NEUE STUDIE WARNT Eisbären in 80 Jahre ausgestorben

23.07.2020 12:39

 

Die größten Landraub-Tiere auf der Erde: Eisbären

Kein anderes Raubtier auf dem Land kann ihnen das Wasser reichen. Doch in 80 Jahren sind sie vermutlich verschwunden - für immer.

Durch den Klimawandel werden Eisbären bis zum Jahr 2100 in freier Wildbahn vermutlich komplett ausgestorben sein. Davor warnt eine neue Studie, die am Montag in der Zeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde.

Wegen des Verschwindens ihres Lebensraums durch die steigenden Temperaturen fänden die Fleischfresser immer weniger Nahrung. Die Bären seien so in einen Teufelskreis geraten, weil hungrige, entkräftete Tiere weniger Erfolg bei der Jagd hätten.

Mit dem Schrumpfen des Eises am Nordpol verkleinere sich das Zeitfenster, das den Bären für die Robbenjagd bleibe. Mit weniger Körpergewicht kämen sie dann immer öfter nicht durch den arktischen Winter.

 

Immer kürzere und wärmere Winter sind für Eisbären eine tickende Zeitbombe

Noch gibt es 25 000 der weißen Riesen auf der Erde. Doch ihre Zahl nimmt stetig ab. Zwölf von 13 untersuchten Populationen dürften die nächsten 80 Jahre nicht überstehen.

Einer der Gründe, warum Eisbären besonders stark vom Klimawandel bedroht sind: In der Arktis steigen die Temperaturen doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt.

Für die Bären verlängert sich die Zeit ohne Nahrung, bevor das Eis wieder zufriert und sie sich erneut auf die Jagd machen können“, erklärte der Leiter der Studie, Steven Amstrup von der NGO Polar Bears International.

Die Forscher gingen in ihrer Studie von einem Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur um 3,3 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aus. Bereits die Erwärmung um ein Grad hat zu einer Häufung von Hitzewellen, Dürren und Stürmen geführt.

Selbst wenn die Menschheit den Anstieg auf 2,4 Grad begrenzen könnte - ein halbes Grad mehr als im Pariser Klimaschutzabkommen, aber dennoch kaum realistisch - würde es das Aussterben der Bären wohl nur verzögern.

„Das wäre noch immer viel mehr, als Eisbären während einer Million Jahre Evolutionsgeschichte erlebt haben“, sagte Amstrup. Die Fleischfresser am oberen Ende der Nahrungskette seien kaum in der Lage, sich einer veränderten Umwelt schnell genug anzupassen. „Ihr Lebensraum schmilzt sprichwörtlich.

 

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