Heinz Erhardt: So tragisch war das Schicksal hinter seinem Lachen!

02.06.2020 12:28

Lachen war sein Lebenselixier, denn weder Krieg noch Schlaganfall raubten Komiker-Legende Heinz Erhardt den Lebensmut. Was ihn so einzigartig machte. 

Inhalt

  1. Eine kalte Kindheit geprägt von Krieg
  2. Seine große Liebe Gilda gab ihm Kraft
  3. Bis zuletzt war Heinz Erhardt ein Publikumsliebling

Wenn ein Fels dir vom Herzen fällt, so fällt er auf den Fuß dir prompt! So ist es nun mal auf der Welt; ein Kummer geht, ein Kummer kommt.“ Es sind Gedichte wie dieses, so voller Feingeist und leisem Humor, die Heinz Erhardt († 70) zu einem der größten Komiker machten. Tief im Herzen aber war er ein trauriger Clown.

Eine kalte Kindheit geprägt von Krieg

Die kalte Kindheit hat Heinz Erhardt ein Leben lang geprägt. Die Scheidung der Eltern, die Strenge. 15 Mal musste er die Schule wechseln. Dazu der Krieg … Das alles hatte Heinz Erhardt nie vergessen. Er, der legendäre Unterhalter, war bis zuletzt schüchtern. Bevor er auf die Bühne ging, trank er einen Schnaps. Und ein weiterer Trick nahm ihm das Lampenfieber: Er tauschte die Brille gegen Fenstergläser, weil das verschwommene Publikum ihm weniger Angst machte. 

Heinz Erhardt: Darum bleibt er für immer unvergessen

Sein Publikum und seine Fans bekamen diese Angst nie zu spüren, sie liebten die Komiker-Legende live und auf der Leinwand gleichermaßen. Denn wenn er die Bühne betrat, lagen ihm seine Fans zu Füßen. Ein großes Glück, welches Heinz Erhardt einmal so beschrieb: "Ich könnt' manchmal vor Glück eine ganze Allee an Purzelbäumen schlagen."

Seine große Liebe Gilda gab ihm Kraft

Es war schließlich seine Frau Gilda († 74), die bedingungslos an ihn glaubte und ihm den Erfolg brachte. Mit ihren vier Kindern zogen sie nach Berlin. Von da an war Heinz Erhardt nicht mehr zu bremsen: Radio, Filme, Bühne, Platten, Bücher. Was er anfasste, wurde zu Gold.

Peter Alexander & sein Hildchen: Mit ihr starb auch ein Teil von ihm

1971 erlitt Heinz Erhardt einen Schlaganfall, der ihm sogar die Sprache raubte und ihn in den Rollstuhl brachte. Es war der Humor, der ihm Kraft gab – sein Lebenselixier. Und seine Fans. Zehntausende Genesungsbriefe erreichten den Komiker in der schwersten Zeit seines Lebens.

Doch auf die große Bühne kehrte er nur noch einmal ganz zurück. 1978 und 79 arbeitete er gemeinsam mit seinem Sohn Gero Erhardt an der Fernsehfassung seiner komischen Oper "Noch 'ne Oper". Einen Tag nach seinem 70. Geburtstag wurde die Fernsehfassung im ZDF ausgestrahlt; mit dabei, viele Freunde und Weggefährten. Sohn Gero stand hinter der Kamera. Heinz Erhardts Stimme wurde aus früheren Rundfunkbeiträgen zusammengeschnitten. Er selbst war nur in einer kurzen Szene auf einer Parkbank sitzend zu sehen. 

Bis zuletzt war Heinz Erhardt ein Publikumsliebling

Nachträglich zu seinem 70. Geburtstag wurde Heinz Erhardt am 1. Juni 1979 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Nur 4 Tage später starb er, am 5. Juni 1979. Beigesetzt wurde er auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg. 

Heinz Erhardt starb mit der Gewissheit: "Es war alles in allem ein schönes Leben." Und, dass er für immer einen Platz im Herzen seiner Fans haben würde. 

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