Herbstmüdigkeit: Tipps gegen den Blues

20.10.2020 14:41

Im Herbst sinkt bei vielen Menschen die Antriebskraft. Gleichzeitig steigt das Schlafbedürfnis. Herbstmüdigkeit und eine trübe Stimmung sind ganz normal, aber nicht immer angenehm. Wir zeigen, mit welchen Maßnahmen Sie fit bleiben.

Sie haben es vielleicht schon geahnt: Licht, Schlaf und Wohlbefinden hängen bei uns eng zusammen. Im Herbst erwischen wir weniger Tageslicht, denn die Sonne geht später auf und eher unter.

Müdigkeit durch Hormonumstellung

Das fehlende Tageslicht führt zur Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Die von vielen verspürte Müdigkeit ist nichts anderes als eine Form des Winterschlafs beim Menschen. Uns fehlt das Wachmacher-Hormon Serotonin, das im Frühling und Sommer dafür sorgt, dass wir voller Tatendrang sind und uns einfach wacher fühlen.

Die Ursachen stecken in unseren Genen. Unsere Spezies gibt es seit vier Millionen Jahre – und die meiste Zeit davon haben wir draußen verbracht und uns an die wandelnden Lichtverhältnisse genauso angepasst wie alle anderen Lebewesen. Durch die verringerte Tagesdauer stellt sich unser Hormonhaushalt vom Sommer- auf den Wintermodus um. Und nur weil wir seit ein paar Jahrhunderten in Häusern wohnen, hat sich dieser Basismechanismus nicht verändert.

Herbstmüdigkeit und Herbstblues: Was hilft dagegen?

Den Herbst verschlafen und sich bis zum Frühling unter die Decke kuscheln? Das muss nicht sein. Wir erklären, was Sie gegen Herbstmüdigkeit und trübe Stimmung machen können.

Richtiges Licht

Unser Gehirn reagiert auf das sichtbare Licht aus dem blauen Spektrum, indem es Serotonin produziert. Sogenannte Tageslichtlampen imitieren dieses Licht. Sie strahlen Licht aus, das als „kaltweiß“ bezeichnet wird. Es kommt dem Licht, das typisch ist für einen Tag mit blauem Himmel, sehr nahe. Auf uns wirkt dieses Licht aktivierend. Ein Effekt, der tagsüber von Nutzen ist.

Abends dagegen würde dieses Licht verhindern, dass eine natürliche Müdigkeit sich in uns breit macht. Die Lösung: Abends im Wohn- oder Schlafzimmer Lampen anknipsen, die kein kalt- sondern warmweißes Licht aussenden.

Bewegung an der frischen Luft

Werden Sie aktiv – und zwar im Freien. Machen Sie Spaziergänge und besorgen Sie sich dadurch eine Extraportion glücklich machendes Serotonin. Selbst bei bewölktem Himmel wirkt Tageslicht noch aktivierender als das Licht einer Glühbirne in geschlossenen Räumen.

Trittfaule Technikfans animieren sich mit Schrittzählern oder Fitnessuhren zur Bewegung. Vielleicht ist nun genau die richtige Zeit, sich einen Dackel anzuschaffen? Denn besser als jeder Arzt verpflichtet ein Hund zum Rausgehen. Ein ortsunabhängiger Notruf begleitet auch aktive Senioren überall hin und verbindet von unterwegs mit der Notrufzentrale.

Gesunde Ernährung

Setzen Sie jetzt besonders stark auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die Sie mit Vitaminen und Mineralien sowie sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen versorgt. Versuchen Sie, der Lust auf Snacks, die viele Kohlenhydrate enthalten, nicht allzu oft nachzugeben. Kohlenhydrate aus Weißmehl oder Zucker lassen den Serotoninspiegel im Blut sinken.

Besser sind herbstliche Gemüsesorten wie Kürbis, Rotkohl, Pastinaken, Mohr- und andere Rüben. Sie strotzen vor Vitamin C, Ballaststoffen und entzündungshemmenden Stoffen. Winterliche Gewürzstars wie Nelke, Zimt oder Kurkuma wirken antidepressiv und verbreiten wohlige Wärme im Körper.

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Routinen pflegen

Ein gutes Mittel gegen Herbstmüdigkeit ist auch eine zeitliche Alltagsroutine. Gehen Sie abends am besten immer zur gleichen Zeit ins Bett und behalten Sie auch morgens konsequent Ihre Routine bei.

Jetzt ist auch eine gute Zeit, um Kontakte zu pflegen. Die Freude anderer strahlt ins eigene Herz – und Einladungen treffen nun eher auf Gehör, denn im Winter ist nicht nur man selbst, sondern auch die vielbeschäftigte Familie häufiger zuhause. Gespräche mit anderen, seien es Familienangehörige, Freunde oder Bekannte, bescheren immer wieder Glücksmomente.

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