Saurer Geschmack im Mund?

14.10.2021 13:02

Ein saurer Geschmack im Mund ist nicht nur sehr unangenehm, er kann auch Symptom verschiedener Erkrankungen sein. Genauso gut können auch harmlose Hormonumstellungen dahinterstecken. Die häufigste Ursache von saurem Geschmack im Mund ist jedoch der Säurereflux.

Ursachen für sauren Geschmack im Mund

In Lebensphasen, in denen sich der Hormonhaushalt verändert, zum Beispiel während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, kann dies einen sauren Geschmack im Mund verursachen. Das ist aber kein Grund zur Sorge. In der Regel verschwindet der unangenehme Geschmack, sobald sich der Körper an die neue Situation angepasst hat.

Eine Übersäuerung des Körpers durch die falsche Ernährung kann ebenfalls zu saurem Geschmack im Mund führen und den Geschmackssinn irritieren. Dann hilft der Umstieg auf eine basische Ernährungsweise.

Ein säuerlicher Geschmack kann ein Hinweis auf eine Stoffwechselerkrankung sein. Diabetes mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto sind häufig vom unangenehmen Mundgefühl betroffen. Auch Zungenbrennen, eine Empfindungsstörung im Bereich von Zunge und Mundschleimhaut, kann zu einer Geschmacksveränderung im Mund führen und Schmerzen verursachen. Zungenbrennen tritt häufig bei Erwachsenen ab 50+ auf, wobei vor allem Frauen in den Wechseljahren vom Zungenbrennen betroffen sind.

Die häufigste Ursache von saurem Geschmack im Mund ist meist die Refluxkrankheit.

Sauren Geschmack im Mund neutralisieren – So geht’s!

Es gibt einige Tipps und Tricks, wie Sie den säuerlichen Geschmack im Mund bei Reflux und anderen Beschwerden lindern können.

Ein Glas kaltes Wasser kann bereits helfen, die Säure zurück in den Magen zu spülen und so den sauren Geschmack zu neutralisieren. Eine vermehrte Flüssigkeitszufuhr hilft ebenso bei Ursachen wie Zungenbrennen.

Aber auch ein Stück Weißbrot oder ein Esslöffel Haferflocken unterstützen dabei, den Magen und den Geschmackssinn zu beruhigen und so auch den sauren Geschmack abzumildern. Bei einer hartnäckigen Geschmacksirritation können Tees wie Melisse oder Salbei oder eine Mundspülung helfen.

Säuerlicher Geschmack im Mund durch Säurereflux

Bei Refluxbeschwerden handelt es sich um ein relativ häufiges Problem, das bei den meisten von uns vermutlich schon das eine oder andere Mal nach zu viel Essen aufgetreten ist. Der Schließmuskel (Sphinkter) am oberen Ende der Speiseröhre (Ösophagus) schließt nicht mehr richtig. Das bedeutet: Säurehaltige Inhalte aus dem Magen können nach oben in die Speiseröhre und sogar bis in den Mund dringen.

Die im Magen enthaltene Salzsäure dient dem Zerkleinern der Nahrungsbestandteile und soll den Magen eigentlich nicht verlassen, denn Salzsäure ist eine sehr starke Säure. Im Magen besteht ein Schutzschild, der die Magenzellen vor der Magensäure schützt. Wenn Magensäure in die Speiseröhre entweicht und bis in den hinteren Bereich Ihres Mundes gelangt, kommt es zum brennenden Schmerz und zum sauren Geschmack im Mund, weil in Mund, Rachen und Speiseröhre der Schutz vor der Magensäure fehlt.

Da Magensäure – wie der Name schon sagt – sauer schmeckt, handelt es sich bei dem, was Sie mit Ihren Geschmacksnerven wahrnehmen, tatsächlich um den Geschmack der Magensäure. Durch den Speichel wird die Säure im Mund verteilt. Besonders stark nehmen Betroffene dieses Symptom wahr, wenn sie sich nach vorne beugen oder hinlegen, vor allem nach einer großen Mahlzeit. Nach ärztlicher Abklärung kann die Refluxkrankheit mit speziellen Medikamenten, die die Säure blocken, (z. B. Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol) behandelt werden.

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