Warum warnt die WHO vor Masern?

31.01.2024 10:14

Die Masern-Infektionszahlen sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Jetzt schlägt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm.

Die WHO hat für die Europäische Region, die sich bis nach Zentralasien erstreckt, zwischen Januar und Oktober 2023 über 30.000 Masernerkrankte verzeichnet. Im gesamten Jahr 2022 dagegen waren gerade einmal 941 Fälle gemeldet worden. Allerdings sind Infektionsfälle nicht gleichmäßig über den Kontinent verteilt. Bezogen auf die Einwohnerzahlen führt Kirgistan die Liste der höchsten Inzidenzen an, gefolgt von Kasachstan und Aserbaidschan. An sechster Stelle steht Russland. Die Türkei liegt auf Platz sieben und Österreich auf Platz zehn. In Deutschland ist die Lage dagegen deutlich entspannter: Im vergangenen Jahr meldete das Robert Koch-Institut gerade einmal 57 Masernfälle.

Gründe für die steigenden Fallzahlen in einigen Regionen sehen Experten auch in der Corona-Pandemie. In Europa fiel die Quote für die erste Masernimpfung bei Kleinkindern von 96 Prozent im Jahr 2019 auf 93 Prozent im Jahr 2022 zurück. Im gleichen Zeitraum fiel die Durchimpfung mit der zweiten Dosis von 92 Prozent auf 91 Prozent. Insgesamt sollen mehr als 1,8 Millionen Kleinkinder in der WHO-Region für Europa ihre Masernimpfung zwischen 2020 und 2022 verpasst haben. Dass einige Länder hier deutlich besser dastehen als andere, liegt auch an der Masern-Impfpflicht, die in fast einem Dutzend EU-Ländern besteht, darunter Italien, Frankreich, Kroatien sowie Slowenien. Seit dem 1. März 2020 gilt sie auch für Deutschlands Kita- und Schulkinder.

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