Wenn im Sommer die Temperaturen steigen und alle Pflanzen in voller Blüte und Pracht stehen, schwärmen nicht nur sonnenhungrige Menschen aus, sondern auch die kleinsten Insekten werden aktiv und erkunden die Natur.
Dabei passiert es schnell, dass einem die summenden Gesellen in die Quere kommen. Ob eine Biene auf dem Picknickkorb, Ameisen in den Schuhen oder Mücken am See; überall lauern die unter Umständen beiß- und stechfreudigen Insekten. Gefährlich wird es, wenn man gegen die Bisse und Stiche von Wespe & Co. allergisch ist.
Aber auch für Menschen, die auf Insektengift nicht allergisch reagieren, können die kleinen Wunden unangenehm werden, sodass man für den Fall der Fälle wissen sollte, wie man die Insektenbisse identifizieren kann. Denn nur dann kann man sichergehen, dass man den Stich oder Biss richtig behandelt. Die folgende Liste stellt die häufigsten Insektenstiche und -bisse vor und erklärt, welche Risiken bestehen und wann man zum Arzt gehen sollte.
1.) Zecke
Man kann einen Zeckenbiss daran erkennen, dass sich kurz nach dem Biss ein roter Fleck an der betroffenen Stelle bildet. Das Besondere bei Zecken ist, dass sie sich in ihre „Opfer“ verbeißen und so lange Blut saugen, bis sie entfernt werden oder abfallen, sobald sie genug Blut getrunken haben.
Das Gefährliche daran ist, dass bis zu 50 Prozent der Zecken in Deutschland Krankheiten übertragen, etwa Borreliose oder die Erreger für Hirnhautentzündungen. Daher muss man nach Entfernen der Zecke ein Auge auf die Wunde haben und zum Arzt gehen, wenn diese nach einigen Tagen nicht verschwindet, sondern sich stattdessen ein sogenannter Hof, auch Wanderröte genannt, darum bildet.
Dabei entsteht um die Bisswunde ein großer, manchmal geschwollener roter Fleck. Laut der Deutschen Borreliose Gesellschaft tritt aber nur bei Zweidrittel der Gebissenen dieses Symptom auf. Daher sollte man auch andere Anzeichen, wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Gelenkschmerzen ernst nehmen und sich von einem Arzt untersuchen lassen.
2.) Bremse
Bremsen werden meistens erst als solche identifiziert, wenn es schon zu spät ist. Denn diese Insekten sehen ihren harmlosen Verwandten, den Fliegen, recht ähnlich. Leider können sie im Gegensatz zu diesen stechen und Blut saugen. In den meisten Fällen befallen sie eher Vieh und keine Menschen. Kommt es doch vor, können sie Krankheiten wie Tularämie und Milzbrand übertragen. Bei einem Stich durch eine Bremse erscheinen erst einmal einzelne Hautrötungen um die Wunde herum, die sich dann zu einem großen Fleck ausbreiten und einen starken Juckreiz auslösen.
3.) Wespe
Nachdem eine Wespe ihren Stachel in einen Menschen gebohrt hat, beginnt die betroffene Hautstelle rot zu werden und anzuschwellen. Zu dem brennenden Schmerz kommt ein starker Juckreiz hinzu, es kann sogar zu Blutungen aus der Wunde kommen. Allergiker sollten sofort ihr Notfallset benutzen oder zum Arzt gehen, da ein Risiko für einen anaphylaktischen Schock besteht. Wenn man eine Allergie ausschließen kann, heißt es: kühlen und abwarten, bis die Schwellung zurückgeht. Bei einem Wespenstich besteht keine Gefahr, sich mit einer Krankheit anzustecken. Um weitere Stiche zu verhindern, gibt es auch einige Tricks, um sich Wespen vom Hals zu halten.
4.) Bettwanze
Die Bisse von Bettwanzen ähneln zunächst denen von Mücken oder Flöhen. Manchmal werden sie auch für eine allergische Reaktion der Haut gehalten. Um die anderen Ursachen auszuschließen, sollte man sich die Haut näher betrachten. Bettwanzen hinterlassen nah aneinanderliegende Bissspuren, die wie kleine „Straßen“ den Körper entlangführen. Besonders, wenn diese Spuren morgens auftreten, weist dies auf Wanzen hin, da diese nachts „auf die Jagd“ gehen.
