Wenn Katzen alt werden – der richtige Umgang

01.11.2021 13:23

Auch Katzen merken es, wenn sie älter werden. Ihre Bedürfnisse ändern sich und erste Wehwehchen können sich einschleichen. Wir geben Ihnen Tipps, damit Ihr Vierbeiner im Seniorenalter gut versorgt ist.

Wie merke ich, dass meine Katze alt wird?

Mit zunehmendem Alter ändert sich auch das Verhalten vieler Katzen. Die Sinnesorgane werden schwächer, Bewegungsfreude und Agilität lassen nach und die Katze zieht sich häufiger zum Ruhen und Schlafen zurück. Aber ab wann gilt eine Katze eigentlich als alt und auf welche Anzeichen sollte geachtet werden?

Katzen können durchaus 20 Jahre alt oder sogar noch älter werden. Es wird unterschieden, ob die Katze nur in der Wohnung gehalten wird oder als sogenannter Freigänger die Welt erkunden darf. Letztere haben statistisch gesehen eine geringere Lebenserwartung, weil sie größeren Gefahren ausgesetzt sind. Um das Alter einer Katze besser einschätzen zu können, lohnt sich ein Blick auf die Umrechnung in menschliches Alter.

Sehen Sie in der Tabelle, wie alt Ihre Katze in Menschenjahren wäre:

Katzenjahre in Menschenalter auf einen Blick:

Katzenalter

Menschenalter

Katzenalter

Menschenalter

1 Monat

6 Monate

9 Jahre

52 Jahre

3 Monate

4 Jahre

10 Jahre

56 Jahre

6 Monate

10 Jahre

11 Jahre

60 Jahre

8 Monate

13 Jahre

12 Jahre

64 Jahre

1 Jahr

16 Jahre

13 Jahre

68 Jahre

2 Jahre

24 Jahre

14 Jahre

72 Jahre

3 Jahre

28 Jahre

15 Jahre

76 Jahre

4 Jahre

32 Jahre

16 Jahre

80 Jahre

5 Jahre

36 Jahre

17 Jahre

84 Jahre

6 Jahre

40 Jahre

18 Jahre

88 Jahre

7 Jahre

44 Jahre

19 Jahre

92 Jahre

8 Jahre

48 Jahre

20 Jahre

96 Jahre

Während eine Katze mit einem Jahr, in Menschen Jahren bereits rund 15/16 Jahre alt wäre, hat sie mit 20 Jahren schon ein menschliches Alter von 96 Jahren erreicht. Mit einem Alter von acht bis zehn ist sie dann zwischen 48 und 56 Jahren alt und kann allgemein als Senior eingestuft werden. Hat Ihre Katze dieses Alter erreicht, können Sie sie einmal genauer beobachten. Fällt Ihnen dabei nichts Ungewöhnliches auf, können Sie alles so machen wie bisher, denn natürlich muss jede Katze als Individuum betrachtet werden. Wenn Sie sich aber unsicher sind, können Sie an folgenden Merkmalen erkennen, ob Ihre Katze Alterserscheinungen zeigt und möglicherweise besondere Aufmerksamkeit von Ihnen braucht:

  • Häufiges Zurückziehen/ Schlafen

  • Bewegungsunlust

  • Fressunlust

  • Anhänglichkeit

  • Unsauberkeit

  • Ängstlichkeit

  • Vermindertes Putzverhalten

  • Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust

Wie füttere ich meine alte Katze?

Ähnlich wie bei uns Menschen verändert sich auch der Körper von alternden Katzen. Dieser Prozess kann sich je nach Individuum unterschiedlich lange hinziehen und auswirken. Während einige Katzen im Alter nicht mehr so bewegungsfreudig sind und dadurch schnell an Gewicht zunehmen, kann auch das Gegenteil der Fall sein, wenn eine Katze beispielsweise durch eine Vorerkrankung stark abbaut. In der Regel wird aber davon ausgegangen, dass vermehrtes Ruhen, weniger Bewegung und eine verminderte Stoffwechseltätigkeit dazu führen, dass die Katze im Alter weniger Futter benötigt. Füttert man seinen Vierbeiner in gewohnter Manier weiter, kann das zu einer starken Gewichtszunahme führen, wodurch die Bewegungsunlust nur noch gesteigert und Gelenk- und Herzerkrankungen begünstigt werden.

Es empfiehlt sich daher, die Futtermenge sinnvoll zu reduzieren. Achten Sie auf gut verdauliche fettarme Proteine, weniger Kalorien und einen niedrigen Phosphorgehalt im Futter. Spezielle Seniorenfutter können hier hilfreich sein. Außerdem kann es passieren, dass Ihre Katze nur sehr schlecht frisst oder ihren Napf regelrecht ignoriert. Bleiben Sie hier hartnäckig und bieten Sie ihn immer wieder an. Sie können die Ration auch auf mehrere Mahlzeiten verteilen. Meist eignet sich Nassfutter für ältere Katze besser, denn so wird der Flüssigkeitshaushalt ebenfalls angekurbelt.

