MARKTWERT VON 25 000 EURO 112 Giftfrösche beschlagnahmt

18.03.2020 12:43

Klein aber oho: Beschlagnahmt wurden insgesamt 112 Pfeilgiftfröschen

Hamm – Sie sind winzig, sie sind giftig und sie bringen viel Geld. Skrupellose Tierhändler schmuggelten 112 geschützte Pfeilgiftfrösche zum Verkauf nach Deutschland.

Wegen des Corona-Alarms war die weltweit größte Reptilienmesse, die „Terraristika“ in Hamm kurzfristig abgesagt worden. Alle Aussteller und Kunden mussten zu Hause bleiben, vereinbarte Geschäfte wurden auf Eis gelegt.

Ein Tipp an die Behörden führte den Zoll auf die Spur eines Amphibien-Händlers aus der Slowakei. Zoll-Sprecherin Heike Sennewald: „Es bestand der Verdacht, dass bestellte Pfeilgiftfrösche in Hamm an einen Kunden übergeben werden sollten.“ Das Amtsgericht verfügte einen Durchsuchungsbeschluss für ein Hotel.

Dort bestätigte sich der Verdacht: Eine Kurierin (35) hatte sich dort ein Zimmer genommen. Offiziell alleine, tatsächlich jedoch befand sie sich in Gesellschaft von 112 unter Artenschutz stehenden Fröschchen.


Sennewald: „Die Tiere waren in kleinen Plastikschälchen untergebracht, dabei befanden sich Blätter und Pflanzenteile.“ Beschlagnahmt wurden 108 Frösche der Gattung Oophage pumilio aus Panama. Unglaublich: Diese Amphibien waren erst vor zwei Jahren dort entdeckt. Vier weitere Exemplare der Gattung Oophaga vicentei, wurden überhaupt noch nie offiziell in die EU eingeführt.

Für keinen der Pfeilgiftfrösche hatte die Kurierin eine gültige Einfuhr- und Herkunftsgenehmigung. Alle Tiere sind im Bundesnaturschutzgesetz gelistet und gelten als besonders bedrohte Spezies. Ihr Marktwert beläuft sich ca. 25 000 Euro. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen des Verdachts der ungenehmigten Einfuhr und des Handels mit geschützten lebenden Tieren ein. Die Frösche sind vorübergehend in einem Zoo in NRW untergebracht.

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