Sie kriegt täglich 20 Flaschen Bier und Brotkrusten. Ihren Findern läuft es eiskalt den Rücken runter.

02.04.2018 04:07

Heute leben Pashuk, Tomi und Gjina im Kosovo, und zwar in dem von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ geführten „Bärenwald Prishtina“. Sie tollen auf dem Gras, genießen das Schwimmbecken und essen ganz gemütlich Früchte und andere Leckereien. Doch das war nicht immer so. Noch vor ein paar Monaten waren sie auf der ganzen Welt als die „traurigsten Bären Europas“ bekannt.

In Albanien ist die private Bärenhaltung zwar seit 2006 verboten, allerdings gehen die Behörden davon aus, dass noch ungefähr 50 Bären in winzigen Käfigen dahinvegetieren. „Vier Pfoten“ startete daraufhin eine Hilfskampagne, die für die Befreiung aller in dem Land illegal gehaltenen Bären kämpft.

Pashuk, Tomi und Gjina wurden von ihren Besitzern – allesamt Restaurantinhaber – ständig mit Alkohol abgefüllt, um sie gefügig zu machen und als Touristenattraktionen und Fotorequisiten zu benutzen. Außer Bier bekamen sie ansonsten höchstens vertrocknete Brotkrusten, was bei den armen Geschöpfen zu akuten Mangelerscheinungen geführt hatte.

Pashuk hauste bei seinem Besitzer in einem kleinen Verschlag direkt neben der Toilette des Restaurants. Nachdem der damals noch junge Bär gefangen worden war, wurde ihm umgehend eine Kette um den Hals gelegt, die er bis zu seiner Befreiung niemals wieder loswurde. Dadurch war die Kette bereits tief ins Fleisch vorgedrungen und konnte nur unter Narkose entfernt werden.

„Gjina bekam wohl bis zu 20 Flaschen Bier am Tag. Vielleicht noch ein paar Scheiben Brot, aber das wars auch schon“, so einer ihrer Retter. Durch den täglichen Alkoholkonsum und die schlechte Haltung litt sie unter ständigem Stress und geriet so sehr schnell in Panik.

Doch zum Glück nahm sich die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ der Bären an und arbeitete mit dem albanischen Umweltministerium zusammen, um die Tiere zu befreien. Für den Transport nach Pristina wurden sie erst betäubt, dann in einen LKW verladen und schließlich in ihr neues Zuhause gebracht.

„Sie können nun endlich wie richtige Bären leben. Sie werden nicht mehr schlecht behandelt und sehen jetzt richtig hübsch aus“, so einer der Retter. An ihrem neuen Zufluchtsort haben sie ausreichend Freilauf und können den ganzen Tag herumrennen und spielen. Sie haben sogar ein Schwimmbecken und – natürlich – immer genug zu essen. Bier steht selbstverständlich nicht mehr auf dem Speiseplan.

Ihre Verwandlung ist einfach unglaublich! Das Leiden dieser Bären ist endlich Geschichte. Sie haben zwar noch einen langen Weg vor sich, bis sie sich wieder vollständig erholt haben, aber man sieht ihnen jetzt schon an, wie gut es ihnen geht.

Leider gibt es in Albanien noch viele weitere Bären, die illegal gehalten werden. Doch „Vier Pfoten“ arbeitet hart daran, auch die restlichen Tiere zu finden und zu befreien. Um die Organisation bei ihren Bemühungen zu helfen, sind Spenden natürlich jederzeit willkommen.

Pashuk, Tomi und Gjina können sich glücklich schätzen, dass sie aus der Hölle befreit wurden. Solltest auch du irgendwo solche Missstände siehst, zögere nicht, die Behörden zu informieren.

 

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