Täglich grüßt das Murmeltier: Nachdem bereits im März unangekündigte Umsiedelungen von Asylanten in Unterkünfte in Kärnten und der Steiermark stattfanden, ist jetzt offenbar das Burgenland an der Reihe.
Es sind unfassbare Szenen, über welche die Krone am Sonntag berichtete. Anscheinend, ohne dass jemand in der Gemeinde etwas davon wusste, standen plötzlich drei Bussen im kleinen Ort Wörterberg. Ihre Fuhre: Knapp 50 Asylwerber, die aus Traiskirchen in die malerische Gemeinde im Bezirk Güssing gekarrt wurden.
SPÖ-Bürgermeister wusste nichts von Überstellung
Kurt Wagner, seines Zeichens SPÖ-Bürgermeister in der Gemeinde nahe der steirischen Grenze, wusste demnach nichts von der Unterbringung. Er zeigte sich aber nicht nur überrumpelt sondern auch versöhnlich, wollte ein Missverständnis nicht ausschließlich. Deutlicher wurde da schon der FPÖ-Bezirkschef Josef Graf, der in diesem Zusammenhang von einem „Skandal“ sprach.
Die Verantwortung für die plötzlich Ankunft der Asylwerber im Burgenland wird indes zwischen mehreren Stellen hin- und hergeschoben. Das übermittelnde Innenministerium verweist darauf, dass Personen in der Grundversorgung Landesangelegenheit sind. Und das Land Burgenland erinnert, dass man die Überstellung von 18 Migranten ankündigte – tatsächlich kamen dann etwa 30 mehr…
Rote und blaue Gemeinden werden zwangsbeglückt
Die Szenen erinnern an das, was im März in Wildon in der Südsteiermark und in Ossiach in Kärnten passierte. Auch dort waren größere Kontingente von Asylwerber plötzlich in den Ortschaften. Die Telefone in den jeweiligen Gemeinden liefen heiß, die Bürgermeister mussten – ohne selbst mehr zu wissen – die Sorgen der Bevölkerung bezüglich einer Einschleppung des Coronavirus durch die Asylanten besänftigen.
Eine kleine politische Besonderheit gibt es allerdings noch. Denn in Ossiach amtiert ein FPÖ-Bürgermeister, in Wörterberg jetzt – wie bereits in Wildon sowie in Leoben und Spittal am Semmering (wo ebenfalls Asylheime neueröffnet wurden) – sind es SPÖ-Leute. Das Innenministerium ist unterdessen unter den Fittichen des ÖVP-Politikers Karl Nehammer. Ein Schelm, wer ob der Zufälle dabei Böses denkt…