Wendall Gill kann voller Stolz auf sein langes Leben zurückblicken. Der 85-Jährige hat 40 Jahre lang in derselben McDonalds-Filiale in Kentucky gearbeitet, dabei enge Freundschaften geschmiedet, und mit seinem Einkommen eine Familie ernährt.
Dass er so lange am gleichen Fleck zufrieden seine Arbeit verrichtet hat, zeugt von seinem Charakter: Wendall ist stolz, loyal und verlässlich.
Die meisten Menschen in seinem Alter sind schon lange im Ruhestand, doch Wendell streift noch immer durch die vielbesuchten McDonalds-Gänge.
Eines Tages fand sein Freund Todd Oldfield, der einst in derselben Filiale gearbeitet hat, heraus, warum Wendall nicht einfach in Rente gehen kann.
Da wusste er, dass er seinem alten Freund einfach helfen musste.
Todd lernte Wendall 1978 kennen, als er selbst dem Kindesalter kaum entwachsen war. Todd arbeitete Sonderschichten bei McDonalds. Es war sein erster richtiger Job, und Wendall war einer seiner ersten richtigen Kollegen.
Der Mann mittleren Alters versuchte gerade, Ordnung und Stabilität in sein Leben zu bringen.
„Ich lernte Wendall im Juni 1978 kennen, als ich mir meinen ersten richtigen Job schnappte; bei McDonalds auf der Richmond Road in Lexington, Kentucky. Wendall, den Mann, der den Eingangsbereich des Geschäfts sauber hielt, lernte ich kurz nach meinem ersten Tag kennen. Wer je in dieser McDonalds Filiale gewesen ist, hat ihn sicher schon einmal gesehen,“ so Todd.
Wie jeder Mensch musste Wendall Rechnungen bezahlen. Doch es gab noch eine andere finanzielle Belastung, die weniger üblich ist: Er kümmerte sich um zwei adoptierte Enkelkinder mit Behinderungen.
68 Jahre lang verbrachte Wendall mit der Liebe seines Lebens, Della. Sie war immer an seiner Seite als eine Hälfte eines wundervollen Ganzen. Doch eines späten Augusttages änderte sich alles.
Todd erklärt, was geschah:
„Ich sah ihn kürzlich, als ich zum Frühstück vorbeikam. ‚Wendall, wie geht es dir?‘ fragte ich. Während zwei Jungs das Gespräch von einem nahegelegenen Tisch aus beobachteten, zögerte Wendall kurz, und erzählte mir dann, dass er gerade erst seine Frau verloren hatte. […] Er hatte mir oft von seiner Frau Della (83) erzählt.
„Sie waren mehr als 68 Jahre glücklich verheiratet gewesen (was heute kaum noch möglich ist). Della war sein Schwan; seine Seele. Jetzt ist Wendall am Boden zerstört; verloren; völlig leer. Nichts ist mehr übrig (doch er muss noch immer stark sein).
„Die Wunde ist frisch. Es ist gerade erst passiert. Doch es wird noch schlimmer. Wie sich herausstellte hatten sie und Wendall früh am Morgen seiner wenigen freien Tage ein paar Besorgungen gemacht und waren beim McDonalds, in dem Wendall arbeitet, für eine frühe Mahlzeit eingekehrt. Dort ging die arme, freundliche Dame in die Toilette, wo sie einen Schlaganfall wegen einer geplatzten Arterienerweiterung erlitt. Sanitäter wurden gerufen, und kamen. Sie brachten sie ins nächste Krankenhaus, wo sie ein oder zwei Tage überlebte; doch sie wachte nie wieder auf und starb Ende August.“
„Wendall muss weiter in diesem Geschäft arbeiten, und kommt immerzu an dieser Toilette vorbei, die er täglich putzen muss. […] Die Erinnerung an das, was sich darin abgespielt hat, wird ihn niemals verlassen, fürchte ich. Und er kann den Job nicht an den Nagel hängen. er hat kein Geld. Er muss weitermachen… er muss stark bleiben. Er muss weiter arbeiten. Ich kann mir diese Folter gar nicht vorstellen.“
Die Liebe für seine beiden adoptierten Enkelkinder hat Wendall immer Stärke geschenkt. Sie beide haben besondere Bedürfnisse und sind auf ihren Opa angewiesen.
Zukunft seiner Enkel
Der 33-jährige John ist Autist, der 20-jährige Justin kämpft mit den Folgen des fetalen Alkoholsyndroms. Davon ist die Rede, wenn bei Kindern Schädigungen durch von der schwangeren Mutter aufgenommenen Alkohol auftreten.
Leider reicht Wendalls Einkommen nicht aus, um seine kleine Familie über Wasser zu halten. Nun da seine Frau Della nicht mehr unter ihnen weilt, gibt es niemanden, der sich um den Haushalt kümmert.
Todd konnte diese Umstände nicht einfach ignorieren. Er rief eine Spendenaktion ins Leben, um Geld für Wendall und seine Jungs zu sammeln.
Sein Ziel war es, genug Geld für Wendell aufzutreiben, um seiner Frau Della einen richtigen Grabstein zu schenken, und die beiden ausstehenden Auto-Darlehen abzubezahlen.
„Er ist 85. Er sollte in den Ruhestand gehen. Er muss sich wirklich um die Jungs sorgen…aber er hat nicht genug Geld, um von seinem McDonalds Job zu leben. Ich will einfach nur, dass er sich keine Sorgen mehr machen muss und etwas Zeit fürs Trauern hat. Er ist so traurig. Und wenn er einmal nicht mehr da ist, möchte ich, dass diese Jungs einen Platz zum leben haben,“ schreibt Todd.
Seit Todds Wendells bewegende Geschichte mit der Welt geteilt hat, hat seine Spendenaktion bereits unglaublcihe ,000 für den Witwer aufgebracht. Todd konnte das Darlehen für den Van zurückzahlen, den er mit seinen Enkeln benutzt, und seiner Frau Della einen richtigen Grabstein schenken.
Sorgen hat er noch immer, doch die Hilfe hat ihm bereits einige Last von den Schultern genommen.
Dieser selbstlose Mann hat sein ganzes Leben damit verbracht, die Früchte seiner Arbeit mit anderen zu teilen. Er hat es sich mehr als verdient, sich zurückzulehnen und seinen Lebensabend zu genießen.
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