Beim Anblick dieser bekannten Gesichter schwelgen wir in Kindheitserinnerungen. Wir denken dabei an das furchtbar traurige Ende von “My Girl” und das wundervolle Happy End von “Free Willy”. Doch was machen unsere Kinderstars aus den 1990er- und 2000er-Jahren eigentlich heute? Manche Schicksale werden dich vielleicht erschrecken, einige werden dich sicherlich erfreuen. Doch es wird noch viel besser, denn: Ein paar von ihnen sind tatsächlich wieder da!
Mit nur 10 Jahren hatte Alisan Porter ihren großen Durchbruch, und zwar an der Seite von James Belushi in dem Film “Curly Sue – Ein Lockenkopf sorgt für Wirbel” (1991). Danach wurde es schnell still um das kleine Mädchen mit der unverwechselbaren Lockenpracht. Alisan spielte zwar ein paar kleinere Rollen in hierzulande unbekannten Serien, doch an ihren Erfolg als “Curly Sue” konnte sie leider nicht mehr anknüpfen. Trotzdem ist sie heute gefragter denn je, nicht als Schauspielerin, aber als erfolgreiche Sängerin. 2016 gewann sie das Finale der amerikanischen Talentshow “The Voice” und startet mit ihrer Gesangskarriere seither in den USA richtig durch.
Dem gerade einmal 14-jährigen Jeremy Sumpter wurde für seine Rolle in dem Real-Movie “Peter Pan” (2003) sehr viel abverlangt, denn er musste hart trainieren und viele Fechtstunden hinter sich bringen, um den Jungen, der niemals erwachsen werden will, spielen zu können. Doch die harte Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn der Film wurde ein großer Erfolg. Heute ist Jeremy ein gefragter Schauspieler, der schon einige internationale Erfolge feiern konnte. Ob im Film oder in Serien, Sumpter hat keine Probleme, sich im harten Hollywood zu etablieren.
Haley Joel Osment
Haley Joel Osments Karriere begann bereits mit 6 Jahren, als er eine kleine Nebenrolle in dem sechsfach oscarprämierten Film “Forrest Gump” (1994) erhielt. Dort spielte er an der Seite von Tom Hanks dessen kleinen Sohn Forrest Junior. Seinen eigenen Durchbruch erlangte Osment gemeinsam mit Bruce Willis im Jahr 1999 in dem Psychothriller “The Sixth Sense” als kleiner Junge, der die Gabe hatte, tote Menschen zu sehen. Es folgten weitere große Hollywood-Produktionen, wie Steven Spielbergs “A.I. – Künstliche Intelligenz” (2001). Danach blieben die Erfolge aus und Osment versuchte sich im Theaterspielen und arbeitete nebenbei als Synchronsprecher für Videospiele.
Jonathan Lipnicki
Der junge Schauspieler Jonathan Lipnicki ist ein Musterbeispiel für eine international erfolgreiche Filmkarriere. Seine erste Rolle hatte er bereits mit 5 Jahren in dem Film “Jerry Maguire – Spiel des Lebens” (1996) an der Seite von Hollywood-Größen wie Tom Cruise und Renée Zellweger. Danach flogen ihm die Rollenangebote nur so ins Haus. 1999 spielte er den “George Little” in dem Kinderfilm “Stuart Little” und anschließend die Rolle des “Tony” (in der deutschen Fassung “Anton”) in “Der kleine Vampir” (2000). Nach weiteren Film- und Serienerfolgen entschied sich Lipnicki mit 10 Jahren dazu, ein “normales” Leben zu führen, um sich vollkommen auf seine schulische Bildung konzentrieren zu können. Nur gelegentlich kehrt er für kleinere Gastauftritte in Serien ans Filmset zurück.
Anna Chlumsky
Im Film “My Girl – Meine erste Liebe” (1991) spielte Anna Chlumsky das kleine Mädchen “Vada”, das, aufgrund des frühen Todes seiner Mutter, beinahe täglich zum Arzt ging, weil es dachte, selbst auch eine schwerwiegende Krankheit zu haben. Ihr bester Freund im Film, “Thomas J.” (gespielt von Macaulay Culkin), starb an einer allergischen Reaktion in Folge mehrerer Bienenstiche, die er sich zuzog, als er nach “Vadas” geliebtem Ring suchte, den sie zuvor verloren hatte. Was haben wir bei diesem traurigen Filmende für Krokodilstränen geweint!? Doch nach ihrem internationalen Durchbruch mit “My Girl” wurde es still um die damals 11-Jährige. Die Rollenangebote, die sie bekam, sagten ihr nicht zu, und die Rollen, die sie wollte, bekam sie leider nicht. Deshalb distanzierte sich Anna nach der Fortsetzung von “My Girl” (“My Girl II – Meine große Liebe” von 1994) von der Schauspielerei und studierte an der Universität von Chicago. 2002 machte sie ihren Bachelor of Arts und arbeitete anschließend einige Jahre als Restaurantkritikerin. Zwischendurch kehrte sie hin und wieder für kleinere Gastrollen in Serien auf die Leinwand zurück.