5.) Ameise
Ameisenbisse sind unangenehm, aber in den meisten Fällen ungefährlich. Meist bilden sich rosa Brandflecken und man hat das Gefühl, dass auf die betroffene Stelle kochendes Wasser geschüttet wurde. Der Biss einer Roten Feuerameise hingegen kann einen allergischen Schock auslösen. Hier kann aber Entwarnung gegeben werden, denn dieses Exemplar kann einem nur im Urlaub in den USA, in Australien und einigen Ländern Asiens über den Weg laufen.
6.) Mücke
Auch Mücken sind auf das Blut der Menschen aus und stechen an besonders empfindlichen Stellen zu: nämlich dort, wo die Haut am dünnsten ist. Beim Stechen injizieren sie ihren Speichel in die Wunde, um das Blut zu verdünnen. Das hat zur Folge, dass die Stelle rot wird, juckt und manchmal auch anschwillt.
In Deutschland und weiten Teilen Europas sind die Stiche der heimischen Mückenarten harmlos, jedoch besteht vor allem in feuchtheißen Ländern eine Ansteckungsgefahr mit Krankheiten. Am besten informiert man sich vor seiner Reise über die möglichen Impfungen oder Schutzmaßnahmen für Länder, in denen Denguefieber und Malaria weit verbreitet sind.
7.) Biene
Ähnlich wie bei einem Wespenstich bildet sich nach einem Bienenstich eine rote Stelle, die wehtut und juckt. Wichtig ist vor allem erst einmal, den Stachel der Biene zu entfernen. Denn im Gegensatz zu Wespen können die gestreiften Insekten nur einmal zustechen und verlieren ihren Stachel, bevor sie sterben. Des Weiteren sind auch hier sofortige Maßnahmen zu ergreifen, wenn der Betroffene allergisch auf Bienenstiche reagiert, da es zu Atemproblemen kommen kann.
8.) Floh
Flöhe stürzen sich meistens nachts auf ihre Opfer und beißen mehrere Male zu. Anhand nah beieinanderliegender Bisse kann man sie von Mückenstichen unterscheiden. Auch verspürt man bei Flohbissen wesentlich mehr Schmerzen als bei gewöhnlichen Mückenstichen. Bei Flöhen ist äußerste Vorsicht geboten, denn sie dienen nicht selten als Zwischenwirte für Bandwürmer und können Infektionskrankheiten wie Fleckfieber übertragen. Aus diesem Grund lässt man nach der Behandlung der Bisse am besten auch sein Blut beim Arzt untersuchen.
9.) Hornisse
Hornissenstiche machen sich ähnlich wie Wespen- und Bienenstiche am Körper bemerkbar: Auch hier wird die betroffene Stelle rot und schwillt an. Der Stich einer Hornisse ist, entgegen des weitverbreiteten Mythos, weniger gefährlich als der einer Wespe. Obwohl sie durch ihre Größe bedingt mehr Gift durch ihren Stachel abgibt, ist dieses weniger aggressiv als das, beispielsweise einer Biene.
Nachdem man von einer Hornisse gestochen wurde, sollte man dennoch die Wunde und andere Symptome beobachten. Sobald einem kalt wird und die Ohren und Lippen blau anlaufen, sollte man zum Arzt gehen. Auch wenn man gegen Hornissengift nicht allergisch ist, kann es in Einzelfällen dennoch zu Atemschwierigkeiten kommen.
10.) Laus
Bemerkt man kleine Stiche am Kopf oder anderen, ggf. behaarten Stellen des Körpers, hat man sich womöglich Läuse eingefangen. Die Bisse liegen einige Zentimeter auseinander und die Haut sieht an diesen Stellen aus, als sei sie durchstochen worden. Dazu kommt ein starker Juckreiz.
Läuse können durch ihre Bisse Krankheiten wie das Fünf-Tage-Fieber oder Typhus übertragen. Auch wenn man die Läuse mit einem Läusekamm und speziellem Shampoo schnell wieder loswird, ist es ratsam, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen, um Infektionen auszuschließen.
Generell sollte man Insektenstiche nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn man sie jedoch schnell genug identifizieren und dementsprechend im Notfall die richtigen Maßnahmen ergreifen kann, steht dem nächsten Ausflug ins Grüne nichts mehr im Wege. Um einen Stich zu verhindern, kannst du auch unsere Tipps befolgen, die Insekten fernhalten.