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Die Deutsche Post preist das Versandmodell mit einem großen Versprechen an: „Einfaches Prinzip: Ware gegen Bezahlung“. Vor allem „sicher“ sei das Verfahren, ist auf der Webseite zu lesen. Bestellt ein Kunde etwas im Internet, muss er die Ware erst bezahlen, wenn er sie in den Händen hält. Der Händler weiß wiederum, dass die Ware nur ausgehändigt wird, wenn der Kunde tatsächlich das Geld gezahlt hat. Der Postbote agiert als Vertrauensmann, der den kritischen Vorgang überwacht.
Die Rede ist von der „Zahlung per Nachnahme“, die von der Deutschen Post, aber auch von anderen Post- und Paketdiensten angeboten wird. Gerade bei eBay ist diese Bestell-Option beliebt. Manche Händler akzeptieren sogar ausschließlich diese Zahlungsform. Mit der „Sicherheit“ ist es allerdings so eine Sache, warnen Verbraucherschützer. Gerade in den letzten Monaten häufen sich nämlich die Fälle, in denen der Dienst für eine dreiste Abzocke ausgenutzt wird. Die Betrüger profitieren dabei von einer Angewohnheit, die wohl viele Menschen nur allzu gut kennen.
Einen neuen Fall berichtet jetzt auch eine junge Frau auf Facebook. Sie war zu Hause, als der Postbote klingelte. In der Hand hielt er einen wichtig aussehenden Brief von einer Firma namens PLATINUM CARD aus Aachen. Adressiert war er an ihren Mann. Der Postbote forderte 99,90 €, andernfalls könne er den Brief nicht überreichen. Die Frau wurde skeptisch, da sie sicher war, dass ihr Mann sonst nie etwas per Nachnahme bestellt. Zum Glück konnte sie ihren Mann schnell erreichen und auch er konnte sich an keine Nachnahme-Bestellung erinnern.
Die beiden recherchierten im Internet und fanden zahlreiche Kommentare, die über ähnliche Vorfälle berichteten. In den Briefen und Paketen befanden sich lediglich wertloses Plastik, billige Uhren, Altpapier oder Steine. Manche waren auf den Betrug hereingefallen – und steckten nun in der Falle. Bei der Bestellung per Nachnahme ist es nämlich so gut wie unmöglich, den überwiesenen Betrag zurückzubekommen. Sobald man zahlt, hat man rechtlich gesehen die Forderung akzeptiert. Die Post haftet nicht. Aber wieso bezahlt überhaupt jemand bei dieser Masche?
Die Gangster nutzen aus, dass immer mehr Leute so viel übers Internet bestellen, dass sie gelegentlich den Überblick verlieren. Vielleicht hat ja auch der Partner etwas bestellt und man weiß nur nichts davon? Steht nun der wohlbekannte Post- oder Paketbote vor der Wohnungstür, schöpft kaum jemand Verdacht. Außerdem sind die Paketboten oft in Eile, die wenigsten prüfen daher die Sendung genau, bevor sie sie annehmen.
Manchmal rufen die Betrüger ihre Opfer sogar vorher an. So wurde etwa ein Restaurantbesitzer aus Lippe vermeintlich von dem Anwalt kontaktiert, der über ihm seine Kanzlei hat. Der Mann am Telefon sagte, er sei gerade auf Reisen, und fragte, ob der Restaurantbesitzer bitte wichtige Unterlagen entgegennehmen und den geforderten Betrag vorstrecken könne? Der freundliche Restaurantbesitzer fiel auf den Trick herein. Der Anwalt über ihm wusste weder von der Reise noch von den Unterlagen – die sich als simple Werbebroschüren herausstellten.
Vor allem fällt Verbraucherschützern auf, dass die Betrüger immer hartnäckiger werden. Lehnt man den teuren Brief oder das nicht bestellte Paket ab, folgen bald schon Mahnungen und Drohschreiben von Inkassobüros. Deren Argumentation: Durch die Zurückweisung der Sendung seien Kosten entstanden und der Betrag müsse daher in voller Höhe erstattet werden. Experten schätzen, dass etwa 30 % der Menschen bei solchen falschen Mahnschreiben weiche Knie bekommen und die geforderte Summe überweisen. Mit jeder weiteren Mahnung werden es mehr. Ein lukratives Geschäft für Ganoven.
Bei Lieferungen per Nachnahme solltest du daher sehr vorsichtig sein und nie etwas zahlen, wenn du dir nicht absolut sicher bist, eine solche Sendung zu erwarten. Akzeptiere Lieferungen per Nachnahme nur, wenn du von der Seriosität des Händlers absolut überzeugt bist, und notiere dir Ware, den Namen des Händlers und den genauen Betrag schriftlich, sodass im Zweifelsfall auch dein Partner oder Mitbewohner schnell die Richtigkeit der Bestellung überprüfen kann. Schöpfst du Verdacht, informiere umgehend die Polizei, und lass dich nicht von falschen Mahnschreiben einschüchtern!
Je mehr über das Internet bestellt wird, desto mehr suchen kriminelle Zeitgenossen nach Wegen, diese Angewohnheit auszunutzen. Zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die ihre Erfahrungen öffentlich machen, um andere vor den Gefahren frühzeitig zu warnen.
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