Dakota Fanning
Kein Kinderstar war wohl jemals so gefragt wie Dakota Fanning. Bereits als 5-Jährige wurde das kleine hellblonde Mädchen mit den blauen Augen für Werbespots gebucht. Es folgten sehr viele Gastauftritte in bekannten Serien, wie “Emergency Room”, “Ally McBeal” und “Chaos City”. 2001 gelang ihr dann der Durchbruch mit ihrer Hauptrolle in dem Drama “Ich bin Sam”, in dem sie “Lucy”, die kleine Tochter des geistig zurückgebliebenen “Sam”, spielte, der um das Sorgerecht für seine Tochter kämpfte. Anschließend folgten weitere große Rollen in Hollywood-Produktionen, wie “Mann unter Feuer” (2004 – mit Denzel Washington), “Krieg der Welten” (2005 – mit Tom Cruise) und natürlich die “Twilight-Saga” (2009 und 2010). Bis heute hat Dakota Fanning in über 30 Blockbustern mitgespielt und ist weiterhin eine sehr gefragte Schauspielerin.
Jason James Richter
Mit der “Free Willy”-Trilogie erlangte Jason James Richter Weltruhm. Als aufmüpfiges Waisenkind “Jesse” machte er es seinen Pflegeeltern schwer, sie an sich heranzulassen. Stattdessen fand er Liebe und Geborgenheit bei seinem besten Freund, dem Orca “Willy”, dem er schließlich gemeinsam mithilfe seines Freundes und Mentors “Randolph” in einer waghalsigen Rettungsaktion die Freiheit schenkte. Die internationale Aufmerksamkeit durch den Filmerfolg von “Free Willy – Ruf der Freiheit” sorgte für die Freilassung des Orcas, der mit eigentlichem Namen “Keiko” hieß. Nach einer weiteren erfolgreichen Hauptrolle in dem Film “Laserhawk” (1997) hörte man nicht mehr viel von dem jungen Schauspieler. Er kehrte seinem bisherigen Beruf den Rücken und wechselte zur Musik. Jason spielte in mehreren mehr oder weniger erfolgreichen Bands E-Gitarre.
Tina Majorino
International bekannt wurde Tina Majorino durch ihre Rolle als “Enola” in Kevin Costners Endzeitepos “Waterworld” (1995). Doch bereits zuvor kannte man das Mädchen mit den strahlend blauen Augen aus kleineren Filmproduktionen, wie “André – Die kleine Robbe” (1994) und “Corinna, Corinna” (1994), an der Seite von Whoopi Goldberg. Nach einer letzten Hauptrolle als “Alice” in “Alice im Wunderland” (1999) zog sich Tina Majorino komplett aus dem Filmgeschäft zurück, bis sie 2004 mit einer kleinen Nebenrolle in der Komödie “Napoleon Dynamite” auf die Leinwand zurückkehrte. Heute ist Tina ein gefragter Serienstar, der sich in dieser meist sehr kurzlebigen Branche mit mehreren dauerhaften Besetzungen einen Namen gemacht hat. Zu sehen ist sie in den Serien “Castle”, “Bones – Die Knochenjägerin” und “Grey’s Anatomy”.
Edward Furlong
Das Talent des jungen Edward Furlong war lange Zeit unbestritten. Durch seine Hauptrolle des “John Connor” in “Terminator II – Tag der Abrechnung” (1991) wurde schnell klar, dass diesem jungen Schauspieler eine glorreiche Hollywood-Karriere bevorstehen würde. Nach einer weiteren sehr erfolgreichen Rolle in “American History X” (1998) an der Seite von Edward Norton standen dem Jungschauspieler alle Türen Hollywoods offen. Doch Furlong hatte ein zunehmendes Drogenproblem, was ihn dazu zwang, immer mehr Rollen, die er spielen sollte, wieder abzugeben. So auch in “Terminator III – Rebellion der Maschinen” (2003), wo er durch Nick Stahl ersetzt wurde. Nach einer 6-monatigen Haftstrafe wegen Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen in Bezug auf häusliche Gewalt im Jahr 2013 hört und sieht man nicht mehr viel von dem einst so erfolgreichen Schauspieler.
