nikotinkonsums.
Wann genau die Maßnahmen in Russland starten sollen, steht noch nicht fest. Doch auch ohne festen Starttermin ist die Initiative des russischen Gesundheitsministeriums eine spannende Strategie, die durchaus geeignet sein könnte, um auch auf andere Länder übertragen zu werden.
Und was denken Sie daran ?