Cupping ist eine Art "Schröpfen in modern" – und dabei sanfter und effektiver zugleich. Wogegen es hilft und wie es genau funktioniert.
Inhaltsverzeichnis
- Schröpfen als Urform von Cupping
- Cupping: Ideal zur Faszien-Therapie
- Wo und wie wird mit Cupping behandelt?
Zugegeben, für ein Wundermittel sieht die kleine, knautschbare Plastikglocke nicht wirklich spektakulär aus. Doch der Schein trügt. Nicht ohne Grund bieten immer mehr Physiotherpeuten und Osteopathen die damit durchführbare Therapie an: Cupping. Und auch immer mehr Prominente wie etwa Schwimmstar Michael Phelps gehören zu den Fans – gut erkennbar an den runden braunroten Malen auf der Haut.
Schröpfen als Urform von Cupping
Dabei aber ist das, was nun als 'trendy' gilt, in seiner Urform – dem Schröpfen – ein sehr altes Verfahren. Schon vor 5000 Jahren wurde in der chinesischen Medizin damit behandelt. Auch die alten Griechen haben sich regelmäßig schröpfen lassen, ebenso die Menschen des Mittelalters. Cupping (engl. für „Schröpfen“) basiert also auf einer langen Heiltradition. Zugleich aber verstehen wir heute noch besser, wie die Methode funktioniert.
Cupping: Ideal zur Faszien-Therapie
Denn während die Heiler früherer Jahrhunderte dachten, dass dadurch die 'Körpersäfte' ins Gleichgewicht gebracht würden, nutzen moderne Therapeuten das Verfahren zur Faszienbehandlung. Diese faserartigen Strukturen durchziehen unseren ganzen Körper, umhüllen Muskeln, Sehnen, Nerven, Gelenke und Organe. Lange Zeit wurden sie von der Medizin als reines Hüll-Gewebe gesehen. Heute weiß man, dass sich in den Faszien viele Nervenenden und Rezeptoren befinden, aber auch Zellen des Immunsystems. Daher hat ihre Beschaffenheit großen Einfluss auf unser Gesamtbefinden.
Hier setzt das moderne Cupping an, das im Gegensatz zu manchen Schröpf-Techniken ohne vorheriges Hautritzen funktioniert. Wenn die Silikonglocken platziert werden, entstehen ein Unterdruck und Sogeffekt und somit starke Reize auf die Haut.
Schmerzen lindern mit sanftem Druck
Diese wirken auf die oberen hautnahen Faszien, aber auch auf tiefer liegendes fasziales Gewebe: die Muskelhäute. So werden hier schmerzhafte Verklebungen gelöst. Zusätzlich können auch spezielle Trigger- oder Akupunkturpunkte bearbeitet werden. Insgesamt lassen sich so offenbar erstaunliche Therapieerfolge erzielen: Verspannungen sollen gelöst, Durchblutung und Lymphfluss angeregt und Schmerzen gelindert werden. Zudem gilt Cupping als Turbo fürs Immunsystem, aber auch als hilfreich bei Asthma, Migräne, Bluthochdruck oder Verdauungsproblemen. Sogar depressive Verstimmungen soll es bessern.
Ein bisschen viel auf einmal? Nicht wenn man bedenkt, dass Cupping doppelt wirkt: gezielt auf einzelne Schmerzareale und über die Faszien auf den gesamten Körper. Und als Extra gibt es einen kleinen Schönheits-Bonus dazu: Der lokale Druck am Rand der Cups regt die Regeneration der Haut an und strafft so das Gewebe.
Wo und wie wird mit Cupping behandelt?
Mit den flexiblen 'Cups' können wir Beschwerden wie Muskelkater oder Verspannungen gut selbst behandeln. Das Grundprinzip ist einfach: Cup zusammendrücken, auf die Haut setzen, loslassen. So entsteht ein Unterdruck, der Cup saugt sich an – bei empfindlicher Haut maximal 3-5 Min. wirken lassen. Sehr effektiv ist auch eine Massage: Haut einölen, angesaugten Cup darüber bewegen. Für professionelle Behandlungen (Heilpraktiker, Osteopath) belegen Studien Linderung bei Nacken- und Rückenschmerzen oder Karpaltunnelsyndrom (Kosten: ca. 70 Euro).
Und was denken Sie daran ?