Mara Wilson
Die Filmkarriere von Mara Wilson begann bereits mit 6 Jahren, als sie die Rolle der kleinen “Natti” in der Komödie “Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen” (1993) bekam. Es folgte eine weitere Rolle in dem Weihnachtsfilm “Das Wunder von Manhattan” (1994). Der große Durchbruch gelang ihr jedoch mit der Hauptrolle im Film “Matilda” (1996), in dem sie die kleine, hochbegabte “Matilda” spielte. Noch während der Dreharbeiten zu “Matilda” verlor Maras Mutter den Kampf gegen den Brustkrebs. Nach drei weiteren mäßig erfolgreichen Filmproduktionen beschloss Mara schließlich, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen, und konzentrierte sich voll und ganz auf die Schule und ihr Privatleben. 2005 kehrte sie für das Musical “Cinderella” kurzzeitig auf die Bühne zurück, bevor sie anfing, an der Universität von New York Schauspiel und Theater zu studieren. Nach Abschluss ihres Studiums spielte sie in mehreren Independent-Filmen mit. 2013 erklärte sie in einem Interview ihre Filmkarriere offiziell für beendet.
Jake Lloyd
Die meisten werden sich wahrscheinlich nur an Jake Lloyds Rolle des kleinen “Anakin Skywalker” in “Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung” (1999) erinnern. Seinen internationalen Durchbruch hatte er jedoch schon vor “Star Wars” an der Seite von Arnold Schwarzenegger in der Weihnachts-Actionkomödie “Versprochen ist versprochen” (1996). Durch seine Rolle in “Star Wars” war Lloyd gefragter denn je, er spielte jedoch nach dem großen Kino-Erfolg nur noch in gut bezahlten Werbespots renommierter Werbeträger mit. 2015 erlangte er noch einmal große, internationale Aufmerksamkeit. Traurigerweise nicht aufgrund seiner schauspielerischen Fähigkeiten, sondern durch eine wilde Verfolgungsjagd, die sich Lloyd mit der Polizei lieferte. Mit über 160 km/h versuchte der Schauspieler einer Verhaftung durch die Polizei zu entgehen. Er kam erst zum Stehen, als ein Reifen platzte und er die Kontrolle über den Wagen verlor, der sich bei dem Manöver überschlug. Bis heute sitzt Jake Lloyd hinter Gittern, mittlerweile jedoch nicht mehr im Gefängnis, sondern – aufgrund einer diagnostizierten Schizophrenie – in einer Psychiatrie.
Nicholle Tom
Ihren Debütauftritt hatte die junge Nicholle Tom in dem Familienfilm “Ein Hund namens Beethoven” (1992), in dem sie “Ryce”, die älteste Tochter der Familie “Newton” spielte. Bereits ein Jahr später bekam Nicholle die Rolle, für die sie bis heute wohl am bekanntesten ist – “Maggie Sheffield” aus der Serie “Die Nanny”. Sechs Jahre lang spielte sie an der Seite von Fran Drescher in der Serie und erlangte einen internationalen Bekanntheitsgrad. Leider gelang es Nicholle nie, aus dem Schatten ihrer Teenager-Rollen hinauszuschlüpfen, weshalb ernsthaftere Rollenangebote ausblieben. Bis heute hatte sie jedoch mehrere erfolgreiche Gastauftritte in Serien wie “Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen”, “Criminal Minds” und “Without a Trace – Spurlos verschwunden”.
Auch wenn viele unserer Filmlieblinge aus Kindertagen den schweren Sprung nach ganz oben geschafft haben, sind dennoch einige von ihnen hinterher tiefer gefallen, als ihnen lieb war. Der Erfolgsdruck in Hollywood ist groß, da ist es nur allzu verständlich, dass so manche Kinderseele irgendwann Schaden nimmt. Doch ein paar von ihnen haben die Kurve gekriegt, sind ihren eigenen Weg gegangen und haben ihr Glück schließlich gefunden – jenseits der Hollywood Hills.
Und was denken Sie daran ?