Polizei ermittelt gegen falschen Lehrer an Grundschule – Mann behauptete, in Harvard studiert zu haben

20.05.2022 13:28

Letztlich brachte ihn seiner eigener Übermut zu Fall. In Pullach bei München unterrichtete ein 23-jähriger Mann als Englischlehrer an einer Grundschule, ohne jemals einen entsprechenden Uniabschluss absolviert zu haben. Die nötigen Dokumente hatte er gefälscht.

Fast vier Wochen stand Tobias K. vor einer dritten Klasse einer Grundschule in Pullach bei München. Er war als Quereinsteiger an die Stelle gekommen und gab, so der Arbeitgeber, „soliden Unterricht“.

Aber selbst für einen Quereinstieg benötigt man den Abschluss an einer Universität. Der Mann hatte sich gefälschte Dokumente besorgt und sich zuvor bereits an einer anderen Schule beworben. Dort kam er beim Auswahlprozess jedoch nicht zum Zuge, aber schon im zweiten Versuch klappte es an der Schule in Pullach.

Wenn der 23-jährige es nicht mit seinem gefälschten Lebenslauf zu sehr übertrieben hätte, würde er wahrscheinlich weiterhin an der Schule unterrichten.

Doch er prahlte wiederholt damit, unter anderem ein abgeschlossenes Studium an der Elite-Universität in Harvard zu besitzen. Aufgrund seines jungen Alters machte das einige Eltern aber misstrauisch, und sie fingen an, im Internet Nachforschungen anzustellen.

Doch sie konnten weder feststellen, dass der Mann eine Universität im Ausland besucht hatte, noch dass er irgendein Studium nachweisen konnte. Tatsächlich hatte er einen Realschulabschluss Eine Mutter wandte sich schließlich an die Polizei, die die Ermittlungen aufnahm.

An diesem Montag erschien dann die Polizei an der Schule und nahm den jungen Mann mit zur Vernehmung. Viele Fragen seien noch offen, so ein Polizeisprecher. Bisher war Tobias K. polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten. Es wird nun gegen ihn wegen Betrugs ermittelt.

2012 war es zu einem ähnlichen Fall gekommen. Ein Mann hatte zwei Jahre lang ebenfalls mit gefälschten Dokumenten an einem Gymnasium unterrichtet. Ein Gericht verurteilte ihn dafür zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren.

Die Schule teilte indessen mit, dass sie von nun an bei Einstellungen genauer hinschaue: „Wir schauen bei Einstellungen jetzt noch genauer hin und unterziehen die vorgelegten Unterlagen einer noch eingehenderen Prüfung.“

Unglaublich, dass der Lehrer wahrscheinlich erst einmal nicht aufgefallen wäre, wenn die Eltern nicht misstrauisch geworden wären.

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