Warum ist eine Erkältung abends schlimmer?

21.11.2018 10:10

Wer kennt es nicht: Tagsüber fühlt man sich schon wieder fit, später schlägt die Erkältung dann aber zurück. Wieso fühlen sich Krankheiten abends immer schlimmer an?

Man sagt, eine Erkältung dauert immer eine Woche. Schnupfen, Husten und Halsschmerzen ziehen sich, der Körper braucht Zeit, um sich wieder komplett zu erholen. Doch wieso fühlen wir uns tagsüber meist schnell wieder besser, während uns abends alle Beschwerden wieder einholen?  Um dieses Phänomen zu verstehen, ist ein wenig Bakterienkunde nötig.

Auf dem Türgriff, der Tastatur, in Bahn und Bus – überall lauern Bakterien. Das ist ganz normal, denn auch der menschliche Körper besteht aus ihnen und braucht sogar Bakterien, um zu funktionieren, zum Beispiel im Darm. Doch es gibt eben auch die schlechten, bösen Erreger – die uns krank machen.  Normalerweise ist das Immunsystem dafür zuständig, den Körper vor solchen Eindringlingen zu schützen. Das klappt aber nicht immer.

Das Immunsystem bekämpft die Erkältung

Schnupfen und Husten sind aber nur ein Symptom dafür, dass die Abwehrkräfte auf voller Power arbeiten – sie versuchen, die Erreger über den Mechanismus wieder aus dem Körper zu transportieren.

Wenn man morgens aufwacht, ist der Körper idealerweise ausgeruht. Die Energiespeicher konnten sich über Nacht auffüllen, dementsprechend ist das Immunsystem auch gestärkt. Tagsüber hält die Energie den Körper aufrecht, die Abwehrkräfte schaffen es währenddessen, die feindlichen Erreger in Schach zu halten.

Abends ist auch ein gesunder Mensch müde. Die Energiespeicher leeren sich. Daher schaffen es die Krankheitserreger wieder, sich zu vermehren – man kann sich das Szenario als kleinen Krieg im Körper vorstellen. Dementsprechend reagiert der Körper verstärkt mit Abwehrmechanismen.

Abends steigt das Fieber

Doch die Kraft ist abends begrenzt. Zusätzlich zur normalen Tätigkeit hat der Körper den Tag über doppelte Arbeit geleistet, wenn man den Kampf im Inneren berücksichtigt. Das bekommen wir zu spüren: Die Erschöpfung verstärkt sich, das Immunsystem läuft auf Hochtouren, es bleibt jedoch keine Energie mehr für andere Tätigkeiten übrig.

Aus diesem Grund ist abends auch das Fieber meist besonders hoch. Richtig gesund ist man also erst, wenn man auch zu späteren Stunden fieberfrei bleibt.

Bevor man sich das nächste Mal bereits zu Anfang einer Erkältung wieder in Arbeit stürzt, weil man meint, es gehe einem besser, sollte man sich den Krieg in unserem Inneren vor Augen führen. Aus diesem Grund ist Ruhe das Wichtigste bei einer Erkältung. So bleibt den Abwehrkräften genug Energie, sich auf die Bekämpfung der Krankheit zu konzentrieren!

 

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