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Welche Beschwerden könnte meine Katze im Alter haben?

Alterserscheinungen sind kein Grund zur Sorge und mit den meisten von ihnen kann Ihre Katze problemlos alt werden. Dennoch gibt es einige Erkrankungen, die Katzen im Alter haben können und die auf jeden Fall tierärztlich abgeklärt und möglicherweise sogar behandelt werden müssen. Gelenkerkrankungen wie Arthrose sind keine Seltenheit, aber auch Demenz, Diabetes oder Herz- und Nierenerkrankungen können bei Katzen vorkommen.

Fressunlust muss zudem nicht immer eine Alterserscheinung sein, sondern kann auch auf eine Erkrankung der Mundhöhle hindeuten, für die Katzen mit zunehmendem Alter anfälliger werden. Generell sollte eine alte Katze ca. zweimal im Jahr bei einem Tierarzt zur Altersvorsorge vorgestellt werden. Diese Untersuchung ist sinnvoll, denn so können Erkrankungen oder mögliche Tumore frühzeitig erkannt und behandelt werden. Tiere leiden meist still und daher liegt es in unserer Verantwortung, den Gesundheitszustand unserer alten Vierbeiner regelmäßig zu überprüfen, um ihn so gegebenenfalls verbessern zu können.

Wie kann ich meine alte Katze unterstützen?

Schon Kleinigkeiten helfen dabei, Ihrer Katze das Altwerden zu erleichtern. Gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihrer alten Katze ein und erleichtern Sie ihr die Rückzugsmöglichkeit. Ein ruhiger, weicher Schlafplatz, der von der Katze gut erreicht werden kann ist hierbei ein Muss. Ist Ihre Katze körperlich nicht mehr so fit, sollte sie nicht mehr springen müssen, um ihren Schlafplatz zu erreichen. Manchmal hilft auch schon ein einfacher Hocker, damit sie auch bis ins hohe Alter ihren Lieblingsplatz erreicht. Auch Rampen oder Leitern werden hier sehr gerne angenommen und schaffen neue Bewegungsanreize.Weit verbreitet ist, dass Katzen im Alter anhänglicher und schmusebedürftiger werden. Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Vierbeiner und gehen Sie auf dieses Bedürfnis ein. Möglicherweise kann sich Ihre Katze nicht mehr komplett selbstständig putzen und würde es genießen, von Ihnen gebürstet zu werden. Dies kann sogar notwendig werden, damit das Fell nicht verfilzt. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch tumorartige Veränderungen unter der Haut aufspüren und gegebenenfalls sofort einen Tierarzt konsultieren. Überprüfen Sie auch die Krallen Ihrer Katze, denn diese nutzen sich im Alter nicht mehr so gut ab und es besteht die Gefahr des Einwachsens.

Ihrer Seniorenkatze sind auch kurze Wege zur Katzentoilette sehr willkommen. Je älter die Katze, desto schlechter kann der Harndrang kontrolliert werden. Je nach Größe der Wohnung können auch zwei Katzenklos mit niedriger Einstiegshöhe sinnvoll sein. Erledigt Ihre Katze das Geschäft meist draußen, bieten Sie trotzdem eine Katzentoilette im Haus an. So können Sie nicht nur überprüfen, ob die Verdauung intakt ist, sondern auch verhindern, dass Ihre Katze den Toilettengang vermeidet, weil Ihr das Wetter zu schlecht ist.

Wie bereits im oberen Abschnitt erwähnt, spielt auch das Fress- und Trinkverhalten eine entscheidende Rolle im Leben einer alternden Katze. Bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr kann Ihr Vierbeiner schnell dehydrieren, sodass das Verteilen von mehreren Wasserschalen im Haus eine Lösung bietet. Auch das Füttern von regelmäßigen, kleinen Nassfuttermahlzeiten kann dazu beitragen, dass Ihre Katze besser frisst und der Wasserbedarf ebenfalls gedeckt wird. Einige Katzen freuen sich auch über einen erhöhten Futternapf, aus dem das Fressen nicht so anstrengend ist. Mit der Zeit wachsen Sie auch in diesen Lebensabschnitt Ihrer Katze hinein und werden Ihre Bedürfnisse immer besser deuten können.

Ähnlich wie bei älteren Menschen, sollte man es auch im Umgang mit alten Katzen immer ruhig angehen lassen. Umzüge, Feste und viel Trubel sollten vermieden werden und Platz für ausgiebige Ruhephasen und Streicheleinheiten machen. So fühlt sich Ihre Katze bis ins hohe Alter wohl und Mensch und Tier werden die gemeinsame Zeit umso mehr genießen.

Quelle