Unter Schlafapnoe versteht man Atemstillstände, die während des Schlafens meist unbemerkt auftreten. Wir erklären, was die Krankheit ausmacht und wie sie behandelt werden kann.
Nur wenige Menschen können mit der Erkrankung Schlafapnoe etwas anfangen. Dabei ist sie relativ weit verbreitet. Schätzungsweise leiden bis zu vier Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen unter dem Syndrom. Genaue Zahlen gibt es jedoch nicht, da viele nichts von ihrer Erkrankung wissen.
Doch warum ist das so? Und was können Betroffene tun? Wir zeigen auf, welche Ursachen es für eine Schlafapnoe gibt und wie sie diagnostiziert werden kann.
Was ist eine Schlafapnoe?
Menschen die unter einer Schlafapnoe (oder Schlafapnoe-Syndrom) leiden, haben im Schlaf immer wieder längere Atemaussetzer. Deren Dauer kann von fünf Sekunden bis hin zu einer Minute variieren. Durch den Atemausfall sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut auf eine kritische Menge herab.
Ist das der Fall, holt der Körper reflexartig Luft. Der Betroffene wacht kurz auf, nimmt das aber oft nicht war. Gleich darauf schläft er weiter. Das Schlafapnoe-Syndrom liegt medizinisch betrachtet erst vor, wenn es zu mindestens zehn Atemstillständen in der Stunde kommt.
Schlafapnoe – die Symptome
Häufigstes Symptom ist eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit. Betroffene bekommen durch die Schlafapnoe keinen erholsamen Schlaf und sind tagsüber übermüdet und unkonzentriert. Weitere typische Merkmale sind Gedächtnisprobleme, sowie ein trockener Mund und Kopfschmerzen nach dem Aufstehen. Bei vielen Erkrankten kommt es am Tag zu plötzlichen Sekundenschlaf.
Nachts schnarchen Menschen mit Schlafapnoe-Syndrom meist sehr laut. Bei einem Atemstillstand hört dieses Schnarchen schlagartig auf, nur um dann einige Sekunden später wieder erneut anzufangen.
Mögliche Ursachen
Bezüglich der Ursachen unterscheiden Mediziner zwischen einer obstruktiven und einer zentralen Schlafapnoe, wobei erstere häufiger auftritt.
Bei einer obstruktiven Schlafapnoe sind die oberen Atemwege verengt oder teilweise komplett blockiert. Zwar versucht der Körper Luft zu holen, der Widerstand ist jedoch zu groß und die Atemmuskulatur ist zu schwach um Luft einzusaugen. Hauptauslöser für eine obstruktive Schlafapnoe ist starkes Übergewicht (erhöhter BMI-Wert).
Begünstigt wird das Schlafapnoe-Syndrom außerdem durch das Liegen auf dem Rücken. Auch Drogen- und Alkoholkonsum, sowie bestimmte Medikamente können eine Schlafapnoe verstärken. In seltenen Fällen ist es eine vergrößerte Zunge oder die Mandeln, die den Atemwiderstand erhöhen.
Bei einer zentralen Schlafapnoe liegt der Auslöser im Gehirn. Dieses stoppt im Schlaf plötzlich den Befehl zum Atmen. Erst wenn ein kritischer Punkt erreicht ist, sendet das Gehirn den automatischen Befehl wieder aus. Dieser Mechanismus kann zum Beispiel durch eine schwere Kopfverletzung oder einen Schlaganfall hervorgerufen werden.
Schlafapnoe: Wie wird sie diagnostiziert?
Betroffene merken meist nichts von den nächtlichen Atemstillständen. Oft sind es die Partner, die das nächtliche Nach-Luft-Schnappen bemerken. Bei einem Verdacht auf das Schlafapnoe-Syndrom wird in der Regel zuerst der Hausarzt aufgesucht. Dieser wird die verschiedenen Symptome in einem Gespräch erfragen. Sieht er den Verdacht bestätigt, überweist er den Betroffenen an ein Schlaflabor.
Dort werden verschiedene Messungen und Untersuchungen durchgeführt, während der Patient schläft. Dabei spielen unter anderem der Sauerstoffgehalt des Blutes und der Herzrhythmus eine Rolle. Die Diagnose erfolgt nach einer komplexen Auswertung der Messergebnisse.
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Behandlung einer Schlafapnoe
Sollte eine Schlafapnoe festgestellt werden, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, je nach Ursache und Schweregrad der Erkrankung. Am häufigsten verschreiben Ärzte den Patienten eine Atemmaske (CPAP-Therapie). Diese wird beim Schlafen getragen und ist an ein spezielles Gerät angeschlossen. Das Gerät erzeugt einen leichten Überdruck und verhindert so, dass die Atemwege blockiert werden und es zu Atemausfällen kommt.
Da ein ungesunder Lebensstil das Schlafapnoe-Syndrom begünstigt, sollte auch in diesem Bereich angesetzt werden. Auf Alkohol und Zigaretten sollten Betroffene komplett verzichtet und Übergewicht nach Möglichkeit abbauen. Falls vergrößerte Mandeln oder Polypen die Ursache für eine Schlafapnoe sind, müssen diese meist durch einen operativer Eingriff entfernt werden.
Schwerwiegende Folgen
Wird eine Schlafapnoe nicht behandelt, kann es durch den dauerhaften Schlafmangel vermehrt zu Unfällen im Alltag kommen. Vor allem im Straßenverkehr und beim Bedienen von schweren Maschinen ist das gefährlich. Und auch der Körper leidet unter dem Schlafentzug. Das Syndrom kann zu erhöhtem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Das Schlafapnoe-Syndrom kann dadurch zudem die Lebensdauer beeinflussen.