Nach Unfall Fremder fährt Paar über 300 Kilometer, damit es sterbende Mutter besuchen kann

23.03.2019 20:38

Eigentlich waren Ron und Sharleen Gillies aus Schottland im Auto auf dem Weg nach Cambridge, um Sharleens Mutter zu besuchen, da diese im Sterben lag. Doch etwa 300 Kilometer nördlich ihres Zielortes, gerieten die beiden in einen Unfall.

Jeden Tag lesen wir traurige oder schockierende Geschichten in den Nachrichten. Geschichten darüber, dass Menschen schlecht zueinander sind und ihre Empathie zu Hause vergessen, sobald sie durch die Tür gehen. Und dann gibt es ab und zu einen kleinen Lichtblick – genau so eine Geschichte ist das hier, auch wenn ihr Anlass ein trauriger ist.

Er habe Moore noch darauf hingewiesen, dass er sich gerade auf eine Reise von fast 650 Kilometern einlasse, immerhin müsse er ja noch wieder zurück, erzählt Mr. Gillies, aber der Retter in der Not habe sich nicht von seinem Plan abbringen lassen.

Laut "BBC" wollte sich das Paar am nächsten Tag sogar noch bei Dean Moore bedanken, rief ihn an, doch der winkte ab – er habe nur getan, was jeder tun würde [wagen wir zu bezweifeln; Anm. d. Red.]: "Sie steckten in einer blöden Situation fest, ich machte sie einfach ein wenig besser. Ich verdiene dieses ganze Aufhebens überhaupt nicht. […] Aber ich bin froh, dass die ganze Sache ein gutes Licht auf meine Gegend geworfen hat." 

Denn eigentlich waren Ron und Sharleen Gillies aus Schottland im Auto auf den Weg nach Cambridge, um dort ein letztes Mal Sharleens Mutter zu besuchen, da diese im Sterben lag. Doch auf einer Autobahn etwa 300 Kilometer nördlich ihres Zielortes gerieten die beiden in einen Unfall. Während sie zwar ohne Blessuren davonkamen, erlitt ihr Auto einen immerhin so erheblichen Schaden, dass es nicht mehr weiterfahren konnte. Ein Schock für das Paar – immerhin zählte jede Minute.

Ein paar panische Anrufe bei der Versicherung ergaben, dass man die gestrandeten Reisenden zwar in etwa drei Stunden einsammeln lassen könne, aber sie auch dann nur zum nächstgelegenen Bahnhof gebracht würden. Zu ihrem Glück wurde ein Mann namens Dean Moore aus dem nur wenige Minuten östlich ihres Unfallortes gelegenen North Ormesby auf sie aufmerksam und hielt an, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Gegenüber der "BBC" sagte Moore: "Sie schienen unter Schock zu stehen und sprachen am Telefon mit der Versicherungsfirma, aber die schienen ihre besonderen Umstände nicht berücksichtigen zu wollen."

Vier Stunden hin, kurz auf die Toilette und vier Stunden wieder zurück – einfach so

Also habe er ihnen angeboten, sie die 300 Kilometer bis nach Cambridge zu fahren: "Ich sagte: 'Das Auto ist nur ein bisschen Metall, was wichtig ist, dass ihr zur Mutter kommt.'" Vier Stunden habe die Fahrt gedauert. In Cambridge angekommen, sei er kurz mit reingekommen, um auf die Toilette zu gehen, und dann direkt wieder ins Auto gestiegen.

Gegenüber der "Gazette" sagte ein dankbarer Ron Gillies: "Ich kann nicht in Worte fassen, was dieser Mann für uns getan hat. All das passierte am Sonntag und sie starb am nächsten Tag, am Montag. Hätte es Dean nicht gegeben, hätten die Chancen gut gestanden, dass wir es nicht rechtzeitig geschafft hätten. Menschen bekommen Preise für alle möglichen Dinge, die einfach ihr Job sind, aber dieser Mann hätte das nicht machen müssen, er kannte uns ja gar nicht."

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