Der menschliche Körper ist ein hochkomplexes und sensibles System, das durch die Arbeit seiner Organe aufrechterhalten wird. Die Nieren beispielsweise kümmern sich unter anderem um die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts und um die Flüssigkeitskonzentration im Körper.
Solange es einem gut geht, macht man sich meist keine Gedanken darüber, wie die Organe eigentlich arbeiten – es „läuft“ ja schließlich alles. Was aber, wenn z.B. eine Niere ihre Aufgaben nicht mehr im erforderlichen Umfang erledigt?
Es gibt einige Anzeichen, an denen man erkennen kann, wie es um seine Nieren bestellt ist. Einzeln betrachtet, können diese Symptome natürlich auch andere Ursachen haben und ganz harmlos sein – aber wenn einen mehrere der Symptome gleichzeitig quälen, sollte man lieber aufhorchen und einen Arzt aufsuchen. Heutzutage kann man durch moderne Dialysetechniken und Medikamente die Leistung der Nieren unterstützen, wenn die Schädigung frühzeitig erkannt wird.
1.) Hautausschlag
Eine nervige und unschöne Angelegenheit sind Ausschläge und trockene Hautstellen. Wenn man einen anderen Grund, etwa Neurodermitis oder eine Waschmittel-Unverträglichkeit, ausschließen kann, könnten die Nieren das Problem sein. Sie befreien den Körper nämlich auch von Giftstoffen, die unter der Haut sitzen. Wenn die Nieren aber nicht mehr zuverlässig arbeiten, werden diese Toxine nicht abtransportiert und dringen an die Oberfläche. Bei anhaltenden Beschwerden sollte man viel Flüssigkeit zu sich nehmen und einen Arzt konsultieren.
2.) Angeschwollene Gelenke
Wenn es immer wieder zu Schwellungen an einzelnen Teilen des Körpers kommt, könnte eine nicht richtig funktionierende Niere der Grund dafür sein. Besonders die Gelenke an Füßen und Händen sind häufig davon betroffen. Verantwortlich dafür ist ein Überschuss an Sodium, das nicht in ausreichendem Maße von den Nieren abgebaut wird und sich deshalb dort absetzt.
3.) Schlechter Schlaf
Wenn die Nieren nur noch mangelhaft arbeiten, werden die Toxine nicht aus dem Blut gefiltert und verbleiben deshalb im Körper. Je höher das Level an Giftstoffen im Blut, desto schwerer fällt es, einzuschlafen. Bei Menschen mit einem chronischen Nierenproblem kann es außerdem zu Atemaussetzern bis zu einer Minute kommen. In diesem Fall sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
4.) Müdigkeit und Erschöpfung
Nicht nur eine fehlende Nachtruhe kann für Müdigkeit und Erschöpfung sorgen. Eine nicht funktionsfähige Niere verhindert nämlich, dass genügend rote Blutkörperchen produziert werden. Denn die Nieren wandeln normalerweise Vitamin D in das Hormon Erythropoetin um, welches unter anderem für die Bildung roter Blutkörperchen zuständig ist. Wenn die Nieren nun also zu wenig Vitamin D umwandeln, kommt es zu einem Mangel an Sauerstoff im Körper. Denn es werden weniger Blutkörperchen gebildet, die Sauerstoff transportieren können. Wenn man trotz ausreichenden Schlafs also nicht erfrischt aufwacht, sollte der Arzt sich die Nieren einmal anschauen.
5.) Bluthochdruck
Eine schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung zählen zu den häufigsten Ursachen von Bluthochdruck. Nur wenige wissen, dass auch eine gestörte Nierenfunktion für den Anstieg des Blutdrucks verantwortlich sein kann. Wenn die Nieren Giftstoffe aus dem Blut nicht abtransportieren können, können die Blutzellen brüchig werden. Dann ist es wichtig, folsäurereiche Lebensmittel zu sich zu nehmen, um einer Blutarmut vorzubeugen.
6.) Verfärbter Urin
Die Nieren sind für die Produktion des Urins zuständig, welcher dann durch die Blase ausgeschieden wird. Wenn man Veränderungen in der Farbe des Urins oder der Häufigkeit des Harndrangs feststellt, kann es sich neben einer Blasenentzündung auch um ein Problem mit der Niere handeln. Die häufigsten Symptome bei einer Störung der Nieren sind Blut im Urin, häufiges Wasserlassen, vor allem nachts, und schäumender Harn. Unabhängig davon, ob es sich um eine Blasenentzündung oder eine geschädigte Niere handelt, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
7.) Mundgeruch
Ein weiteres Symptom, welches oft lediglich als harmlos und lästig wahrgenommen wird, ist Mundgeruch. Nur selten schließen die Betroffenen auf eine ernsthafte Erkrankung der Nieren, wenn sie unter ihrem schlechten Atem leiden. Wenn jedoch ein unangenehmer metallischer Geschmack zu dem Geruch hinzukommt, ist es ein Zeichen dafür, dass der Körper zu viele Giftstoffe enthält. Wird das Ganze noch von Unwohlsein und Appetitlosigkeit begleitet, ist es höchste Zeit, seine Nieren untersuchen zu lassen.
8.) Geschwollene Augen
Wenn man nicht gerade eine ganze Nacht durchgetanzt hat oder an einer Allergie leidet, sind geschwollene Augen ein ziemlich sicheres Symptom dafür, dass etwas mit dem Körper nicht stimmt. Der Grund für eine „aufgeplusterte“ Augenpartie ist, dass die Nieren mit dem Urin zu viele Proteine ausscheiden. Diese fehlen dann in der Kopfpartie, sodass die Haut dort nicht geglättet, sondern geschwollen ist.
9.) Rückenschmerzen
Rückenschmerzen sind mittlerweile ein weitverbreitetes Leiden. Büroarbeit, schlechte Körperhaltung und zu wenig Bewegung sind häufig Gründe für die Schmerzen im Rückenbereich. Wenn die Schmerzen jedoch zusammen mit Übelkeit, Erbrechen und Fieber auftreten, könnte ein Problem mit den Nieren dahinterstecken. Wenn Schmerzmittel nicht helfen und sich der Zustand verschlimmert, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
10.) Kurzatmigkeit
Bei einer nicht funktionstüchtigen Niere kann es oft zu Kurzatmigkeit kommen, auch wenn man sich nur wenig anstrengen muss. Das liegt vor allem an der geringen Zahl an roten Blutkörperchen, die für die Sauerstoffzufuhr verantwortlich sind. Bei größerer körperlicher Anstrengung, etwa bei langem Treppensteigen, kommt dieses Symptom natürlich noch deutlicher zum Vorschein.
Erstaunlich, was alles hinter vermeintlich harmlosen Symptomen stecken kann. Aber keine Panik! Wenn man ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt, kann gegen die Beschwerden und vor allem auch die Ursachen etwas getan werden. Bei Unsicherheiten ist es also immer ratsam, die Hilfe eines Profis in Anspruch zu nehmen.