Wir und der Wald

20.03.2019 17:45

Die Beziehung der Deutschen zum Wald ist besonders: Wälder werden genutzt, geliebt und verehrt. Was macht der Wald mit den Menschen? Warum ist er so wichtig für das Wohlbefinden und die Seele?

Mensch und Wald

Schwarzwald, Pfälzerwald, Odenwald, Eifel, Hunsrück und Westerwald. Ein großer Teil des Südwestens ist bedeckt von ausgedehnten Waldgebieten. Der Wald hat die Menschen geprägt - doch wie ging das vor sich? Wie haben unsere Vorfahren die Wälder erschlossen und besiedelt? Wofür haben sie den Wald genutzt? Wozu wird er heute gebraucht? Und was verraten Sagen oder Dichtung über unsere Beziehung zu den Wäldern?

Leben im und vom Wald

Kelten, Germanen und schließlich auch die Römer erschlossen den Wald als Lebensraum. Sie lebten von den Tieren des Waldes, nutzten Holz als Brenn- und Baumaterial. Im Mittelalter wurden riesige Flächen für Bergbau, Kohle- und Glasherstellung gerodet. Bei Meßkirch in Oberschwaben wird eine mittelalterliche Klosterstadt nachgebaut. Historiker und Archäologen erfahren in diesem riesigen Feldversuch mitten im Wald viel über die Art und Intensität der Holznutzung vor tausend Jahren.

Dichtung und Mythos

Viele Sagen und Mythen ranken sich um den oftmals dunklen und undurchdringlichen Wald. Die Römer vermuteten dort einst wilde Tiere wie Einhörner oder Elefanten. In der mittelalterlichen Nibelungensage ist der Wald ein mystischer Ort von Drachen, Helden und Waldwesen. Die Dichter der Romantik dagegen besingen die Natur und glauben, im Wald eine deutsche Identität gefunden zu haben.

Kriege und Naturgewalten

Kriege und Naturgewalten schlagen immer wieder große Schneisen in die Wälder. Dieter Hosius, ehemaliger Forstamtsleiter aus der Region Prüm in der Eifel, weiß, wie die Wälder während des Zweiten Weltkriegs litten. Mit seiner Familie versteckte er sich dort vor Bombenangriffen. In den 1980er Jahren war die Angst vor dem Waldsterben sehr präsent. Eine Angst, die rational erklärbar ist?

Mensch und Wald heute

Der Wald nährt das körperliche Wohlbefinden und die Seele. Waldkindergärten, nachhaltige Holzwirtschaft und der Klimawandel prägen heute unser Verhältnis zum Wald. Seine Bedeutung für die Menschen ist ungebrochen.

Ein Streifzug durch zweitausend Jahre Geschichte des Waldes.

Quelle