Hüftschmerzen: So bekommen Sie die Beschwerden in den Griff

04.06.2020 14:59

Es muss nicht immer gleich eine Prothese sein. Oft lindern bereits kleine Eingriffe die Hüftschmerzen.

Inhaltsverzeichnis

  • Bei Hüftschmerzen frühzeitig zum Arzt
  • Minimal-Eingriff: eine Alternative bei Hüftschmerzen
  • Brüche machen eine OP notwendig
  • Total-Endoprothese: Wenn die Hüftschmerzen zu groß sind

Die Hüfte ist das zweitgrößte Gelenk im menschlichen Körper und zugleich das am stärksten belastete. Mit den Jahren jedoch werden die Knorpelschichten auf den Gelenkflächen immer rauer und dünner – es kommt zu Schmerzen. Auch die Beweglichkeit ist dann meist zunehmend eingeschränkt. Jährlich werden deshalb in Deutschland etwa 200.000 Hüftprothesen eingesetzt. Doch ist das immer nötig?

Bei Hüftschmerzen frühzeitig zum Arzt

Die wichtigste Regel lautet: Sie sollten, wenn Sie unter Hüftschmerzen leiden, frühzeitig einen Orthopäden aufsuchen. Denn zu Beginn stehen die Heilungschancen am besten. Dann ist im Fall einer Arthrose noch ausreichend Knorpel vorhanden, der repariert werden kann. Der Verschleiß wird so aufgehalten oder zumindest verlangsamt. In der Akutphase helfen zudem Tabletten, zum Beispiel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Diclofenac, Entzündungen und Schmerzen zu stoppen.

In einer zweiten Therapiestufe lindern knorpelschützende und entzündungshemmende Injektionen die Beschwerden gut. Durch diese sogenannte Orthokin-Therapie können Sie in Bewegung bleiben. Das ist wichtig, denn nur auf diesem Weg werden die Nährstoffe in den Knorpel transportiert. Unterstützend schmieren Spritzen mit Hyaluronsäure den Gelenkknorpel und entlasten ihn auf diese Weise.

Minimal-Eingriff: eine Alternative bei Hüftschmerzen

Ist die Arthrose etwas weiter fortgeschritten, hilft die Mikrofrakturierung: Dabei wird defekter Knorpel entfernt und der Knochen angebohrt. So bildet sich Narbengewebe als Knorpelersatz.

Das Verfahren wird mit Hilfe der sogenannten Arthroskopie, der Gelenkspiegelung, durchgeführt. Diese nutzt der Arzt auch, um andere Schäden am Hüftgelenk zu erkennen und beispielsweise Verdickungen zu entfernen. Denn obwohl Arthrose die häufigste Ursache für Hüftleiden ist, können auch Knochenverdickungen an der Hüftpfanne oder am-kopf für die Schmerzen verantwortlich sein.

Brüche machen eine OP notwendig

Unumgänglich wird eine Prothese, wenn das Hüftgelenk durch die Arthrose bereits sehr stark geschädigt wurde. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn trotz der sanfteren Maßnahmen die Schmerzen das Leben beherrschen: Jede größere Beugung der Hüfte bereitet starke Beschwerden. So wird für die Patienten selbst das Zubinden der Schuhe zur Qual. Auch wenn es zu einem Oberschenkelhalsbruch gekommen ist, entscheiden sich die Mediziner in den meisten Fällen zu einem Austausch des betroffenen Gelenks.

Total-Endoprothese: Wenn die Hüftschmerzen zu groß sind

Ist das Hüftgelenk stark beschädigt, raten Experten zu einer Total-Endoprothese (TEP). Dafür verankert der Chirurg im Oberschenkelknochen eine sogenannte Schaftprothese und fixiert eine Pfanne im Becken. Bei weichen Knochen zementiert er das Gelenk zusätzlich ein. Im Anschluss an den ein- bis zweiwöchigen Klinikaufenthalt und die Reha sind regelmäßige Physiotherapie und Sport wichtig.

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