Karl Lagerfeld ein Frauenfeind? Schauspielerin Jameela Jamil kritisiert Heldenstatus

21.02.2019 21:43

Karl Lagerfeld wird nach seinem Tod gefeiert. Das finden nicht alle gut. Seine oft fiesen und frauenfeindlichen Sprüche sprechen gegen einen Heldenstatus, so eine Schauspielerin.

So viel vorweg: Karl Largerfeld wird zurecht gefeiert. Er revolutionierte die Mode – und als Kreativdirektor das, bis er kam, etwas angestaubte Modehaus Chanel. Sein Lebenswerk wird innerhalb der Branche auch noch in Jahrzehnten Auswirkungen haben.

Karl Lagerfeld: Diskussion über Misogynie auf Twitter

Was Karl Lagerfeld aber auch war: ziemlich gemein. Man könnte auch sagen: frauenfeindlich. Denn Opfer seiner Sprüche und Urteile waren fast immer berühmte Frauen. Adele nannte er "fett", über Pippa Middleton sagte er, sie solle sich besser nur von hinten zeigen und über Heidi Klum urteilte er nur, die kenne er nicht.

Die Autorin Lara Witt hat für das Online-Magazin "Wearyourvoice.mag" einen Appell geschrieben, man solle diesen "Unterdrücker" nicht mehr feiern. Seine Kommentare gälten als "exzentrisch", seien aber in Wahrheit verachtend. Die britische Moderatorin und Schauspielerin Jameela Jamil hat besagten Artikel jetzt auf ihrem Twitter-Kanal geteilt. 

"Ich bin froh, dass es jemand ausspricht. Selbst wenn es etwas früh ist. Ein rücksichtsloser, frauenfeindlicher Fett-Phobiker sollte nicht im ganzen Internet als zu früh verstorbener Heiliger dargestellt werden. Talentiert sicherlich, aber nicht der beste Mensch", schrieb Jamil dazu.

Auf Twitter entbrannte nach ihrem Posting eine Diskussion, an der sich auch Model und Lagerfeld-Vertraute Cara Delevingne beteiligte. "Er war kein Heiliger, er ist ein Mensch, der wie wir alle Fehler gemacht hat und wir sollten alle die Chance bekommen, dafür Vergebung zu erlangen", antwortete sie Jamil. Doch diese Erklärung war für die Schauspielerin unzulänglich. "Es gibt nie einen guten Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. So viel Lob für jemanden, der immer wieder Tiefschläge ausgeteilt hat. Es tut mir leid", sagte sie.

Karl Lagerfeld selbst kann sich nun nicht mehr verteidigen. Womöglich würde er es aber auch nicht tun. "Mir geht manches durch den Mund, bevor es mir durch den Kopf geht", sagte er mal. Seine ganz persönliche Erklärung für so manche Gemeinheit? Den Kritikern reicht das bestimmt nicht aus. 

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