Viele Menschen denken beim Stichwort „Schweden“ vor allem an Pippi Langstrumpf, IKEA oder leckere Zimtschnecken. Dass die Menschen in dem größten Land der skandinavischen Halbinsel ein ganz besonderes Leben führen, merkt man erst, wenn man einmal dort zu Besuch war.
Denn in Schweden gibt es beispielsweise besondere Regelungen für den Verzehr von Süßigkeiten und eine ganz andere Einstellung zu Arbeitszeiten als in Deutschland. Der folgende Artikel stellt dir 10 interessante Fakten vor, die du über Schweden und das Leben dort sicher noch nicht kanntest.
1.) Elternzeit ist Pflicht
In der Regel dauert die Elternzeit in Schweden 480 Tage. Neben der Mutter darf der Vater nicht nur Elternzeit beantragen, sondern muss es sogar. Das Gesetz besagt, dass der Vater ebenso in den Prozess der Kindererziehung involviert sein soll wie die Mutter, vor allem wenn es um die erste Zeit mit dem Kind geht. Verpflichtend sind für Väter daher 90 Tage Elternzeit ab der Geburt ihres Kindes.
2.) Bargeldlos bezahlen
Es gibt viele Schweden, die keinerlei Bargeld mit sich tragen. Man kann nämlich fast überall – auch auf Märkten und in kleinen Kiosks – mit seiner Bankkarte bezahlen. Zudem nutzen viele den schwedischen Dienst „Swish“, der auf dem Handy des Nutzers läuft und mit dem Bankkonto verknüpft ist. Im Jahr 2018 waren etwa 6,9 Millionen Menschen (Schweden hat etwa 10,5 Millionen Einwohner) bei „Swish“ registriert.
3.) Schweden sind kälteresistenter
Durch die geografische Lage ihres Landes ist die schwedische Bevölkerung kaltes Klima gewohnt. So sieht man in Schweden auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt Menschen ohne oder mit nur dünnen Jacken auf der Straße.
4.) Sie machen kaum Überstunden
In Schweden legt man großen Wert auf eine gute Work-Life-Balance. So gibt es, ähnlich wie in Deutschland, festgelegte Arbeits- und Pausenregelungen – mit dem Unterschied, dass in Schweden penibel darauf geachtet wird und nur selten Überstunden gemacht werden. Die Menschen leben nach dem „Lagom“-Prinzip, das besagt, dass man genauso viel Zeit bekommt, wie man für eine Aufgabe benötigt – ein Tag mehr oder weniger also unerheblich ist. Mit dem Ergebnis, dass die Menschen in Schweden produktiver arbeiten.
5.) Es gibt Spiegel zum Gaffen
In Deutschland kennt man es aus kleineren Städten und Dörfern: das Beobachten der Leute vom Fenster aus. Einige Schweden heben dieses Verhalten aber auf ein ganz neues Level. Denn es gibt Häuser, an denen es sogenannte „Läster-Fenster“ gibt. Diese sind mit Spiegeln ausgestattet und haben den Zweck, dass man von der Couch aus das Geschehen auf der Straße beobachten und natürlich auch kommentieren kann.
6.) Die schönste U-Bahn der Welt
Wenn man die schwedische Hauptstadt bereist, gehören neben dem königlichen Schloss auch die U-Bahnhöfe zum Pflichtprogramm. Denn 90 der 110 Stationen wurden von Künstlern individuell gestaltet und machen das Metro-Netz von Stockholm zur längsten Kunstgalerie der Welt. An manchen Stationen gibt es auch wechselnde Kunstausstellungen.
7.) Strenge Regelungen bezüglich Feuerwerk
Im Jahr 2019 hat die schwedische Regierung ein neues Gesetz erlassen, welches den Schutz der Menschen beim Gebrauch von Feuerwerk sicherstellen soll. So darf man Feuerwerk und Knallkörper erst erwerben, wenn man einen speziellen Einführungskurs besucht hat. Händler dürfen ihre Waren nur an Personen verkaufen, die diesen Kurs absolviert haben.
8.) Implantierte Chips
Seit 2015 kann man sich in Schweden einen Mikrochip einsetzen lassen, um auf diesem persönliche Daten zu speichern. Mittlerweile tragen schon mehr als 3.000 Menschen in dem skandinavischen Land einen Chip unter der Haut. Dieser enthält Informationen wie die Fahrerlaubnis oder Bankdaten und wird mithilfe einer Spritze in die Hand implantiert. Obwohl diese Art der Datenspeicherung von vielen Schweden bisher noch kritisch gesehen wird, lassen sich immer mehr Menschen den Mikrochip „spritzen“.
9.) Machtvoller Pass
Die Schweden sind stolz darauf, dass ihr Pass ein gewisses Privileg beim Reisen mit sich bringt. Denn 165 Länder gewähren Menschen mit schwedischem Pass Einreisefreiheit. Das macht diesen Pass zum „viertmächtigsten“ der Welt. Deutschland steht übrigens, hinter den Vereinigten Arabischen Emiraten, auf Platz zwei dieser Liste.
10.) Süßigkeiten
Die „Lördagsgodis“, auf Deutsch „Samstagssüßigkeiten“, sind mittlerweile eine Tradition in Schweden. Diese besagt, dass Kinder nur einmal in der Woche Süßes essen dürfen. Dazu stellen sie sich jeden Samstag eine Süßigkeitentüte im Supermarkt zusammen. Dies soll verhindern, dass die Kinder durch zu viel Zucker Karies bekommen.
In mancher Hinsicht scheinen die Schweden uns einiges vorauszuhaben. Welche Dinge würdest du dir auch in Deutschland wünschen? Und welche Tatsachen findest du eher befremdlich? Falls du noch mehr über Skandinavien erfahren möchtest: In diesem Artikel haben wir noch mehr Besonderheiten Schwedens für dich zusammengetragen.