Unregelmäßiger Herzschlag in den Wechseljahren

24.05.2019 13:51

Hoppla, was war das denn? Ein unregelmäßiger Herzschlag kann einem ganz schön Angst einjagen und den Puls hochtreiben. Bei Frauen in den Wechseljahren muss jedoch keine gefährliche Herzrhythmusstörung oder Herzerkrankung dahinterstecken.

Der normale Herzrhythmus eines gesunden Menschen liegt bei durchschnittlich 60 bis 100 Schlägen pro Minute. Während der Wechseljahre bemerken einige Frauen allerdings, dass ihr Herzschlag unregelmäßig ist. Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) können in verschiedenen Formen auftreten, zum Beispiel als Herzstolpern (Palpitation), Herzrasen (Tachykardie), zu langsamer Herzschlag(Bradykardie) oder Vorhofflimmern (absolute Arrhythmie) – die häufigste Herzrhythmusstörung.

Die unregelmäßige Herzfrequenz kann einige Sekunden oder mehrere Minuten andauern. Betroffene fühlen ihr Herz in der Brust schlagen oder flattern. Beim Herzstolpern sind zusätzliche Herzschläge, sogenannte Extrasystolen, typisch. Manchmal treten diese Symptome gemeinsam mit Veränderungen der Atmung oder einem Panikgefühl auf.

Diese Symptome können besorgniserregend sein, und viele betroffene Frauen fürchten, dass sich dahinter eine Herzkrankheit verbirgt. Wenn sie sich gerade in den Wechseljahren befinden, liegen allerdings nur in seltenen Fällen ernsthafte Erkrankungen mit organischen Ursachen vor. Häufig ist die Herzrhythmusstörung nur eine der vielen Beschwerden (wie depressive Verstimmungen, Haarausfall, etc.), die in dieser Phase auftreten. Ob langsamer oder schneller Puls: Er ist durch eine Anpassung des Lebensstils und/oder Medikamente in der Regel gut behandelbar.

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Was verursacht den unregelmäßigen Herzschlag?

Wieder einmal sind die Hormone schuld. Während der Wechseljahre nimmt der Östrogenspiegel nach und nach ab. Der Rückgang erfolgt allerdings nicht geradlinig; häufig kommt es zu Beginn und während der Menopause zu sprunghaften Schwankungen. Das Hormon Östrogen wirkt sich auf die Ausdehnung der Herzkranzgefäße aus. Ist der Östrogenspiegel niedrig, ziehen sich die Arterien zusammen. Ist er hoch, weiten sie sich. Dies kann zu Veränderungen des Blutdrucks und zu einer Herzrhythmusstörung führen.

Der Östrogenspiegel hat auch Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem, welches die unbewussten Körperfunktionen steuert: Hierzu zählen Herzschlag und Atmung. Veränderungen des Östrogenspiegels führen dazu, dass das Nervensystem teilweise sehr stark stimuliert wird und dann wieder sehr wenig. Dies hat direkte Auswirkungen darauf, wie regelmäßig das Herz schlägt.

So können Sie Ihr Herz stärken

Regelmäßiges Ausdauertraining ist wichtig für ein starkes und gesundes Herz – vorbeugend, aber auch zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nordic Walking und Schwimmen sind besonders effektiv, da hierbei alle Muskeln beansprucht und die Gelenke gleichzeitig nicht belastet werden. Obendrein sind sie auch bei hohem Blutdruck gut geeignet.

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Durch eine gesunde Ernährung und ausreichendes Trinken bleibt Ihr Körper fit und gesund. Mineralstoffe wie Kalium helfen dabei, den Herzmuskel funktionstüchtig zu halten. Je stärker Ihr Körper ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie die Wechseljahre symptomfrei, ohne Hitzewallungen und Co., durchleben.

Stress ist eine der häufigsten Ursachen für einen unregelmäßigen Puls. Nehmen Sie sich jeden Tag etwas Zeit zum Entspannen, dadurch werden Symptome wie starkes Herzklopfen zurückgehen.

Heilpflanzen bei Problemen des Herz-Kreislauf-Systems

Viele Frauen in den Wechseljahren stellen fest, dass ihnen pflanzliche Arzneimittel sehr gut dabei helfen, ihre Symptome zu lindern. Wenn Stress die Ursache Ihres Problems ist, kann zum Beispiel Baldrian Ihnen helfen, sich zu entspannen und Schlafstörungen zu behandeln.

Weißdorn (Crataegus) ist eine der am häufigsten verwendeten Heilpflanzen für das Herz. Das Gewächs fördert die Durchblutung und kann das Herz stärken. Es gilt allerdings zu bedenken, dass dieses Mittel erst nach 3-6 Monaten seine Wirkung zeigt und keine sofortige Hilfe darstellt.

Wann zum Arzt?

Wenn Sie sich Sorgen um Ihren Zustand machen oder Ihre Herzrhythmusstörungen gemeinsam mit Brustschmerzen, Kurzatmigkeit oder Schwindel auftreten, müssen Sie Ihren Arzt aufsuchen. Er kann abklären, ob eine ernsthafte Erkrankung mit anderen Ursachen als den Wechseljahren vorliegt. Anhand eines einfachen EKGs, Ruhe-EKGs, Belastungs-EKGs oder Langzeit-EKGs kann er feststellen, ob ihr Herzschlag normal oder aus dem Takt ist.

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Zur Therapie von Herzrhythmusstörungen gibt es eine Reihe von Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung verschiedener Herzprobleme wie Herzrasen und Herzstolpern. Bei Vorhofflimmern etwa helfen herzstabilisierende und blutverdünnende Medikamente. Sollten tatsächlich die Wechseljahre die Ursache für Ihre Herzrhythmusstörung sein, könnte Ihr Arzt Ihnen eine Hormonersatztherapie empfehlen.

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