Tänzer, die es bis an die Spitze schaffen möchten, benötigen mehr als nur Talent. Ellbogen sind gefragt in einer Welt, in der sich nur die wenigsten einen Namen machen können.
Der Konkurrenzdruck in Schulen und Akademien, aber auch durch die ständige Konkurrenz, zwingt manchmal selbst die begabtesten Künstler in die Knie.
Auftritte wie jener, der weiter unten zu sehen ist, hinterlassen deshalb manchmal einen etwas bitteren Beigeschmack: Was ist mit den Momenten, die man auf der Bühne nicht sieht? Den Tränen, dem Schmerz, den Zeiten, wenn der Druck einfach zu viel wird?
Doch nicht immer sind diese Ängste berechtigt.
In ihren engelsgleichen Satin-Kleidern mitsamt goldenem Heiligenschein-Kopfband stellen sich die Tänzerinnen der Whangarei Akademie für Tanz und darstellende Künste (WADPA) auf.
Als die Musik einsetzt, eine Version von Leonard Cohens Klassiker „Hallelujah“, zahlen sich monatelanges Training aus, und die Tänzerinnen brillieren auf ganzer Linie. Jeder Schritt sitzt, jedes der Mädchen trägt seinen Teil zum umwerfenden Gesamtbild bei.
Wie hart die Tänzerinnen für die minutiös durchgeplante Performance trainiert haben, will man sich gar nicht vorstellen. Eliteschulen, gerade in den Künsten, haben den Ruf, absolut gnadenlos mit ihren Talenten umzugehen. Und selbst, wenn der Druck von oben nicht ganz so stark ist, ist es das Konkurrenzdenken, das die schöne Fassade zum bröckeln bringen kann.
Nur die Leidenschaft zählt
Nicht so bei Whangarei. Die Schule aus Neuseeland konzentriert sich besonders auf das Wohlbefinden ihrer Schülerinnen und deren Leidenschaft für die Kunst. Deshalb bemühen sich die Leiter darum, den Konkurrenzdruck so gering wie möglich zu halten.
„Bei uns geht es nur um den Tanz und das Fördern der Entwicklung von Kindern. Wir bei WADPA sind stolz auf die familiäre Umgebung und ermutigen jeden, seiner Leidenschaft zu folgen. Wir unterrichten unsere Kurse mit dem Ziel, Koordination, Fitness, Rhythmusgefühl, Musikalität und Selbstentfaltung zu stärken, bringen aber auch Alltagskompetenzen wie Einsatzbereitschaft und Teamgeist bei,“ schreibt die Schule auf ihrer Website.
Diese Herangehensweise kommt im Tanz der Mädchen zu tragen, und das Wissen um die Philosophie der Schule lässt ihn uns ganz ohne schlechtes Gewissen bewundern. Nicht die Angst und der Konkurrenzdruck, sondern die pure Leidenschaft ist es, welche die Tänzerinnen antreibt.
Hier könnt ihr den Auftritt ansehen:
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