Ich tat nichts und bekam 190.000 Dollar : Meta-Angestellte prahlt bei Tiktok – und verliert deshalb ihren Job

24.03.2023 11:04

Monatelang hat eine Angestellte nach eigenen Angaben nur Däumchen gedreht – und dafür Zehntausende Dollar im Monat kassiert. Alleine war sie damit nicht.

Es ist eine harte Zeit bei den Techgiganten: Zehntausende Mitarbeiter von Meta, Amazon und Co. wurden in den letzten Monaten auf die Straße gesetzt. Eine Reihe von Videos einer ehemaligen Angestellten gibt nun eine neue Perspektive darauf, wie es dazu kommen konnte: Sie verdiente bei Meta nach eigenen Angaben fast 200.000 Dollar – und hatte schlicht nichts zu tun.

Das berichtet "Maddie" auf ihrem Tiktok-Kanal. 190.000 Dollar habe sie während ihrer Zeit bei dem Konzern verdient - obwohl sie dort nur knapp sechs Monate gearbeitet habe. "Ich habe dort quasi nichts getan", gesteht sie freimütig. Und genau darin dürfte einer der Gründe für die späteren Massenentlassungen gelegen haben.

Recruiter im Einstellungsstopp

Denn dass Maddie und auch ihre Teamkollegen den ganzen Tag außer Teammeetings absolut nichts leisteten, lag nicht an der eigenen Faulheit. "Ich war für Einstellungen zuständig. Und uns wurde klipp und klar gesagt: Wir werden in den nächsten sechs Monaten niemanden einstellen", erinnert sie sich. "Also traf ich mich ständig mit meinem Team und wir erzählten uns gegenseitig, dass wir niemanden eingestellt hatten", lacht sie über ihre absurde Arbeitssituation.

Tatsächlich fiel ihre Arbeitszeit bei dem Konzern in eine Ausnahmesituation. Als während den Anfängen der Corona-Pandemie die Techkonzerne einen vorher noch nie gesehenen Boom erlebten, stellten sie auch im Akkord neue Mitarbeiter ein - und überboten sich dabei mit den versprochenen Jobvorteilen. Dass in der Branche nun anderthalb Jahre später Massenentlassungen in bisher ungekanntem Ausmaß zu beobachten sind – alleine Meta hat über 10.000 Mitarbeiter entlassen, bei Amazon sind es bisher gar 27.000 – sehen Beobachter als direkte Folge dieser vorherigen Einstellungswut. 

Fortbildung als einzige Aufgabe

Den Effekt konnte Maddie nach eigener Erzählung auch in ihrem Team beobachten. "Wir waren alle neu angestellt worden", erinnert sie sich. "Niemand wusste, was er tat. Wir fanden alle zusammen heraus, wie man niemanden einstellt." Ihre Zeit habe sie deshalb für Fortbildungen genutzt. "Meta hat tatsächlich den besten Einweisungs- und Trainingsprozess, den ich je erlebt habe", gibt sie sich beeindruckt. 

Sie habe sich übrigens nie darüber geklagt, dass sie nichts zu tun hatte, entgegnet sie in einem Folgevideo auf Antworten der Zuschauer. "Ich liebe es, Nichts zu tun. Es ist die eine Sache in meinem Leben, in der ich wirklich aufgehe", witzelt sie. Dass sie den Job trotzdem gehasst habe, hatte einen anderen Grund: Sie wurde dort nach eigenem Gefühl viel zu stark für ihre Nutzung der sozialen Medien überwacht.

Besonders be Tiktok störte sie das. Mit einem Video zu ihren Jobvorteilen bei Meta war sie bei dem Videodienst viral gegangen – also bei einem Konkurrenten. "Ich dachte mir nichts dabei. Es war ja wie Werbung, dort zu arbeiten", erklärt sie. Dann sei sie aber von einem Team erwischt worden, dass das Social-Media-Verhalten der Angestellten überwacht. "Und plötzlich musste ich mir in dieser unangenehmen Situation 20 meiner Tiktok-Videos anschauen. Und mich fragen lassen, ob ich das für angemessen und für den Konzern hilfreich halte." Nach einem halben Jahr hatte man bei Meta offenbar genug. Und setzte Maddie vor die Tür. Die nimmt es dem Konzern nicht übel. Über das Verhältnis von Arbeit und Bezahlung schwärmt sie noch immer: "Es war die beste Zeit meines Lebens", sagt sie. "Ich vermisse das wirklich."

 

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