Hund stirbt qualvollen Gifttod nach Spaziergang am Tegeler See

15.05.2019 13:46

Es sollte ein schöner Sonntagsspaziergang werden. Raus an die frische Luft, Lisa Klose (28) ließ ihren Hund Lopi (7 Monate) am Tegeler See (Reinickendorf) toben. Kurze Zeit später brach er zusammen.

Gegen 14 Uhr hatte die Beamtin das Familienauto an der Neheimer Straße geparkt, ging mit Tochter Maxime (8), dem Chihuahua Slushy (3) und dem Marxdorfer Wolfshund zum Ufer herunter.

„Lopi tapste durchs Wasser und schlabberte kurz, Slushy blieb bei uns“, sagt sie. „Etwa zehn Minuten später begann der Horror: Lopi verdrehte die Augen, sie verfärbten sich rot. Er fing zu taumeln an, kippte um.“

Lisa Klose (28) hängt mit ihrer Tochter Maxime (8) Warnzettel am Tegeler See auf (Foto: Stefanie Herbst)

Sie nahm Lopi auf den Arm, sie rannten zum Auto. „Auf der Fahrt zum Tierarzt zitterte Lopi, hatte Krämpfe.“ Beim Veterinärmediziner angekommen, stand Schaum vorm Maul. Mehrere Ärzte kämpften um sein Leben. Sie schoben ihm einen Schlauch zur Beatmung in die Luftröhre. Zweimal konnten sie ihn zurückholen. „Dann starb Lopi in meinen Armen. Ich sagte ihm, dass ich ihn liebe.“

Die Ärzte sind sich sicher, dass Lopi durch eine Vergiftung zu Tode kam. Lisa Klose: „Infrage kommen Giftköder oder Blaualgen.“ Bereits in den vergangenen zwei Jahren wurden fünfzehn Hunde am Tegeler See vergiftet, elf starben.

Mitte April wurden keine Toxine gefunden

Können aktuell wirklich Algen die Ursache sein? Ein Sprecher des Landesamtes für Gesundheit und Soziales: „Am 16. April haben wir das Wasser an fünf Badestellen des Sees untersucht. Es wurden keine Toxine nachgewiesen!“

Bei den jetzigen Wassertemperaturen könnten sich aber in der Zwischenzeit Blaualgen mit giftigen Cyanobakterien gebildet haben. Neue Proben seien veranlasst worden. Der Sprecher: „Hunde sollten an die Leine genommen werden.“

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