„Zehntausende Tote“: Das ist die Schock-Studie des Kanzlers

01.04.2020 18:03

Viele Bürger befürchten, dass sie von der Politik noch immer nicht die ganze Wahrheit erfahren haben. Fakt ist: Grundlage für die Verschärfung der Maßnahmen in Österreich ist eine Studie, die vom Zusammenbruch unseres Gesundheitssystems „Mitte April“ ausgeht.

Die Maßnahmen, die Kanzler Sebastian Kurz und seine Regierung am Montag verkündet haben, wirken drastisch. Grundlage ist ein Expertenpapier, das dem „Wochenblick“ vorliegt.

Ändert sich nichts: 90.000 Tote bis Jahresende

Die von Wissenschaftlern und Professoren der Uni Wien erstellte Studie errechnete drei Modelle. Wird die Verbreitung des Coronavirus drastisch und massiv reduziert, hat Österreich noch genügend sogenannte „Intensivbetten“ (Wochenblick warnte bereits Mitte März) und genügend Gesundheitspersonal. Alles im Griff!

Bleibt die Verbreitung bei rund 14 Prozent, wie derzeit angenommen, kommt es zum Kollaps des Gesundheitssystems. Bis Jahresende könnten rund 90.000 Menschen sterben.

Verbreitet sich das Virus, wie noch vor den Maßnahmen Mitte März (rund 30 Prozent), wären bereits im Juli über 100.000 Tote zu beklagen. Die Regierung hat also richtig gehandelt, ob rechtzeitig, wird sich zeigen.

Zusammenbruch Mitte April

Die Studie wählt drastische Worte: Gelinge es nicht, den Verbreitungsfaktor deutlich unter den bisherigen Wert zu drücken, „sind in Österreich zehntausende zusätzliche Tote und ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu erwarten“.

Warum so ein Zusammenbruch bei entsprechender Krankheitshäufigkeit folgerichtig kommen muss, erklärt die Studie genau:

Wir haben nur begrenzt Intensivbetten und Beatmungsgeräte zur Verfügung und diese Zahl lässt sich auch nur begrenzt steigern. Diese Kapazität ist ausgelastet sobald etwa 125.000 Personen (1.5% der Bevölkerung) gleichzeitig angesteckt sind. Ab diesem Bereich müssen wir etwa entscheiden, nach welchen Kriterien Patienten nicht mehr beatmet werden sollen. Die Todesrate wird dadurch stark erhöht.“ Gelinge es nicht, die Verbreitungsrate in den Griff zu bekommen, „sagen Modelle für Österreich etwa 100.000 zusätzliche Tote voraus.“

Anhand von „realistischen Annahmen“, basierend auf aktuellen Daten, „wird unser Gesundheitssystem Mitte April zusammenbrechen. Um diese zu verhindern, bleibt kaum Zeit.“

Studie empfiehlt Masken in Supermärkten

Die Regierung hat die Schock-Studie sehr ernst genommen und sie auch auf der offiziellen Seite „oesterreich.gv.at“ zur Verfügung gestellt. Wenn Sie HIER klicken, können Sie die Studie herunterladen.

Auch die von den Experten empfohlenen Maßnahmen werden detailliert umgesetzt. So wird mehr Schutz des medizinischen Personals gefordert, da gerade dort viele Übertragungen stattfinden würden.

Unter Punkt 4 fordert die Studie den Einsatz von Gesichtsmasken, Zitat: „sofern die Versorgung sichergestellt ist“. Eine Maßnahme, die bislang von der Politik strikt abgelehnt wurde. Innenminister Karl Nehammer verschickte noch im Februar 100.000 Masken nach China, Kanzler Kurz bezeichnete das Tragen von Masken noch am 8. März als „irrational“.

Autoren der Studie

Erstellt wurde die Studie von folgenden Professoren:

Mathias Beiglböck (Uni Wien), Philipp Grohs (Uni Wien), Joachim Hermisson (Uni Wien, Max Perutz Labs), Magnus Nordborg (ÖAW), Walter Schachermayer (Uni Wien). Mit Unterstützung der Rektoren Heinz Engl (Uni Wien) und Markus Müller (Med Uni).

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