Rentierhirten entdecken bis zu 39.500 Jahre alten Bärenkadaver

15.09.2020 15:40

In Sibirien haben Rentierhirten durch Zufall den Kadaver eines Höhlenbären gefunden. Das Alter des Kadavers wird auf bis zu 39.500 Jahre geschätzt. Weltweit gilt er als Sensationsfund

Er lebte vor Tausenden von Jahren im Norden Russlands und streifte durch die sibirische Landschaft während der letzten Kaltzeit. Nun förderte der abschmelzende Permafrost den Kadaver des Höhlenbären zutage. Rentierhirten fanden die Tierleiche zufällig auf den Ljachow-Inseln, der südlichsten Inselgruppe der Neusibirischen Inseln.

Wie die Universität Yakutsk auf ihrer Internetseite mitteilt, sei der Kadaver des Höhlenbären vollständig erhalten, einschließlich der Nase und aller inneren Organe. Ursus spelaeus starb nach Angaben der Wissenschaftler vor etwa 15.000 Jahren aus.

Erste Analysen legen nahe, dass dieser Bär vor 22.000 bis 39.500 Jahren starb. Für eindeutigere Angaben sei es derzeit noch zu früh, heißt es. Das genaue Alter solle nun mithilfe einer Analyse des Kohlenstoffgehalts ermittelt werden, erklärt der leitende Forscher Maxim Cheprasov.

Weltweit gilt der komplett intakte Kadaver des sibirischen Höhlenbären als Sensationsfund. In der Vergangenheit waren von diesen Tieren bislang nur einzelne Knochen und Schädel entdeckt worden.

Die Forscher der Universität Yakutsk hoffen, dass auch die DNA des Höhlenbären erhalten geblieben ist, um noch genauere Informationen über die Tierart sammeln zu können. Es werde ein internationales Forschungsprojekt dazu geben, kündigte die Universität an.

Im Zuge des Klimawandels und der Erderwärmung schmilzt der Permafrost in Teilen Russlands und gibt gut erhaltene Fossilien frei. In den letzten Jahren wurden in Sibirien immer wieder aufsehenerregende Funde gemacht, darunter Mammuts, Wollnashörner, Eiszeitfohlen und Höhlenlöwenbabys.

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