Die Zecke ist ein weltweit verbreiteter Parasit, der übergeordnet zu der Gruppe der Milben gehört
Zecken lauern in Gräsern, Büschen oder im Unterholz und können gefährliche Krankheiten übertragen. Deshalb ist es wichtig, sich vor den fiesen Blutsaugern zu schützen. Die Stiftung Gesundheitswissen informiert, was zu beachten ist.
Zecken sind Parasiten
Die Zecke ist ein Spinnentier und gehört zu der Gruppe der Milben. Um zu überleben, braucht der Parasit einen Wirt. Das Spinnentier ernährt sich von Blut – und befällt Tiere und Menschen. Ab etwa sieben Grad Celsius werden die bluthungrigen Parasiten aktiv – und wegen der milden Winter in Deutschland immer mehr zum Problem.
So kommen die Parasiten zu ihrem Wirt
Zecken fallen nicht von Bäumen. Sie leben auf dem Boden und in Pflanzen und reagieren auf Bewegung, Wärme und Duftstoffe. Wenn ein potentieller Wirt ihren Weg kreuzt, halten sich mit ihren winzigen Krallen an ihm fest. Anschließend suchen sie nach einer weichen Stelle, um zuzustechen.
Meist merkt man es nicht, wenn man von dem Parasiten befallen ist, denn der Zeckenstich (umgangssprachlich Zeckenbiss) ist selten schmerzhaft. Deswegen ist es wichtig, den Körper gründlich abzusuchen, nachdem man im Freien war – auch Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeugen, Bauchnabel, Genitalbereich und Kniekehlen!
Zecken können Krankheiten übertragen
In Deutschland ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) am weitesten verbreitet. Die Zeckenart kann beispielsweise Borrelien – die Auslöser einer Borreliose – oder Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren (FSME) übertragen.
Nicht jede Zecke ist gefährlich und nicht jeder Stich einer infizierten Zecke führt beim Menschen automatisch zu einer Erkrankung. Studien zufolge liegt das Risiko für eine Borrelien-Infektion nach einem Zeckenstich zwischen ein und 5,6 Prozent. Nur bei weniger als 1,5 Prozent der Zeckenstiche ist mit Krankheitssymptomen zu rechnen. Das Risiko dafür steigt, wenn die Zecke älter ist und schon länger in der Haut gesteckt hat.
Borreliose
Borreliose kann nach Angaben der Stiftung Gesundheitswissen verschiedene Organsysteme betreffen wie die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Anzeichen sind kreisförmige Hautrötungen um die Stichstelle („Wanderröte“), brennende Nervenschmerzen, grippeähnliche Symptome oder Gelenkschmerzen, die manchmal erst nach Monaten oder Jahren auftreten können. Die meisten Fälle verlaufen mild, etwa mit reiner „Wanderröte“, und sind mit Antibiotika gut behandelbar.
FSME
Eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zeichnet sich durch grippeähnliche Symptome (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen) etwa ein bis zwei Wochen nach dem Stich einer infizierten Zecke aus. Nach einer Pause von einigen Tagen bis drei Wochen können dann erneut Fieberattacken sowie neurologische Beschwerden wie Bewusstseinsstörungen oder Lähmungen auftreten. Möglich ist eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Rückenmarkentzündung (Myelitis). Im Jahr 2019 wurden insgesamt 444 FSME-Fälle an das Robert-Koch-Institut übermittelt.
Zeckensprays
Insektenschutzmittel helfen auch gegen Zecken, müssen aber nach drei bis vier Stunden neu aufgetragen werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, lange Kleidung zu tragen, um die Angriffsfläche der Parasiten zu verkleinern. Auch Präparate aus Kokosöl oder ätherischen Ölen wie Eukalyptus eignen sich als Schutz.
Impfungen
Es gibt eine Impfung gegen FSME, aber nicht gegen Borreliose. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Bewohner und Besucher von Risikogebieten sowie Personen, die in Risikogebieten arbeiten. Für den vollen Impfschutz sind drei Impfungen in bestimmten Abständen nötig. Danach besteht laut RKI bei 99 Prozent der Geimpften ein vollständiger Schutz, der mindestens drei Jahre anhält. Die Impfung ist in der Regel gut verträglich, kann aber bei kleinen Kindern teilweise fiebrige Reaktionen auslösen.
Zecken entfernen
Mit einer Pinzette kann man Zecken selbst entfernen. Wichtig ist, das Tier nah an der Haut zu packen und langsam zu entfernen, ohne dass es gequetscht wird. Anschließend müssen Einstichstelle, Pinzette und Hände desinfiziert werden. Öl sollte man nicht verwenden.
Ist die Zecke entfernt, sollte man die Einstichstelle einige Wochen beobachten. Bei ringförmiger Hautrötung oder grippeähnliche Symptomen sollte man einen Arzt aufsuchen.