Hyalomma-Zecke Oh Gott: Mega-Zecke auf dem Vormarsch

23.03.2019 17:20

Für Kinder könnte das Herumtollen in der Natur jetzt zur großen Gefahr werden. Eine aus den Tropen stammende Mega-Zecke hat ihren Weg nach Deutschland gefunden! Jetzt wurde die gefährliche Zeckenart auch in Bayern gefunden und bringt neue Krankheiten mit sich.

Sie kann bis zu fünfmal größer als heimische Zecken werden und lebensgefährliche Krankheiten übertragen: Die Mega-Zecke Hyalomma. Wie „bild.de“ 2018 berichtete, hat ein Team der Uni Hohenheim und des Institutes für Mikrobiologie der Bundeswehr gleich sieben Exemplare dieser Zeckenart entdeckt. Gefunden wurden sie im Raum Hannover, Osnabrück und in der Wetterau. Die Forscher vermuten, dass die Blutsauger möglicherweise über Zugvögel nach Deutschland gelangt sein könnten. Nun berichtete „antenne.de“, dass Exemplare der ekeligen Blutsauger auch in Bayern gefunden wurden  – im oberbayerischen Rosenheim.

Das warme Klima in Deutschland sorgt dafür, dass sich diese Einwanderer aus den Tropen sehr heimisch fühlen. Man erkennt sie vor allem an ihrer Größe und ihren gestreiften Beinen. Die Hyalomma-Zecke sei ein bis zwei Zentimeter groß und somit mindestens viermal so groß wie die uns bekannten Blutsauger.

Erhöhte Gefahr vor lebensbedrohlichen Krankheiten

Während die heimischen Zecken bereits gefährliche Infektionserkrankungen wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose übertragen können, sind die tropischen Zeckenarten nochmal gefährlicher. Laut „bild.de“ wies eine der gefundenen Exemplare den Erreger des Zecken-Fleckfiebers auf. „antenne.de“ beschreibt die Symptome des Fleckfiebers: die Körpertemperatur steige schnell auf über 40 Grad Celsius an, auch Körper- und Gliederschmerzen träten mit der Krankheit auf und kleine, rote Flecken seien auf dem gesamten Körper zu finden. Das Fleckfieber sei mit Antibiotika jedoch zu heilen.

Außerdem ist die Hyalomma als Überträger des lebensgefährlichen Krim-Kongo-Hämorrhagischen Fiebers bekannt. Bei dieser Krankheit werde das Blut flüssiger und infizierte Körper könnten ihre Wunden nur schwer von alleine heilen. Dazu käme noch hohes Fieber, Benommenheit sowie Schmerzen am ganzen Körper und in den Gelenken. Je nach Virusstamm kann die Todesrate dieser Krankheit bei bis zu 50 Prozent liegen. Die Folge einer Infektion ist ein Multi-Organversagen, was innerhalb der ersten zwei Wochen zum Tode führt. Fälle vom Krim-Kongo-Fieber seien in Deutschland aber noch nicht bekannt. Gegen beide Krankheiten sei leider kein Impfstoff gefunden.

Wie vermeidet man das Risiko einer Infektion?

Familien, die jetzt in der Ferienzeit viel in der Natur unterwegs sind, sollten sich grundsätzlich impfen lassen. Vor allem auch für Kinder gibt es gegen FSME einen guten Impfschutz. Im Wald und auf hohen Wiesen empfiehlt es sich, lange Kleidung und feste Schuhe zu tragen. Auch Zeckenschutzmittel können deine Kinder und dich vor den Blutsaugern schützen – jedoch solltest du den Schutz nach ein paar Stunden erneuern. Nach einem Ausflug sollten Eltern Kopf, Körper und Kleidung der Kinder sorgfältig kontrollieren. Falls sich eine Zecke festgebissen hat, muss diese so schnell wie möglich mit einer Zeckenzange entfernt werden.

Doch Vorsicht: der Körper der Zecke sollte beim gleichmäßigen Herausziehen nicht zerquetscht werden. Treten nach dem Stich eine Wanderröte oder grippeähnliche Symptome auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Quelle