In Zeitschriften und im Internet liest man ja so einiges über die Schönheitsgeheimnisse der Stars oder die neusten Tipps und Trends für Haut und Haare. Kühne Versprechungen von pickelfreier Haut oder glänzendem Haar machen dabei oft die Runde. Einige (Haus-)Mittel mögen sicher helfen; es gibt aber auch manche Tipps, die dem Reich der Mythen entsprungen sind und keinerlei Effekt auf den Pflegezustand des Körpers haben.
Der Artikel geht diesen vermeintlich guten Tipps auf den Grund und entlarvt die leeren Versprechungen.
1. „Wenn es brennt, wirkt es.“
Ein Irrglaube, den man vor allem bei pflegenden Gesichtsmasken schon öfter gehört hat. Fakt ist jedoch, dass brennende Haut niemals ein gutes Zeichen ist. Grund für eine solche Reaktion auf ein Produkt kann eine bereits gereizte Haut oder eine Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe sein. Bemerkt man eine Hautirritation, sollte man das Produkt sofort abwaschen.
2. „Nagellack trocknet durch Pusten schneller.“
Nagellack wird trocken, wenn die Lösungsmittel, welche diesen flüssig machen, verdampft sind. Pustet man mit seinem warmen und feuchten Atem auf die frischlackierten Nägel, bewirkt dies jedoch, dass die Lösungsmittel langsamer verdampfen. Folglich braucht der Nagellack noch länger zum Trockenwerden.
Tipp: Will man den Vorgang ein wenig beschleunigen, kann man Füße oder Hände in kaltes Wasser halten. Letztendlich muss man aber einfach Geduld haben.
3. „Regelmäßiges Spitzenschneiden macht das Haar dicker.“
Ein weiterverbreiteter Mythos ist, dass ein regelmäßiger Besuch beim Friseur die Haare kräftiger macht und das Haarwachstum anregt. Spitzenschneiden ist zwar wichtig, um Spliss zu entfernen und diesem vorzubeugen, aber es hat keinerlei Einfluss auf das Wachstum des Haares. Schließlich wächst dieses nicht von den Spitzen, sondern von den Haarwurzeln an der Kopfhaut aus.
Tipp: Vermeide Hitze und klebende Haarprodukte, um deine Haare gesund zu halten. Das führt automatisch zu einer kräftigen Haarstruktur.
4. „Überkreuzte Beine verursachen Krampfadern.“
Vor allem jungen Mädchen ist diese „Mahnung“ sicher bekannt. Es gibt jedoch Entwarnung: „Das wurde noch nie durch Untersuchungen bestätigt und Spezialisten sind sich weitestgehend einig, dass diese Sitzposition keinen langfristigen, schlechten Einfluss auf die Venen hat“, klärt Gefäßchirurg Dr. med. Jürg Traber auf. Das Auftreten von Krampfadern sei schlichtweg genetisch bedingt.
5. „Zahnpasta hilft gegen Pickel.“
Manche Zahncremes enthalten Zink, welches antibakteriell gegen Pickel wirkt. Dennoch sind die weiteren Zusätze von Zahnpasta nicht für den Gebrauch auf der Haut geeignet. Vor allem das oftmals enthaltene Menthol kann die Haut austrocknen und Irritationen erzeugen.
Tipp: Lass dich in der Apotheke oder beim Arzt beraten oder greife in der Drogerie zu Produkten, die speziell gegen Pickel entwickelt wurden.
6. „Natürliche Inhaltsstoffe sind am besten.“
„Natur“ klingt zunächst immer besser als „Chemie“. Bei der Körperpflege kann es jedoch vor allem bei Produkten mit natürlichen Inhaltsstoffen zu allergischen Reaktionen kommen. Die Chance, allergisch auf einen natürlichen Stoff zu reagieren, liegt laut einer Studie immerhin bei rund 22 Prozent.
Tipp: Teste an einer Stelle deines Arms, ob du das jeweilige Produkt verträgst. Im Zweifelsfall kannst du beim Arzt einen Allergietest machen, bevor du Naturkosmetik kaufst.
7. „Man sollte regelmäßig seinen Körper entgiften.“
Mittlerweile gibt es Tees, Saftkuren und Pflaster, die den Körper entgiften sollen. Sogenannte Detox-Kuren versprechen, den Körper zu „säubern“ und die Organe zu entlasten. Laut Ernährungsberatern und Ärzten sei dies aber nur ein Marketingtrick. Der Körper entledigt sich mithilfe der Nieren, der Haut, des Darms und sogar der Lunge gefährlicher Stoffe. Wer gesunde Organe hat, braucht also nicht mit etwaigen Mitteln nachzuhelfen.
Schon verwunderlich, welche Mythen sich noch immer hartnäckig halten. Welchem in dieser Liste genannten Irrglauben bist du bisher auch immer aufgesessen?
Und was denken Sie daran ?