Wofür ist dieses Mädchen zur Welt gekommen - nur um nach seinem ersten Schrei ertrinken zu müssen! Die Obduktion des Babys, das am Freitagabend im Pregartenteich in Freistadt gefunden worden war, ergab, dass es voll entwickelt war und gelebt hatte. Jetzt bittet die Polizei die Mutter eindringlich, sich zu melden.
Das Mädchen war, wenn überhaupt, nur Stunden auf der Welt gewesen, ehe es in der Vorwoche zwischen Montag und Donnerstag - näher ließ sich der Todeszeitpunkt nicht eingrenzen - in den Angelteich geworfen wurde. Nackt, die Nabelschnur am Körper, hilflos - das Baby ertrank lautlos. „Es wurde keine Gewaltanwendung, die vor der Ablegung passiert war, festgestellt“, sagt Staatsanwalt Reinhard Steiner - will heißen, zumindest war das Mädchen nicht auch noch gequält worden.
Keine brauchbaren Hinweise
Die Ermittler der Mordgruppe des Landeskriminalamts Oberösterreich haben bisher etwa ein halbes Dutzend Hinweise erhalten - doch alle diese Spuren waren Sackgassen. Aus der Nabelschnur des Babys wurde DNA-Material gesichert, in der Hoffnung, dass eine Auswertung klappt und die Mutter in der Polizeidatenbank gespeichert ist. So war auch die Mutter des in Lichtenberg weggelegten Jonathan gefunden worden, die am Montag vor Gericht stand.
Tötung nach der Geburt
So grausam die Umstände sind, gegen die Mutter wird nicht wegen Mordes, sondern wegen Tötung nach der Geburt ermittelt - maximal fünf Jahre Haft. Die Polizei bittet nun die Mutter, sich unter der Telefonnummer 059/133-40-3333 zu melden: „Es besteht das Risiko einer lebensgefährlichen Komplikation, weil die Mutter nach der Entbindung nicht medizinisch versorgt wurde.“ Die Babyleiche wurde zur Beerdigung freigegeben. Die Stadt Freistadt muss das Kind bestatten lassen. Es findet namenlos seine ewige Ruhe.
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