Nutzen Sie die Johannisbeeren-Zeit!

08.07.2019 12:19

Johannisbeeren sind gesunde kleine Power-Kügelchen – und ihre Hauptsaison ist nur kurz. Vielseitig sind dagegen die Verwendungsmöglichkeiten der leckeren Frucht.

Was haben Johannisbeeren mit Johannes dem Täufer zu tun? Der Bußprediger preist nicht etwa im Neuen Testament die Vorzüge der Frucht – vielmehr sind die Beeren nach dem ihm gewidmeten Johannistag, dem 24. Juni, benannt. Um diese Zeit herum sind Glühwürmchen, auch als Johanniskäfer bekannt, besonders aktiv, und die Johannisbeeren werden reif. Sie gehören zur Familie der Stachelbeergewächse, wachsen an mehrjährigen Sträuchern und reifen in Traubenform an dünnen, kurzen Stielen bzw. Rispen heran.

In Österreich kennt man die Beeren als „Ribisel“ – in Anlehnung an den lateinischen Namen ihrer Pflanzengattung, „Ribes“. Es existieren rund 50 verschiedene Sortender Frucht, die vor allem in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel verbreitet ist. Meist unterscheidet man zwischen roten, schwarzen und weißen Johannisbeeren.

Von säuerlich bis herb

Die Hauptsorten unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich:

  • rote Johannisbeeren sind eher säuerlich
  • weiße Johannisbeeren sind milder und aromatischer
  • schwarze Johannisbeeren sind herb-aromatisch

Daraus ergeben sich auch gewisse Unterschiede in der Verwendung. Während weiße Johannisbeeren generell eher noch selten auf unseren Märkten zu finden sind, schmecken rote roh sehr lecker und eignen sich zudem exzellent für KuchenObstsalat und süße Nachspeisen wie rote Grütze.

Die schwarze Johannisbeere wiederum ist vielen Menschen zu herb für den rohen Verzehr. Sie kommt häufig in KonfitürenSäften und als fruchtige Zutat in Wildgerichten zum Einsatz. Die Vielseitigkeit der dunklen Variante zeigt sich auch daran, dass sie Grundlage des französischen Likörs Crème de Cassis ist – und ihre Blüten vielen Parfüms eine fruchtige Note verleihen.

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Schwarz ist besser als rot

Lecker sind Johannisbeeren also allemal, aber wie wirken sie sich auf Ihre Gesundheit aus? Mit einem Wort: positiv. Die Frucht ist ein richtiger Vitamin-C-Lieferant, wobei die schwarzen Beeren ihre roten Kollegen um das rund Fünffache übertreffen: Bis zu 180 mg Vitamin C, das Ihre Zellen schützt und Ihr Immunsystem stärkt, halten 100 g der dunklen Sorte bereit. Demgegenüber steht ein geringer Brennwert von 35 (rot) bzw. 39 (schwarz) kcal pro 100 g.

Ein weiterer Pluspunkt der Johannisbeeren ist ihr Ballaststoffgehalt. Auch hier schneiden die schwarzen Früchte mit rund 7 g pro 100 g deutlich besser ab als die roten. Die schnelle und lang anhaltende Sättigung, die Ihnen die Beeren verschaffen, hilft bei der Gewichtsregulierung und fördert die Verdauung. Damit nicht genug: Auch Eisen sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphat haben die kleinen Trauben zu bieten und sind somit nicht zuletzt für Sportler und Sportlerinnen sehr reizvoll – zum Beispiel als Bestandteil von Smoothies.

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Verantwortlich für den Farbton der schwarzen Johannisbeeren sind übrigens sogenannte Anthocyane. Diese gehören zu den Flavonoiden, einer Gruppe sekundärer Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken und zudem vor Herz-Kreislauf- sowie bestimmten Krebs-Erkrankungen schützen sollen.

Einkauf und Verzehr

Worauf sollten Sie beim Kauf der leckeren und gesunden Fruchtkügelchen achten? Die Früchte sollten schön prall und farbintensiv sein. Druckstellen sind ein Anzeichen dafür, dass die Beeren schneller verderben. Hinweise können auch an den Rispen verbliebene Blätter geben: Sind diese noch grün und nicht verwelkt, dann greifen Sie zu.

Generell sind Johannisbeeren recht empfindlich und nur kurz haltbar. Waschen Sie die Trauben vorsichtig unter einem nicht zu starken Wasserstrahl oder noch besser in stehendem Wasser und streifen Sie sie danach mit einer Gabel oder per Hand von der Rispe ab. Im Kühlschrank halten sich die Früchte zwei bis drei Tage.

Achtung: Die Johannisbeeren-Saison ist kurz und dauert nur von etwa Mitte/Ende Juni bis Mitte/Ende August. Sie können aber ruhig ein wenig auf Vorrat kaufen, denn die Beeren eignen sich durchaus für die Tiefkühltruhe.

Hobbygärtner können sich übrigens durchaus mal an den „Ribes“ versuchen, denn es sind robuste und recht einfach zu kultivierende Beerensträucher. Nach der Ernte brauchen die Sträucher dann einen leichten Sommerschnitt.

Quelle