Leere Ränge, volles Fan-Fest und Polizisten auf Kamelen

21.11.2022 12:31

Die WM in Katar hat begonnen. Dass es kein Turnier wie jedes andere wird, zeigt schon der erste Tag. Etwa, als zahllose Zuschauer lange vor Abpfiff des Eröffnungsspiels das Stadion verließen. Die Bilder von der Wüsten-WM.

Noch nie war eine Fußball-Weltmeisterschaft so umstritten wie in Katar und nur selten hat es der Gastgeber seinen Kritikern so leicht gemacht. Da sind nicht nur die Korruptionsvorwürfe bei der Vergabe des Turnier, die tausenden von Toten auf den Stadienbaustellen, die schwierige Menschenrechtslage in dem kleinen Emirat. Erst kurz vor dem Turnier wurde entgegen den Ansprachen der Bierausschank rund um die Spiele untersagt und schon im Eröffnungsspiel leerten sich die Zuschauerränge lange vor dem Ende der Partie. 

Kramer wäre auch vorher gegangen

"Man muss sagen: Es ist einfach keine Fußball-Nation", sagte Ex-Weltmeister Christoph Kramer als Experte im ZDF: "Da ist gar kein Feuer, da kommt nichts von den Rängen und nichts vom Platz. Das passt irgendwie zum Spiel, dass sich das Stadion relativ schnell geleert hat – ich wäre wahrscheinlich auch früher gegangen." Katar war in seinem allerersten WM-Spiel gegen Ecuador größtenteils chancenlos und verlor völlig verdient 0:2.

Die Fifa und das Ausrichterland hatten die Partie extra um einen Tag vorverlegt, damit der Gastgeber sich in einem klassischen Eröffnungsspiel der Weltöffentlichkeit präsentieren konnte. Für Stimmung kurz vor dem Auftaktspiel sorgte während der Eröffnungszeremonie unter anderem der südkoreanische K-Pop-Star Jung Kook. Im Publikum waren neben Prominenten auch ausländische Regierungsvertreter wie der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman vertreten.

Fan-Fest wegen Überfüllung geschlossen

Das Fan-Fest in der Hauptstadt Doha musste kurz vor dem Anpfiff seine Tore schließen. Grund sei der enorme Andrang, wie ein Polizist mitteilte. Nach Beobachtungen von DPA-Reportern fanden mehrere Tausend Fans, die noch in der Warteschlange standen, keinen Einlass mehr und mussten schließlich umkehren. Das Gelände bietet Platz für 40.000 Menschen, schon die Metros auf dem Weg zum Fan-Festival waren überfüllt. Dennoch war die Stimmung laut Augenzeugen entspannt, auch vom Großaufgebot der Polizei sei keine Hektik aufgekommen. 

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