Italien: Bis zu 50.000 römische Bronzemünzen vor Sardinien entdeckt

09.11.2023 11:09

Ein Archäologie-Fund begeistert Forscher in Italien: Vor Sardinien wurde eine große Menge an römischen Bronzemünzen aus dem 4. Jahrhundert entdeckt. Es könnte einer der größten Münzfunde aller Zeiten sein. 

Vor der Nordostküste Sardiniens hat ein Taucher vielleicht den Fund seines Lebens gemacht: In geringer Tiefe fielen dem Mann metallische Überreste auf dem Meeresboden auf. Er meldete seine Entdeckung den italienischen Behörden und die staunten nicht schlecht, als sie am folgenden Tag gemeinsam mit der Küstenwache den Fundort untersuchten: Der Taucher war auf eine riesige Anzahl von römischen Bronzemünzen aus dem 4. Jahrhundert gestoßen. Wie das italienische Kulturministerium bekannt gab, gehen die Forscher auf Grund des Gewichts derzeit von etwa 30.000 bis 50.000 Münzen aus. 

Archäologie: Taucher stößt vor Sardinien auf bis zu 50.000 römische Münzen – nur vier davon sollen beschädigt sein

Bei der Untersuchung der Fundstelle stellten speziell ausgebildete Taucher der italienischen Polizei fest, dass die Münzen in zwei "Makrogebieten" verteilt zwischen Strand und Meeresgrund lagen. Indizien deuten darauf hin, dass die Münzen mit einem Schiff transportiert wurden und dieses sank.

Laut den Behörden handelt es sich bei den gefundenen Münzen um sogenannte "Follis", die um 294 n. Chr. vom damaligen Römischen Kaiser Diocletian im Zuge einer Geldreform eingeführt wurden. Aus welchem exakten Jahr die Follis stammen, ist noch nicht klar. Die Experten gehen aber davon aus, dass sie in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts geprägt wurden. 

"Einer der bedeutendsten Münzfunde der letzten Zeit"

Neben der Masse begeistert die Forscher vor allem der außerordentlich gute Zustand der Münzen. Bislang seien nur vier Geldstücke gefunden worden, die beschädigt waren, alle anderen seien noch intakt. Meerwasser und -boden hätten die Follis nahezu perfekt konserviert. 

Luigi da Rocca, Generaldirektor der der archäologischen Fachabteilung Sardiniens, nannte den Münzfund einen der "bedeutendsten Entdeckungen der letzten Zeit." Er unterstreiche den "Reichtum und die Bedeutung des archäologischen Erbes, das die Tiefen unserer Erde beherbergt."

Ein ähnlicher aber deutlich kleinerer Fund war bereits 2013 vor Großbritannien entdeckt worden. Damals wurden 22.888 Follis und Amphorenüberreste mit afrikanischen und orientalischen Verzierungen nur wenige hundert Meter entfernt vom Standort einer römischen Villa und einer militärischen Befestigungsanlage aus dem zweiten bis dritten Jahrhundert gefunden.

 

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